Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (20.1906)

Dämpfung«- und Kontrastfilter.

1 d9
Die Einrichtung des Apparates ist ohne weiteres aus der
fig. 42 ersichtlich. Die elektrische Bogenlampe non 20 Amp.
ist so angeordnet, dafj zroei Strahlenbündel, die unter
einem Winkel oon 90 Grad gegeneinander hegen, benutzt roerden.
Das eine dieser Strahlenbündel geht direkt durch das eine
Projektionssystem, das andere ruird durch einen Spiegel um
90 Grad abgelenkt und so in dieselbe Richtung gelenkt roie das
erste. Das Objektio des zweiten Systems kann seitlich bewegt
werden, um die beiden Bilder auf dem Projektionsschirm nahe
aneinander zu bringen. Bei dieser Bewegung wird der Spiegel
automatisch mitbewegt derart, dafj das wirksame Cichtbündel
immer durch die mitte des Systems geht. Um dem Cichtoerlust
durch den Spiegel entgegen zu wirken, ist an dem einen Kohlen-
halter eine, mit einem Schraubenzieher zu bewegende Schraube
angebracht, durch welche die Kohlen so reguliert werden können,
dafj die gleiche Cichtmenge durch beide Systeme tritt und beide
Bilder an der Wand gleich hell werden.
Soll der Projektionsapparat nicht als Doppelapparat oer-
wendet, also nur das fest an der Kamera angebrachte System
benutjt werden, so kann die elektrische Campe derart umgelegt
werden, dafj das oolle Cicht nach oorn gesandt wird, nach der
Seite aber fast kein Cicht.

Dämpfungs- und Kontrastfilter.
Von Prof. Dr. ?ranz Clooak in Wien.
Ein sehr helles Dämpfungsfilter, wodurch ein Teil des ein-
fallenden blauen und oioletten Cichtes absorbiert wird, und
welches manchmal bei Reproduktionen mit orthochromatischen
Platten gute Dienste leistet, wurde oon E. 3. Wall1) angegeben.
Um dasselbe herzustellen, werden 0,25 g Tartrazin in 100 ccm
Wasser aufgelöst. 100 ccm sechsprozentige Gelatinelösung werden
mit 4V2 ccm dieser ^arbstofflösung angefärbt und filtriert.
Von der angefärbten Gelatinelösung werden 7 ccm auf 100 qcm
Spiegelglas gegossen. Je zwei Gelbscheiben werden mit Kanada-
balsam oerkittet2).
Ein Kontrastfilter, welches beispielsweise bei der photo-
graphischen Aufnahme oon Wolken den dunklen, blauen Himmels-
grund möglichst getreu den Helligkeitswerten entsprechend wieder-

1) „The British Journal Photographie Rlmanac“ 1906, S. 751.
2) man kann dazu den in Chloroform gelösten Kanadabalsam der 5irma
ITterck in Darmstadt nennenden. Ueber das Kitten mit Kanadabalsam siehe r
Cder, „Rezepte und Tabellen für Photographie“. 6. flufl. 1905, S. 56.