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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Angerer, A. C.: Ueber Kornätzung
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0015

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Original-Beiträge.

lieber Kornäßung.
Von R. C. Rngerer in Wien.
Das Wesentliche des Buchdrucks, daß er entschiedene,
scharfe Unterbrechungen zwischen Schwarz und Weif3 uerlangt,
gilt natürlich auch für die Kornäßung. Der Buchdruck ist nun
einmal ein Typendruck, und jedes Buchdruck-dich e muß daher
klare Unterscheidungen uon dem aufweisen, was — hochstehend
- uon der Walze eingefärbt und dann abgedruckt werden soll,
und uon dem, was — tieferliegend — rein bleiben und nicht
drucken soll.
Verfahren, welche diesen elementaren Rnforderungen nicht
entsprechen, eignen sich höchstens für einzelne kunstuoll her-
gestellte Probedrucke, nicht aber für den Druck uon Ruflagen.
Rlso auch bei der Kornautotypie ist eine scharfkantige,
typenförmige und dabei genügend tiefe Aeßung eine unerläßliche
ITotwendigkeit, und darin liegt auch zugleich die große Schwierig-
keit dieses Verfahrens, da an den Retzer die Aufgabe heran-
tritt, alles auf der Platte Befindliche zu erhalten und dennoch
die Aeßung tief genug zu bewerkstelligen. Denn sowie einzelne
kleinere Punkte unterfressen und weggeäßt werden, ist auch
schon der gefürchtete sandsteinartige Bindruck da, welcher
bisher das ITlerkmal mißlungener Kornäßungen war.
eigentlich ist ja die gewöhnliche Autotypie ebenfalls eine
Art Kornäßung, da das Bild nicht aus Tinien, sondern aus uer-
schieden großen, bald getrennten, bald zusammenhängenden
Punkten besteht; nur haben diese Punkte bei gleichstarken
Tönen immer dieselbe Gestalt und Größe.
Wenn man daher Kornäßungen anfertigen will, die-—-was
Glätte und Reinheit der Töne anlangt — uon der unnachahm-
lichen Glätte einer Kupferautotypie sich nicht allzusehr unter-
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