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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Palocsay, Albin von: Wichtigere Fortschritte und Erfahrungen betreffend die Photographie mit Farbrasterplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0235
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Fortschritte und Crfahrungen mit Farbrasterplatten.

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wei^bilde zu differenzieren. Die Transparenz des Rasters ist
etwas geringer als bei der Omnicoloreplatte. Der vorherrschende
Gesamtton des Rasters mar ein grünlicher. Obzroar nun Grün-
stich die ungünstigste fluance für einen Farbraster abgibt,
so mufj doch hinzugefügt werden, dafj es sich in diesem Falle
um eine kaum merkliche Färbung handelte. Was die Bemerk-
barkeit der Rasterung anbetrifft, so konnte man auch bei
schärfster Beobachtung mit freiem Buge nichts als einen leichten
Gindruck einer nicht strukturlosen Fläche erhalten.
Farbrasterplatten uon Furniere, nach dem englischen
Patent Flr. 29 273 oom 14. Dezember 1909. Das Verfahren be-
zweckt die Herstellung eines ITlehrfarbenrasters ohne Ueber-
deckungen der Glementarfilter und ohne dunkle Zwischenräume.
Gine mit Gelatineschicht uersehene Unterlage wird mit einem
System uon Pinien oder Punkten in fetter Farbe bedruckt, so
dal] 2/3 der Fläche frei bleiben. Die Platte wird hierauf beispiels-
weise mit Gosin-Scharlach gefärbt. Flach dem Trocknen entfernt
man die Fettfarbe. Gs werden weitere Serien oon Punkten oder
Pinien in Fettfarbe aufgedruckt, so zwar, dal] teilweise die schon
angefärbten, teilweise die noch blanken Stellen bedeckt werden.
)Tlan badet nun in einer ITlischung uon metanilgelb S und
Zyanin B, welcher ein Gisensalz zugefügt wurde. Hierdurch
färben sich die blanken Teile grün, während das Gisensalz die
Rnnahme der Farbe an den mit Gosin-Scharlach gefärbten
Stellen uerhindert. Flach dem Trocknen und Gntfernen der Bett-
farbe taucht man die Platte in einen basischen uioletten Farb-
stoff, z. B. FFlethyloiolett, worin sich nur die noch freien Stellen
anfärben werden, da die bereits mit sauren Farbstoffen ange-
färbten Stellen diese Farben nicht annehmen. Zum Schlüsse
wird die Platte behufs Gntfernung der Fliederschläge, welche
sich bei den oerschiedenen Reaktionen bilden, mit Rlkohol ge-
waschen („Brit. Journ. of Phot.“ 1910, S. 556 , und „Brit. Journ.
fllmanac“ 1911, S. 617).
Weitere Fumieresche Farbrasterplatten (englisches
Patent Flr. 4912 aus 1910 und 5577 aus 1910). Der Prozeß der
Herstellung ist ähnlich dem uorherbeschriebenen, jedoch sind
die Reseroagen mit Fettfarbe entbehrlich. Die Farbmischungen
werden nacheinander aufgedruckt oder aufgespritjt und färben
stets nur die blanken Stellen einer für sie durchdringlichen
Schicht, da jede oon ihnen die Gigenschaft besitjt, in die bereits
mit einer der anderen Farben gefärbten Stellen nicht einzu-
dringen. Wurde die Platte mit den zwei ersten Farben durch
flufsprilgen oder auf sonst eine Weise oersehen, so braucht sie
für Aufbringung der dritten Farbe blofj in dieser gebadet zu
werden („Brit. Journ. of Phot.“ 1910, 5. 556 ff.).
 
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