Ursache der Wirkung des Thiosulfates im tisenentroickler. 35
!Ttenge einer Verbindung, die nicht, roie öaedicke annimmt,
unoerändertes Bromsilber, sondern allem Anscheine nach eine
Verbindung non Bromsilber mit Thiosulfat ist.
Beim Schütteln des Bromsilbers mit der berechneten menge
Thiosulfat sieht man sowohl an der Blenderung der ^arbennuance
wie an der 5orm des Aiederschlages, dafj nicht nur eine partielle
Auflösung des Bromsilbers auftritt. Der Aiederschlag ist durch
Wasser zersetzlich und beim Auswaschen tritt daher stets eine
(weilte) Trübung des Waschwassers ein. Der Aiederschlag gibt
beim Erwärmen mit Salpetersäure zuerst schwarzes Schwefel-
silber, dann, indem sich das Silbersulfid oxydiert, Bromsilber;
es liegt also zweifellos eine Verbindung non AgBr mit Thio-
sulfat oor.
Erzeugt man nicht erst Bromsilber, sondern fällt Silber-
nitratlösung mit einer ITlischung uon je 1 ITlolekül KBr und
Na,2 S, On aus, so erhält man einen hellbräunlich gelben Aieder-
schlag, der ebenfalls durch Wasser zersetjt wird. Die Filtrate
uon diesen Verbindungen sowohl wie auch die schwerlöslichen
Aiederschläge selbst werden alle durch Eisenoxalat uiel rascher
als durch organische Entwicklerlösungen reduziert, und da jene
Doppeluerbindung uon Bromsilber mit Thiosulfat bei dem „Vor-
bade“ sich offenbar bildet'), so bietet es nichts Unoerständliches
mehr, daf] bei dem Eisenentwickler, der an sich ja Bromsilber
uiel langsamer reduziert, als z. B. ITletol, die Anfangsgeschwindig-
keit durch die Spür uon dem leicht reduzierbaren Doppelsalz
bedeutend erhöht wird, während bei den organischen Ent-
wicklern sogar eine Verzögerung eintritt1 2).
Die Verzögerung der Reduktion jener schwefelhaltigen Ver-
bindungen des Bromsilbers durch das in den organischen Ent-
wicklern enthaltene Sulfit steht im Einklang mit meinen Befunden
bei der Entwicklung uon „uorgebadeten“ Platten; die Wirkung
des Sulfites ist aber auch hier nicht so grofj, wie ihn der Unter-
schied zwischen der Reduktionsgeschwindigkeit uon Eisenoxalat
einerseits, den organischen Entwicklern anderseits, aufweist.
Besonders auffallend tritt der Unterschied in der Reduktions-
geschwindigkeit des Bromsilber-Thiosulfat-Doppelsalzes durch
Eisenoxalat bei Anwendung größerer mengen uon Thiosulfat
in die Erscheinung. Wie ich bereits früher beschrieb3), oer-
hindern größere Quantitäten Thiosulfat im Eisenentwickler das
Zustandekommen der normalen Entwicklung fast uöllig, indem
1) Rlso nicht, roie Bogisch („Phot. Rrchiu“ 1895, S. 372) annimmt, die
leicht zu Ag2S zerfallende Verbindung Na Ag S2 Os\
2) Siehe Ciesegang, „Phot, flrehio“ 1895,~S.289; lleuhaufj, ebenda,
S. 369; Rndresen, ebenda, 1896, S. 37.
3) „Phot. Korresp.“ 1904, S. 169; 1905, S. 162.
S*
!Ttenge einer Verbindung, die nicht, roie öaedicke annimmt,
unoerändertes Bromsilber, sondern allem Anscheine nach eine
Verbindung non Bromsilber mit Thiosulfat ist.
Beim Schütteln des Bromsilbers mit der berechneten menge
Thiosulfat sieht man sowohl an der Blenderung der ^arbennuance
wie an der 5orm des Aiederschlages, dafj nicht nur eine partielle
Auflösung des Bromsilbers auftritt. Der Aiederschlag ist durch
Wasser zersetzlich und beim Auswaschen tritt daher stets eine
(weilte) Trübung des Waschwassers ein. Der Aiederschlag gibt
beim Erwärmen mit Salpetersäure zuerst schwarzes Schwefel-
silber, dann, indem sich das Silbersulfid oxydiert, Bromsilber;
es liegt also zweifellos eine Verbindung non AgBr mit Thio-
sulfat oor.
Erzeugt man nicht erst Bromsilber, sondern fällt Silber-
nitratlösung mit einer ITlischung uon je 1 ITlolekül KBr und
Na,2 S, On aus, so erhält man einen hellbräunlich gelben Aieder-
schlag, der ebenfalls durch Wasser zersetjt wird. Die Filtrate
uon diesen Verbindungen sowohl wie auch die schwerlöslichen
Aiederschläge selbst werden alle durch Eisenoxalat uiel rascher
als durch organische Entwicklerlösungen reduziert, und da jene
Doppeluerbindung uon Bromsilber mit Thiosulfat bei dem „Vor-
bade“ sich offenbar bildet'), so bietet es nichts Unoerständliches
mehr, daf] bei dem Eisenentwickler, der an sich ja Bromsilber
uiel langsamer reduziert, als z. B. ITletol, die Anfangsgeschwindig-
keit durch die Spür uon dem leicht reduzierbaren Doppelsalz
bedeutend erhöht wird, während bei den organischen Ent-
wicklern sogar eine Verzögerung eintritt1 2).
Die Verzögerung der Reduktion jener schwefelhaltigen Ver-
bindungen des Bromsilbers durch das in den organischen Ent-
wicklern enthaltene Sulfit steht im Einklang mit meinen Befunden
bei der Entwicklung uon „uorgebadeten“ Platten; die Wirkung
des Sulfites ist aber auch hier nicht so grofj, wie ihn der Unter-
schied zwischen der Reduktionsgeschwindigkeit uon Eisenoxalat
einerseits, den organischen Entwicklern anderseits, aufweist.
Besonders auffallend tritt der Unterschied in der Reduktions-
geschwindigkeit des Bromsilber-Thiosulfat-Doppelsalzes durch
Eisenoxalat bei Anwendung größerer mengen uon Thiosulfat
in die Erscheinung. Wie ich bereits früher beschrieb3), oer-
hindern größere Quantitäten Thiosulfat im Eisenentwickler das
Zustandekommen der normalen Entwicklung fast uöllig, indem
1) Rlso nicht, roie Bogisch („Phot. Rrchiu“ 1895, S. 372) annimmt, die
leicht zu Ag2S zerfallende Verbindung Na Ag S2 Os\
2) Siehe Ciesegang, „Phot, flrehio“ 1895,~S.289; lleuhaufj, ebenda,
S. 369; Rndresen, ebenda, 1896, S. 37.
3) „Phot. Korresp.“ 1904, S. 169; 1905, S. 162.
S*