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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Kieser, Karl: Gradation und Schwärzung von Entwicklungspapieren
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0121
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io8 Gradation und Schwärzung von Entwicklungspapieren.
Kraft sehr verloren haben. Die größte Schwärzung erreicht
kaum den Wert „i“, d. h. io Prozent des Lichtes wird von
den tiefen Stellen immer noch zurückgegeben. Eine ge-
wöhnliche Sorte schwarzes Trockenplattenpackpapier zeigt
ungefähr die gleiche Schwärze.
Nr. V ist ein sehr brillantes, halbglänzendes Gaslicht-
papier, welches viel zum Kopieren mangelhafter Amateur-
platten von Seiten der Händler benutzt wird. Die hellsten
Halbtöne sind gut, die dunkleren und mittleren hart, die
tiefste Schwärzung ist eine mittlere zwischen der glänzender
und matter Papiere.
Nr. VI ist ein extrem hartarbeitendes, mattes Gaslicht-
papier, das auch noch von recht flauen Platten kräftige Ab-
züge gibt; auch eine ziemlich erhebliche Verschleierung der
Platten wird noch ausgeglichen. Dementsprechend zeigt
auch die Kurve schon in den hellsten Tönen einen steilen
Anstieg, der mittlere Teil ist sehr kurz. Die größte
Schwärzung ist verhältnismäßig niedrig; deshalb macht auch
die Mehrzahl der Bilder einen kreidigen, mangelhaften
Eindruck.
Nr. VII ist eine in der Art der Herstellung und im
Reifungsgrade der Nr. II tunlichst ähnliche Emulsion, die
aber nicht auf Papier, sondern als Dispositivemulsion auf
Zellitfilmunterlage gegossen wurde und deren Belichtung
im gleichen Sensitometer geschah, wie die der Papiere.
Gemessen wurde die Schwärzung in der Durchsicht, genau
wie dies für Negativplatten oder Diapositivplatten geschieht.
Die Emulsion ist der Typ einer recht guten, positiven Kine-
matographenfilmemulsion. Die hellsten Halbtöne sind ver-
hältnismäßig hart, aber der große Reichtum an Tönen, bis
in die größte erreichbare Tiefe hinein, gibt die prächtige
Modulation, die man an vielen Filmen bewundern kann.
Besonders die Durcharbeitung der Tiefen ist beim Film ja
viel besser als bei irgend einem Entwicklungsbild auf
Papier. Um diesen Umstand auch graphisch zu erklären,
wurde diese letzte Kurve, die ja sonst nicht in den Rahmen
der Arbeit gehört, mit aufgezeichnet.
 
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