Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (20.1906)

Die neuen feilschen ITUkro-Suinmare. 97
Oie neuen Ceißschen ITiikro-Summare.
Von 6. Arbeit, wissenschaftlicher ITlitarbeiter der Optischen
Werkstätte 0. C e iI3 in Wetjlar.
eine lange Reihe non Jahren ist bereits oerflossen, seit
die Optische Werkstätte non 6. £ e i 13 in Wetjlar eine eigens
für die Zwecke der mikrophotographie berechnete Objektio-
konstruktion der Oeffentlichkeit übergab, ohne oielleicht damals
selbst ganz zu übersehen, zu welcher Verbreitung, ja Un-
entbehrlichkeit diese neu eingeführte Objektiuart in absehbarer
Zeit zu gelangen berufen war.
Der Umstand, welcher ehemals die Konstruktion solcher
mikrophotographischer Objektioe als erwünscht erscheinen ließ,
war die sich oerhältnismäßig oft ergebende Llotwendigkeit,
größere, sogen. „Uebersichts“-Präparate photographieren zu
sollen. Die mit schwächeren ITlikroskop-Systemen uon solchen
Präparaten großer Ausdehnung gewonnenen Bilder konnten
naturgemäß wegen der den ITtikroskopobjektioen mangelnden
Korrektion für weiter uon der Achse entfernte Objektpunkte
eine befriedigende Randschärfe nicht aufweisen. Diesem Uebel-
stande, der mit dem Wachsen der diesbezüglichen Ansprüche
mehr und mehr empfunden wurde, sollten die mikrophoto-
graphischen Objektioe abhclfen, ohne dabei hinter ITlikroskop-
Systemen in Bezug auf Aufläsungsoermögen und Güte der
Sarbenkorrektion zurückzubleiben.
Rachdem die ersten £ei 13sehen mikrophotographischen Ob-
jektioe diese Aufgabe eine lange Reihe oon Jahren hindurch
in allgemein befriedigender Weise erfüllt halten, nötigte schließ-
lich doch die weitere Aufnahme und Verbesserung, welche diese
Objektioarf allmählich oon anderer Seite gefunden hatte, auf
die Schaffung einer neuen oerbesserten Konstruktion bedacht
zu sein.
?ür die Erfüllung dieser mir gestellten Aufgabe schien mir
eine oon mir gefundene Objektiokonstruktion (D. R.-P. Flr. 135 742)
die günstigsten Vorbedingungen zu enthalten. Lieber die ITlerk-
male dieses Typus habe ich bereits in Bd. 18 dieses „Jahr-
buches“, S. 37 u. ff., einiges mitzuteilen Gelegenheit gehabt.
Die neuen Ceißschen mikrophotographischen Objektioe er-
scheinen im Handel unter der Bezeichnung „ITiikro-Summare“;
ihre wirksame Oeffnung entspricht dem 4,5. Teil der Brennweite.
Die ITiikro-Summare, eine Erweiterung des dem D. R.-P.
Dr. 155 742 zu Grunde liegenden Konstruktionsgedankens, gehören
in die Klasse der symmetrischen Objektioe. Jede Hälfte besteht
aus einer oerkitteten £inse und einem frei stehenden ITteniskus.
Die Konstruktion wurde aus der Hauptform des Patentes