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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Hauberrisser, Georg: Eine neue Methode zur Herstellung von Pigmentdiapositiven
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Krüss, Paul: Ueber die photographische Wirkung der unsichtbaren Farben
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0097

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lieber die photographische Wirkung der unsichtbaren Farben. 85
Was die Wahl des Pigmentpapiers anbelangt, so kann bei
diesem Verfahren jede färbe Verwendung finden, wodurch man
namentlich bei Diapositiuen für die Projektion und bei fenster-
bildern die Ulöglichkeit hat, die färbe des Bildes dem betreffenden
•Gegenstände anzupassen.
Zur Herstellung oergröfjerter Hegatiue dürfte es sich em-
pfehlen, eine möglichst neutrale färbe zu wählen, z. B. Schwarz
■oder Braun, nicht aber Blau, Rot oder Violett.
Der Orund, warum sich Pigmentdiapositioe nach der ge-
schilderten ITlethode sicherer und leichter hersteilen lassen, als
nach der bisher üblichen ITlethode, dürfte folgender sein: Das
Pigmentpapier hat je noch dem Gehalt an feuchtigkeit das Be-
streben, sich nach innen oder aufjen zu rollen; da das €nt-
wicklungspapier diesem Bestreben bis zu einem gewissen Grade
folgen kann, die starre Glasplatte aber nicht, so wird das
Pigmentpapier wahrscheinlich an ersterem besser haften als an
le^terem.

Heber die photographische Wirkung der unsichtbaren färben.
Von Dr. Paul Krüfj in Hamburg.
Besilgt ein Körper eine ausgesprochene färbe, die das Auge
als solche wahrnimmt, so findet man bei spektroskopischer
Untersuchung, dal'3 dieser gefärbte Körper ein charakteristisches
Absorptionsspektrum besitzt, er zeigt eine auswählende Ab-
sorption im sichtbaren Spektrum. Umgekehrt kommt man zu
der Definition, dafj ein Körper, der ein solches Absorptions-
spektrum zeigt, notwendig sichtbar gefärbt ist. Beschränkt man
sich nicht darauf, die Absorption im sichtbaren Spektrum fest-
zustellen, sondern untersucht auch den ultrauioletten Teil, so
wird man in uielen fällen auch hier charakteristische Absorptions-
banden finden, und zwar ist dieses nicht nur der fall bei farb-
stoffen, deren sichtbares Absorptionsspektrum sich in das Ultra-
niolett fortsetjt, sondern diese unsichtbaren Absorptionsbanden
Treten auch bei Körpern auf, die dem Auge oollkommen farblos
erscheinen. Aach der obigen Definition mufj man nun alle diese
Körper, die im Ultrauiolett auswählend absorbieren, unsichtbar
gefärbt nennen, und es ist daher wohl berechtigt, non „un-
sichtbaren färben“ zu reden.
Diese unsichtbaren färben selbst bleiben unseren Augen
oerborgen, und wir gehen auch oft dann, wenn sie sich durch
ihre Wirkungen sichtlich bemerkbar machen, achtlos an ihnen
oorüber. Rur ein kleiner Prozentsatj der uielen Tausenden oon
Amateurphotographen ist sich bewufjt, dal] er seine photo-
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