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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Worel, Karl: Fortschritte in der Farbenphotographie im vorigen Jahre
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0019
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Originalbeiträge.

Fortschritte in der Farbenphotographie im vorigen Jahre.
Von JTlinisterialrat Karl Word in Graz.
mit Ausnahme der Einführung der „Deutschen Farbenfilms“
der Heuen Photographischen Gesellschaft in Steglit]-Berlin zu
Ende des vorigen Jahres hat sich leider sehr wenig ergeben,
rvas als ein wesentlicher Fortschritt in der Farbenphotographie
bezeichnet werden könnte.
Eine nachricht tauchte wohl in Tages- und Fachjournalen
mehreremals empor, wonach ein Russe ein sensationelles Ver-
fahren erfunden hätte, mit welchem sowohl naturaufnahmen mit
der Kamera, wie auch Kopien von diesen in den natürlichen
Farben hergesfellt werden können, aber bis heute ist darüber
Höheres noch nicht veröffentlicht worden, und es erscheint er-
klärlich, wenn man sich in der Erwartung des Kommenden
eines gewissen Grades von Pessimismus nicht erwehren kann,
fluch im Farbenanpassungsoerfahren ist nicht viel Heues
zu verzeichnen. Das flnethol behauptet sich nach wie vor als
bester Sensibilisator für die drei Grundfarben.
Dr. Smith hat mit D. R. P. 224611 die Verwendung von
Thiosinamin (fletylsulfoharnstoff) im Farbenanpassungsoerfahren
sich patentrechtlich sichergestellt.
frleine Versuche mit diesem Stoffe ergaben eine eminente
Wirkung in der Kollodiumemulsion, aber nur für methylenblau.
Einen roten und gelben Farbstoff fand ich nicht, der nur an-
nähernd gleich rascher Reaktion unterliegt.
merkwürdig ist es, dafj harzsaures Hatron im Effekte dem
Thiosinamin vollkommen gleichsteht, aber auch nur in bezug
auf methylenblau.
Die Zukunft wird lehren, ob mit diesen Stoffen das Ziel
erreicht wird, mit diesem Verfahren naturaufnahmen in der
Kamera zu erhalten.
I *
 
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