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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0424
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Flachdruck, verschiedene diesbezügliche Verfahren usw.

Wänden, weil der Druck direkt auf die Masse, also innerhalb
der Retorte wirken muß. Gegenstand der Erfindung ist
ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Lithographiesteine,
bei dem die Masse in dünnwandige Retorten oder Formen
gegossen wird, welche neben- oder aufeinander in einen
Druckkessel gestellt werden, in welchem der Druck unter
Kühlung auf die Retorten oder Formen ausgeübt wird. Die
Fig. 121 zeigt einen Längsschnitt. Fig. 122 zeigt einen
Querschnitt durch eine solche Anlage in schematischer
Ausführung, a ist der Druckkessel, b der abnehmbare
Deckel desselben, c eine Kühlschlange, d eine Pumpe, e ist
das Rohr, das zu einer Flasche f mit komprimierter Luft
führt, g sind die in dem Druckkessel stehenden oder
liegenden Retorten. Das Arbeitsverfahren besteht darin,
daß in den Kessel a die Retorten g eingesetzt werden,
worauf derselbe mit Wasser gefüllt wird. Von der Luft-
flasche /’ wird Luft unter bestimmtem Druck in den Kessel
eingelassen und dann die Pumpe d in Bewegung gesetzt,
die das Wasser immer wieder durch die Kühlschlangen c
treibt, damit dasselbe hier abgekühlt wird. So werden also
die Retorten unter fortwährendem Druck und andauernder
Kühlung bis zur Erstarrung der Masse in dem Druckkessel
gelassen.
Auf ein Verfahren zum Drucken mit zusammen-
gesetzten Lithographiesteinen erhielt die Firma
Max Krause in Berlin das D. R. P. Nr. 253300 vom
31. Oktober 1911 ab, ausgegeben den 5. November 1912.
Familien- und Geschäftsanzeigen aller Art (Visitenkarten,
Menükarten, Danksagungen, Verlobungs- und Hochzeits-
karten, Geschäftsempfehlungen, geschäftliche Mitteilungen
usw.) werden im Steindruckwege derartig hergestellt, daß der
Lithograph auf dem Stein die Zeichnung einritzt, dann wird
hochgeätzt und man druckt von dem so hochgeätzten Original-
stein unmittelbar die betreffenden Anzeigen. Nur bei sehr
großen Mengen, die ja bei der Natur der Anzeigen sehr
selten vorkommen, wird die Originallithographie umgedruckt,
und dann erfolgt der Druck vom großen Maschinenstein.
Insbesondere wird das erste Verfahren beim Druck ganz
kleiner Anzeigen uncl Visitenkarten angewendet. Hier
werden auf den Originalstein meist 10 bis 20 Anzeigen
verschiedenster Art geschrieben, die dann mit einem Male
zusammen von diesem Originalstein abgedruckt werden.
Alle diese Anzeigen (Verlobungsanzeigen, Visitenkarten,.
Traueranzeigen, auch eilige Geschäftsanzeigen usw.) sind
fast stets so eilig, daß sie denselben Tag die Druckerei
 
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