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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Blecher, C.: Theorie und Praxis autotypischer Aufnahmen mittels Diagonalrasters
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Eder, Josef Maria: Lichtmenge und photochemischer Effekt, photographische Reziprozitätsregel, Schwellenwert
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0188

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Cichtmenge und phofochemischer Cffekt u. s. ro.

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Zeichnung zu beeinträchtigen, die geruünschten kleinen, jedoch
ooll gedeckten Punkte zu erhalten, und auch ohne daß dabei
die Punkte in den übrigen Tönen in ihrer Struktur merklich
Gerändert roürden. Bezüglich der Wahl der Blendengröße genügt
es, die „Vorbelichtungsblende“ ihrer Dimension nach etroa gleich
V6 der Schlußblende zu ruählcn; die zugehörige Belichtungszeit
ist im ITlinimum gleich der für die Schlußblende zur Erzielung
richtigen Schlusses erforderlichen zu oeranschlagen.
mit der Aufstellung der für eine richtige Rasteraufnahme
erforderlichen Bedingungen mären mir nunmehr zu Ende. Im
Anschluß hieran sei jedoch noch kurz eine ?rage gestreift: Wo
bleibt die in allen bisherigen Publikationen und bei der prak-
tischen Arbeit so marm empfohlene quadratische Blende, da sie
doch zur leichteren Herstellung des erforderlichen Schlusses die
uon uns ausschließlich berücksichtigte Rundblende so außer-
ordentlich übertreffen soll? — Wenn mir den Hinroeis auf die
quadratische Blende nicht einflochten, so geschah dies deshalb,
meil für das skizzierte Aufnahmesystem diese Blende uöllig
überflüssig ist; berechnen mir den Rasterabstand richtig und
belichten mir mit der Schlußblende roie angegeben, so ist die
Qualität des Schlusses unter allen Umständen eine gute, min-
destens ebenso gute, mie sie eine quadratische Schlußblende
ergeben mürde. Es dürfte mohl feststehen, daß die Quadrat-
blende ja auch nur dadurch die meite Verbreitung bei den bisher
ausgeübten Aufnahmeoerfahren fand, meil sie in den Fällen,
mo die als richtig anzusehenden Aufnahmebedingungen nicht
genau genug getroffen murden — durch das eigentümliche
Uebergreifen der Ecken quadratischer Punkte —, Fehler leichter
auszugleichen oermochte. Die Quadratblende, behauptete man
irrtümlichermeise, ergebe „besseren Schluß“, ohne dabei zu
berücksichtigen, daß sie gleichzeitig detailschädigend roirkt.

Cichtmenge und photochemischer Effekt. —
Photographische Reziprozitätsregel. — Schmellenmert.
Von J. ITl. Eder in Wien.
Ein photochemischer Prozeß oerläuft im allgemeinen um so
rascher, je größer die Intensität des Cichtes ist, roelches in der
Zeiteinheit zur Wirkung kommt. Bis zu einem gemissen Grade
schreitet der photochemische Prozeß um so roeiter oor, je länger
das Picht einroirkt; bei manchen Cichtreaktionen schreitet der
Prozeß bis zur oölligen Umseßung der in Zerseßung befindlichen
Substanzen oor, bei anderen Cichtreaktionen aber nicht.
 
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