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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Quincke, Georg: Die Schaumstruktur der Materie
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Schmidt, Hans: Ueber Dreifarbennegative
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0024
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lieber Dreifarbennegafiue.

beiden Rändern zu Eylindern einrollen. Die Schaumwände des
Eises bestehen aus erstarrender ölartiger Salzlösung, die Schaum-
ruände des Eisens aus erstarrendem, ölartigem Eisenkarbid (oder
anderen Fremdsfoffen), die Schaumwände des Eiweif] aus öl-
artigem, salzhaltigem Eiweiß. Die Blutkörperchen im lebenden
Blut haben ähnliche Struktur wie die fasern und Schaumkammern
des Hartgusses, der Sphärokristalle oder der Tyndallschen
Sternblumen. Sie bestehen aus unsichtbaren Schaumkammern
mit flüssigen Wänden und flüssigem Inhalt.
Dieselben chemischen Substanzen bilden unter dem Einfluf]
der Oberflächenspannung verschiedene Formen, je nachdem sie
langsam oder schnell, in dickeren oder dünneren Schichten er-
starren. Die uerschiedenen chemischen Substanzen der an-
organischen und organischen llatur können nach denselben
physikalischen Gesehen ähnliche formen bilden. Aus der gleichen
oder ähnlichen Form kann man nicht auf gleiche oder ähnliche
chemische Substanz schließen. Wände und Inhalt der Schaum-
kammern sind nor dem Erstarren heterogene Flüssigkeiten, ent-
weder uerschieden konzentrierte Dösungen eines Fremdsfoffes in
der geschmolzenen reinen Substanz, oder zwei uerschieden kon-
zentrierte Gemische oon zwei allotropen ITlodifikationen der-
selben reinen chemischen Substanz.
Heidelberg, den 24. Houember 1906.

lieber Dreifarbennegatiue.
Von Hans Schmidt in Dankwitj - Berlin.
Schon an anderer Stelle habe ich mich über das obige
Thema geäußert. Da der betreffende flufsat] aber, wie ich aus
einigen redaktionellen Bemerkungen in Band 1906 dieses „Jahr-
buchs“ glaube schließen zu müssen, in einigen Punkten mi^-
uerstanden wurde, so möchte ich das obige Thema noch einmal
eingehend behandeln.
Ebenso wie in der Schwarz-Weif]-Photographie, ist auch in
der Dreifarbenphotographie ein llegatiu nur dann richtig, wenn
es in den Schatten gute Durchzeichnung und in den Dichtern eine
richtige Deckung hat. Die Durchzeichnung eines llegatius hängt
in erster Dinie uon der Dauer der Belichtung ab, eine genügende
Deckung erhält man dagegen durch hinreichende Entwicklung.
Ergibt sich also bei normaler Entwicklung auf richtige Dichte
ein in den Schatten zu wenig durchgezeichnetes llegatiu, so ist
dasselbe zu kurz belichtet. Diese in der gewöhnlichen Photo-
graphie bekannten Tatsachen gelten natürlich auch für die
 
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