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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Gaedicke, Johannes: Intermittierende Entwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0077

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Intermittierende Entwicklung.

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Töne schüfen. Das Eintauchen der Platte nimmt man so oft
oor, bis die nötige Kraft erreicht ist.
Der Einfluß einer solchen intermittierenden Entmicklung ist
wohl hin und wieder an Aufnahmen erprobt worden, aber er
ist unseres Wissens noch nicht zahlenmäßig festgestellt worden,
und das habe ich mir in dieser Arbeit zur Aufgabe gemacht.
Es mußte sensitometrisch festgestellt werden, welchen Ein-
fluß die intermittierende Entwicklung auf die Anzahl der unter-
scheidbaren Töne im Flegatiu ausübt, aber da dies für den
praktischen Erfolg noch nicht maßgebend ist, mußte auch fest-
gestellt werden, wieuiel kopierbare Töne ein solches flegatio liefert.
Für diese Feststellungen wurden gewöhnliche Agfaplatten
oon einem Guß mittlerer Empfindlichkeit in kleine Platten ge-
schnitten und unter einem Papierskalenphotometer uon 16 Tönen
120 m. K. 5. mit Kerzenlicht belichtet.
Die erste Platte a wurde mit Adurolentwickler die als
normal befundene Zeit uon 4 ITlinuten entwickelt, fixiert und
gewaschen.
Von dem Aegatiu wurde eine Kopie auf Alboidinpapier
gemacht und mit Platin getont. Es wurde kopiert, bis das hohe
Eicht in 1 sich uon 2 genügend abseßte. Dabei waren die
Schattentöne uon 10 bis 16 in einen schwarzen Ton uer-
schwommen, obgleich im Aegatio die Töne 10 bis 12 sich noch
gut uoneinander abseßten. Das negatio ließ 12 Töne erkennen,
während im Posifio nur 9 Töne unterscheidbar waren.
Die zweite Platte b wurde mit Entwickler übergossen
und geschaukelt, bis das Bild bei 50 Sekunden erschien. Dann
wurde der Entwickler abgegossen und die Schale bedeckt
70 Sekunden stehen gelassen, dann wieder mit Entwickler über-
gossen, nach 5 Sekunden abgegossen und 55 Sekunden bedeckt
stehen gelassen; das wurde noch dreimal wiederholt. Die Ent-
wicklung hatte also im ganzen 5 ITlinuten gedauert. Das
Flegatiu ließ 15, das Posifio 10 Töne unterscheiden. Der Ent-
wickler hatte hier 65 Sekunden uoll eingewirkt, während die
Pausen 255 Sekunden ausgefüllt hatten.
Die dritte Platter wurde mit dem Entwickler übergossen,
5 Sekunden geschaukelt, der Entwickler abgegossen und die
Schale bedeckt 55 Sekunden stehen gelassen. Diese Prozedur
wurde achtmal wiederholt, so daß die oolle Wirkung des Ent-
wicklers sich auf 40 und die Pausen sich auf 440 Sekunden
erstreckten. Das Flegatiu zeigte 15, das Posifio 11 unterscheid-
bare Töne.
Es ist klar, daß mit Verlängerung der Pausen der Entwickler
um so mehr zugunsten der leichten Töne im Flegatiu, also der
hohen Eichter, ausgenußt wird, es wurde daher die uiertc
 
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