34 Ursache der Wirkung des Thiosulfates im Cisenenitoickler.
durch das Sulfit zum Teil aufgehoben roird. Ein Parallel-
oersuch mit Zusatz oon Sulfit allein zum Oxalat zeigt, dafj
jener Effekt wirklich nur eine Herabsetzung der Wirkung des
tixiernatrons ist.
Diese oerzögernde Wirkung des Sulfites kann aber nicht allein
die Reaktion des Thiosulfates beim Eisenentwickler und das Aus-
bleiben derselben bei alkalischen Heroorrufcrn erklären, denn
die Gegenroirkung des Sulfits uersagt bei der Wirkung des Thio-
sulfates als Vorbad oollständig,
Versuche mit den durch die Einwirkung des Thiosulfates auf
ausgefälltes Bromsilber erhaltenen Verbindungen ergaben, wie
mir scheint, eine restlose lösung des Problems. Die Tösungen
oon Bromsilber in Thiosulfat (auch in Sulfit und Rhodanaten)
werden nämlich oon Eisenoxalat ganz bedeutend rascher
reduziert als oon organischen Entwicklern, wie selbst oon
ITletolsoda, welches gegenüber dem Bromsilber eine so oiel
größere Reduktionsgeschwindigkeit aufweist. Um diesen Versuch
recht eklatant zu gestalten, benutje man möglichst gesättigte
lösungen des Bromsilbers, da ein lieberschuf] oon Thiosulfat
die Reduktion oerlangsamt. Wenn nun auch ohne weiteres an-
genommen werden könnte, dafj bei der Wirkung selbst der-
jenigen geringen menge oon Thiosulfat im Eisenentwickler,
die nach eine Beschleunigung (anstatt einer Verlangsamung bei
größerer menge1)) der Entwicklung heroorruft, auch eine Spur
gelösten Bromsilbers entstände, so geben die folgenden Versuche
doch Resultate, die den Bedingungen bei der Entwicklung noch
mehr entsprechen.
In seinem Vortrage auf dem 5. Internationalen Kongref] für
angewandte Chemie, Berlin 1904: „lieber Doppelsalze oon
Silber- und lTatriumthiosulfat“ hat J. Gaedicke2) unter oielen
neuen und interessanten Befunden auch angegeben, dafj beim
Zusammenbringen gleicher ITlolcküle Bromsilber und Thiosulfat
sich nicht die weifje Verbindung Ag2 S2 Ox -j- Na2 S.2 03 bilde,
sondern ein kleiner Teil des Bromsilbers bereits in fösung gehe,
im übrigen aber nur unoerändertes Bromsilber zurückbleibe.
Die Angabe Gae dickes, dafj stets Bromsilber in lösung
geht, fand ich durchaus bestätigt; selbst wenn ein erheblicher
lieb erschuf] an AgBr über ein ITlolekül oorhanden ist, findet
sich im Filtrat eine beträchtliche menge gelösten Bromsilbers.
Andererseits entsteht aber beim Vermischen gleicher ITloleküle
frisch ausgefällten Bromsilbers und Thiosulfates eine grofje
1) „Phot. Korresp.“ 1905, S. 162.
2) Bericht des Kongresses, Sektion 9, Bd. 4, S. 416; auch in diesem „3ahr~
buch“ für 1903, S. 203.
durch das Sulfit zum Teil aufgehoben roird. Ein Parallel-
oersuch mit Zusatz oon Sulfit allein zum Oxalat zeigt, dafj
jener Effekt wirklich nur eine Herabsetzung der Wirkung des
tixiernatrons ist.
Diese oerzögernde Wirkung des Sulfites kann aber nicht allein
die Reaktion des Thiosulfates beim Eisenentwickler und das Aus-
bleiben derselben bei alkalischen Heroorrufcrn erklären, denn
die Gegenroirkung des Sulfits uersagt bei der Wirkung des Thio-
sulfates als Vorbad oollständig,
Versuche mit den durch die Einwirkung des Thiosulfates auf
ausgefälltes Bromsilber erhaltenen Verbindungen ergaben, wie
mir scheint, eine restlose lösung des Problems. Die Tösungen
oon Bromsilber in Thiosulfat (auch in Sulfit und Rhodanaten)
werden nämlich oon Eisenoxalat ganz bedeutend rascher
reduziert als oon organischen Entwicklern, wie selbst oon
ITletolsoda, welches gegenüber dem Bromsilber eine so oiel
größere Reduktionsgeschwindigkeit aufweist. Um diesen Versuch
recht eklatant zu gestalten, benutje man möglichst gesättigte
lösungen des Bromsilbers, da ein lieberschuf] oon Thiosulfat
die Reduktion oerlangsamt. Wenn nun auch ohne weiteres an-
genommen werden könnte, dafj bei der Wirkung selbst der-
jenigen geringen menge oon Thiosulfat im Eisenentwickler,
die nach eine Beschleunigung (anstatt einer Verlangsamung bei
größerer menge1)) der Entwicklung heroorruft, auch eine Spur
gelösten Bromsilbers entstände, so geben die folgenden Versuche
doch Resultate, die den Bedingungen bei der Entwicklung noch
mehr entsprechen.
In seinem Vortrage auf dem 5. Internationalen Kongref] für
angewandte Chemie, Berlin 1904: „lieber Doppelsalze oon
Silber- und lTatriumthiosulfat“ hat J. Gaedicke2) unter oielen
neuen und interessanten Befunden auch angegeben, dafj beim
Zusammenbringen gleicher ITlolcküle Bromsilber und Thiosulfat
sich nicht die weifje Verbindung Ag2 S2 Ox -j- Na2 S.2 03 bilde,
sondern ein kleiner Teil des Bromsilbers bereits in fösung gehe,
im übrigen aber nur unoerändertes Bromsilber zurückbleibe.
Die Angabe Gae dickes, dafj stets Bromsilber in lösung
geht, fand ich durchaus bestätigt; selbst wenn ein erheblicher
lieb erschuf] an AgBr über ein ITlolekül oorhanden ist, findet
sich im Filtrat eine beträchtliche menge gelösten Bromsilbers.
Andererseits entsteht aber beim Vermischen gleicher ITloleküle
frisch ausgefällten Bromsilbers und Thiosulfates eine grofje
1) „Phot. Korresp.“ 1905, S. 162.
2) Bericht des Kongresses, Sektion 9, Bd. 4, S. 416; auch in diesem „3ahr~
buch“ für 1903, S. 203.