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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Scheffer, Wilhelm: Ueber Lichthöfe
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0269
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Heber Cichthöfe.

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war ein mattschwarzes Papier auf die Rückseite der Platte ge-
legt und bei der anderen Belichtung (?ig. 79) ein weißes Stück
Papier. Die innerhalb des Grenzwinkels der Totalreflexion auf
die Rückseite einfallenden Strahlen gehen in Puff über. Vom
schruarzen Papier werden sie absorbiert, oom weißen diffus
zurückgestrahlt. Jedenfalls beweist dieser Versuch, dal] auch
die Kassettenrückwand gelegentlich wirksam sein kann. Die
Beschaffenheit des Objektius kann auch gelegentlich zu lichthof-
ähnlichen Verbreiterungen heller Bildstellen führen. Sowohl die
Aberrationsreste des Objektios, wie auch Trübungen des Glases
können hierzu Anlaß geben. Diese Art des Pichthofes hat be-
sonders für die Astronomie Bedeutung. Scheiner hat diese
Brscheinungen erschöpfend untersucht und uor kurzem in Berlin
in der freien Photographischen Vereinigung einen bedeutsamen
Vortrag hierüber gehalten. Der Spiegelfleck, der durch Reflexe
im Objektiv» entsteht, ist hier nicht zu besprechen, endlich sind
noch im Objektraum entstehende Pichthöfe zu erwähnen. An
sehr nebligen Tagen sind die Straßenlaternen mit einem röt-
lichen Hof umgeben. Dieser rötliche Hof ist eine Beugungs-
erscheinung, heruorgerufen durch die Beugung des Dichtes an
den trübenden Teilchen der Duft, flach der Regel oon Rayleigh
muß diese Brscheinung immer die langwelligen ?arben des
sichtbaren Spektrums zeigen; sie wird also immer gelbrot und
niemals blaugrün aussehen. Eine Aufnahme eines hellen Ob-
jektes in einem trüben medium wird also auch unter Umständen
einen Pichthof um das Objekt herum zeigen, frir die Vermeidung
des Dichthofes ist eine große Anzahl oon fRitteln angegeben
worden. Der R-Pichthof entsteht, wie oben gesagt, dadurch, daß
eine stark beleuchtete Schichtstelle die Rückseite der Platte be-
strahlt. Dies durch die Schicht zur Rückseite der Platte gelangte
Dicht wird total reflektiert und belichtet die Schicht wiederum.
Diese Art des Dichthofes hängt ab: Von der Trübung der
Schicht, ihrer Absorption und uon der Dicke der Glasplatte.
Aus 5ig. 72 geht heroor, daß der Abstand des reflektierten
maximums oom primär belichteten Punkt der Dicke der Glas-
platte direkt proportional ist. Die Helligkeit des Pichthofes ist
natürlich umgekehrt proportional dem Quadrat der Dicke der
Glasplatte. Weiterhin hängt die Ausdehnung des Pichthofes oon
der Wellenlänge des bestrahlenden Dichtes ab. Je kürzer die
Wellenlänge, desto näher dem primär bestrahlten frlde liegt der
Pichthof. Selbstoerständlich wächst die Helligkeit des Pichthofes,
wenn sein Durchmesser kleiner wird. mit wachsendem
Brechungsindex der Glasplatte nimmt der Durchmesser des Picht-
hofes ab und seine Helligkeit zu. Als mittel gegen den
R-Dichthof kommt folgendes in Betracht:
 
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