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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Kampmann, Carl: Lithographiestein-Ersatz
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Lüppo-Cramer, Henricus: Neue Hinweise auf die chemische Zusammensetzung der Farbschleier
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0246

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Die chemische Zusammensetzung der farbschleier.

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kommt, als uielmehr hauptsächlich, ja oielleicht einzig und allein
auf deren physikalische Eigenschaften, roie Dichte, Härte,
Porosität u. s. ro., in melchen sie dem Solenhofener Stein möglichst
nahe kommen müssen, um diesen ersehen zu können.

Heue Hinrueise auf die chemische Zusammensetjung
der farbschleier.
Von Dr. Cüppo-Cramer in frankfurt a. 1TI.
(ITlitteilungen aus dem ruissenschaftlichen Caboratorium der
Trockenplattenfabrik Dr. C. Schleufjner, Akt.-Ges.,
zu frankfurt a. ITT.)
An anderer Stelle1) mies ich bereits darauf hin, dafj die
eigenartige abschmächende Wirkung der angesäuerten Cösungen
uon Thiocarbamiden auf den Gelbschleier und die llcber-
einstimmung dieser Reaktion mit der Wirkung bei der Auflösung
des llegatiu- Entsilberungsrückstandes und der Zerstörung des
latenten Bildes auch auf die Zusammensetjung der farbschleier
licht rnerfen könnte, in der Tat boten neue Versuche mehrere
Anzeichen dafür, dafj auch bei der Reduktion des gelösten
Bromsilbers, der ja zmeifellos der farbschleier stets zuzuschreiben
ist, nicht immer reines Silber, sondern nebenbei anscheinend
auch eine silberhaltige Substanz gebildet roird, die der Substanz
der uermeintlichen Subhaloide nahe steht.
Um die Substanz des farbschleiers uon dem gemöhnlichen
Silberkorn der Aegatiue getrennt zu haben, rourden für alle
Versuche roenig gereifte Bromsilberplatten uerroendet, die
ohne uorherige Belichtung durch Stehen (Standentmicklungskasten)
in einer Paramidophenol-Cösung (5 g salzsaures Paramidophenol,
500 ccm Wasser, 5 g masserfreies Sulfit und 500 ccm zehn-
prozentige Sodalösung) mit farbschleier uersehen mären, tn der
Zeit bis zu 20 Almuten entstanden nur reine Gelbschleier mit
einem bläulichen Schimmer in der Aufsicht; bei längerer Dauer
murde der Schleier rot-grün, endlich (nach ein bis zroei Stunden)
blau-grau. £egt man nun derartige farbschleierige Platten nach
gründlichem Ausroaschen des fixiernatrons in Chrömsäureläsung,
so bleichen die gelben und gelbroten Schleier uällig aus, doch
hinterlassen die intensiuen roten und besonders die blaugrauen
(dichroitischen) Schleier einen auch bei längster Behandlung
gegen Chromsäure indifferenten Rückstand uon hellbräunlicheV
oder gelber färbe, den man, auch menn er nicht intensiu ist,

1) „Phot Korresp.“ 1906.
 
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