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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Goldberg, Emanuel: Die Herstellung neutral grauer Keile und verlaufender Filter für Photometrie und Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0169
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Die Herstellung neutral grauer Keile usn?.

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einige überschüssige Tropfen der Flüssigkeit erzielt man, daß
die mässe an drei Seiten der Gußform etwas über die Grenzen
der oberen Platte heroorquillt. Sehr wichtig ist es, daß das
Eingießen der mässe ohne Pause geschieht, da sonst leicht
Schlieren entstehen, flach oollständigem Erstarren der mässe
schneidet man an den Kanten längs der oberen Platte die
mässe nebst dem Zelluloidüberzug durch und entfernt die
überschüssige mässe, flun wird die obere Platte samt der
erstarrten keilförmigen Klasse durch Zwischenklemmen einer
messerkante uon der Unterlage abgehoben. Die gefärbte
mässe ist jetgt mit einer sehr dünnen Zelluloidschicht überzogen,
die das gleichmäßige Trocknen nerhindert. Diese Schicht wird
durch mehrfaches Eintauchen in reines flmylazetat weggelöst.
Das flmylazetat kann wiederholt gebraucht werden; es ist aber
unbedingt notwendig, jede Platte zuleßt mit frischem flmylazetat
einmal zu übergießen, um die leßten Spuren oon Zelluloid
sicher zu entfernen, flun werden die Keile getrocknet und sind
dann gebrauchsfähig. Da die Gelatineschicht auch im trockenen
Zustande leicht oerleßlich ist, so empfiehlt es sich, einen Schuß-
überzug aus sogen. Hegafio- oder Zaponlack anzubringen, oder
ein Deckglas mit Kanadabalsam aufzukitten. Sämtliche Opera-
tionen bei der Herstellung der Keile müssen in einem möglichst
staubfreien Raume ausgeführt werden.
Es soll noch erwähnt werden, daß es selbsfaerständlich
durchaus nicht notwendig ist, die Rußemulsion mit ganz genau
bestimmtem Hbsorptionskoeffizienf, wie oben beschrieben, her-
zustellen. Ebenso ist es nicht unbedingt notwendig, die Dicke
des Plättchens c genau zu kennen. Es genügt eigentlich aielmehr,
die Konzentration der Rußemulsion so weit der fleigung der
Gußform anzupassen, daß ein Keil oon gewünschter maximal-
dichte und Gradation entsteht. Dann braucht man die Zahlen-
werte für Absorption der gefärbten Gelatinemasse und die
fleigung des Keiles nicht zu kennen. Es ist jedoch ratsam, in
der oben beschriebenen Weise die einzelnen Operationen aus-
zuführen. Zerbricht durch irgendeinen Zufall die Gußform, so
ist der Vorrat an der mühsam hergesfellten Farblösung aoll-
kommen wertlos, falls die beiden Bestandteile (Farblösung und
Gußform) nicht genau zahlenmäßig festgelegt sind. Derselbe Fall
tritt selbstoerständlich ein, wenn der Vorrat an Emulsion erschöpft
ist und ein neuer angefertigt werden muß. Die hier obwalten-
den Verhältnisse sowie die ganze Berechnungsweise ist der in
der chemischen fflaßanalyse gebräuchlichen sehr ähnlich.
, flach dem beschriebenen Verfahren können Keile oon jeder
beliebigen Dimension hergestellt werden. Selbstoerständlich
hängt die Güte und Genauigkeit der Keile oon der Güte des
 
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