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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 20.1906

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Januschke, Hans: Vorgänge in der Netzhaut des Fischauges bei Belichtung und Dunkelheit
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Schaum, Karl: Optische Resonanz als Ursache der Farbe photographischer Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.41967#0161

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146 Optische Resonanz als Ursache der ?arbe photographischer Bilder.
hat schon Brücke hingemiesen; Kühne und Sero all erkannten
sie als amorphes Guanin und behaupteten, daS3 dasselbe unter
Ginfluss oon nicht und Dunkelheit unbeweglich sei. Dem ist aber
nicht so. Im Fichtauge häufen sich die reflektierenden Körner-
massen, untermischt mit absorbierendem Pigment, dicht hinter
den Zapfen an, welche in üblicher Weise den in ins Fluge
fallenden Fichtstrahlen entgegenwandert und frei exponiert sind,
und hüllen die Stäbchen so oollständig ein, dafj dieselben uor
dem Ficht geschürt sind. Im Dunkelauge aber werden die
reflektierenden Guaninmassen durch Kontraktion der Cpithelzellen
nach au^en gegen die Aderhaut des Fluges uerlagert, und zwar
so weit, dafj sie sich gerade hinter den Stäbchen einstellen.
Außerdem tritt innerhalb der Epithelzellen eine Abschichtung
uon Pigment- und Tapetumkörnern ein, so dafj die reflektierende
Wirkung der le^teren oollkräftig heroortreten kann. Cs sind
danach die Stäbchen für Cichtstrahlen oon geringster Helligkeit
frei exponiert, und ihre funktionelle Erregung wird durch den
Reflektor oerstärkt. Gleichzeitig haben sich aber die Zapfen
oon dem einfallenden Fichte entfernt und hinter die Stäbchen
zu einer oariablen Tiefe in das reflektierende Guaninlager hinein
oerschoben, so dafj sie allseitig oon undurchlässiger Tapetum-
masse umschlossen werden und den ins Auge fallenden Ficht-
strahlen geringster Helligkeit oollkommen entrückt sind. Danach
wird im fischauge die oerschiedene Bedeutung der Stäbchen
und Zapfen für das Tag - und Dämmerungssehen besonders klar.

Optische Resonanz
als Ursache der färbe photographischer Bilder.
Von Prof. Dr. Karl Schaum in ITlarburg i. H.
Die Ursache der oft sehr lebhaften färben an photographi-
schen Schichten (Diapositiuen und besonders Papierbildern) ist
bisher nicht genügend aufgeklärt. Die Behauptung, daf3 es sich
um oerschiedene Silbermodifikationen handelt, ist unhaltbar.
In Gemeinschaft mit Herrn Dr. C. Schloemann habe ich einige
besonders charakteristische fälle untersucht.
Versuche mit Chlorbromsilbergelatine. Wir erhielten
an einer Cmulsion mittels einer Cntmicklersubstanz (je nach
Dauer oon Belichtung und Entwicklung, nach Anwesenheit be-
stimmter Clektrolyte im Entwickler u. s. w.) mit großer Sicherheit
folgende Durchlafjfarben:
Rot, Blau,
Gelb, Violett,
Grün, Purpur.
 
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