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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0488
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474

Bromsilb ergelatine.

Bromsilberpapier u. s. w.

entfernt, mit Salpetersäure zur Zerstörung der Gelatine gekocht,
das Brom abfiltriert und wie gewöhnlich quantitativ bestimmt. —
Nach Bel lach gelingt der Prozeß der Silberextraktion mit
fünfprozentiger Cyankaliumlösung, Kochen mit konzentrierter
Salpetersäure (Entweichen von Blausäure! Vorsicht!), wonach
das Bromsilber sich wieder ausscheidet. Der Prozeß verläuft
nach der Gleichung:
I. AgBr + 2 KCy = KAgCy, -f KBr,
II. K Alg Cy0 + 2 HNO, = AgNO, + KNOs +2HCy,
III. AgNOz + KBr = KNO, + AgBr
(„Phot. Chronik“ 1902, S. 434).
G e 1 a ti n e - E m uls i o n mit beigemengten Ent-
wicklersubstanzen, ,, Selbstentwickelnde Trockenplatten“.
R. A. Reiß bespricht die Versuche: durch Beimengung von
Entwicklersubstanzen zur Emulsion solche Platten zu erzeugen,
welche in einer einfachen Lösung einer alkalischen Substanz
sich entwickeln. Petzold hatte der Emulsion Hydrochinon
und Natrium bis ulfit ein verleibt; diese Platten entwickelten sich
wohl in einer Sodalösung, zeigten aber manche Uebelstände.
Reiß benutzt ein Bad von 1 g Hydrochinon, xoo ccm Wasser
und xo ccm Acetonsulfit von Bayer (also auch ein Bisulfit),
badet darin eine Trockenplatte während 2 Minuten und trocknet.
Die Platte verliert dabei etwa die Hälfte ihrer Lichtempfind-
lichkeit (!). Als Entwickler dient eine Pottaschelösung (1:30).
Das Bild kommt langsam, aber kräftig, das Negativ zeigt
feines Korn. Die Methode wird für Reproduktionen empfohlen
(„Revue Suisse Phot.“ 1902, S. 314).
Die Farbenfabriken vorm. Bayer in Elberfeld meldeten
ein französisches Patent auf ein ähnliches Verfahren an: Sie
baden eine Trockenplatte in einer Lösung von 10 g Edinol
in 100 ccm Wasser und 10 g Acetonsulfit. Nach dem Trocknen
wird belichtet und mit 25 prozentiger Pottaschelösung ent-
wickelt. Reiß findet diese Konzentration der alkalischen
Lösung mit Recht für viel zu groß („Revue Suisse Phot.“
1902, S. 315).
Die „Phot. Mitteil.“ 1902, S. 358, erklären ganz treffend
diese Methoden als für die gewöhnliche photographische Praxis
bedeutungslos.

Transparentmachen von Papierfilms. Zum Durch-
sichtigmachen von Viktoria- und ähnlichen Films bedient man
sich am besten einer Lösung von 25 g Paraffin in 210 g Benzin.
Die Lösung wird mit einem Wattebausch auf die Rückseite
aufgetragen und verrieben. Das Papierkorn verschwindet z. B.
 
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