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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

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Broum, K. H.: Zum Chromeiweißverfahren
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Obermayer, Albert von: Eine Methode zur Prüfung photographischer Verschlüsse
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https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0189

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Eine Methode zur Prüfung photographischer Verschlüsse. 177
nötige Temperatur ist keine so hohe wie beim Fischleim-
emailverfahren, welches wohl bezüglich Glätte und Weich-
heit der Aetzung die besseren Resultate liefert, jedoch auf
Zink wegen des Kristallinischwerdens des Metalles nicht
gut anzuwenden ist.
Die zum Chromeiweißverfahren nötige Kopierschicht
setzt sich aus Eiweiß, Ammoniumbichromat, Wasser und
Ammoniak zusammen. Ein Vergleich verschiedener in An-
wendung stehender Rezepturen ergab sehr große Unter-
schiede in bezug auf Lichtempfindlichkeit und Löslichkeit,
was auf die Schichtdicke resp. auf das Verhältnis von Ei-
weiß zu Wasser zurückzuführen ist. So ist bei manchen
Rezepturen das Verhältnis von Eiweiß zu Wässer wie i: i,
während andere das Verhältnis i: io bis i: 18 aufweisen.
Durch systematische Versuche erwies sich das Ver-
hältnis i: io am günstigsten, wobei genügend dicke Schicht
bei ziemlich großer Lichtempfindlichkeit erreicht ist. Die
Zusammensetzung der Kopierlösung wäre dann:
Eiweiß (geschlagen aus Hühnereiern); 20 ccm,
Ammoniumbichromat. 2 g,
Wasser 200 ccm.
Ammoniak bis zur strohgelben Färbung.
Mit obiger Chromeiweißlösung präparierte, vorher angerauhte
Zinkplatten benötigen unter einem Strich- oder Autotypie-
negativ bei einer Hochspannungsbogenlampe von 10 Ampere
in einer Entfernung von 70 cm nur 3 Minuten Kopierzeit.
Zum Kopieren im direkten Sonnenlichte sind mitunter
die wasserärmeren Chromeiweißlösungen wegen der ge-
ringeren Lichtempfindlichkeit vorteilhafter.
Anstatt des aus Hühnereiern geschlagenen Eiweißes
wurde auch trockenes Eiweiß in Stücken von Merck in
Darmstadt mit gleich gutem Erfolg versucht.

€ine ITlethode zur Prüfung photographischer Verschlüsse ’).
Von A. von Obermayer in Wien.
Die Methoden zur Prüfung photographischer Verschlüsse
lassen sich, so verschieden sie auch sind, in zwei Klassen
scheiden, und zwar in solche, welche bloß die Dauer der
Exposition, entweder durch direkte Beobachtung oder durch
photographische Aufzeichnung messen, und in solche, welche

i) Aus „The Brit. Journ. of Phot.“ 1911, S. 723.
Eder, Jahrbuch für 1912.

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