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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 14.1899

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Pernice, Erich: Kothon und Räuchergerät
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https://doi.org/10.11588/diglit.41309#0082
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^2 Pernice, Kothon und Räuchergerät.

breite Mündung endigt, die entweder für Aufnahme eines Deckels eingerichtet ist
oder mit einem nach aufsen umgebogenen Rand gebildet wird25.«
Das zweite Berliner Marmorgefäfs26 stellt eine Weiterentwickelung dar, die
der letzten Entwickelung der Thongefäfse entspricht, indem der Fufs hoch und schlank
geworden ist und das Gefäfs nicht mehr so breit und massenhaft ausladet. Auch
bei ihm ist der obere Gefäfsteil zum Abnehmen eingerichtet und auch in der Form-
gebung als besonderer Teil charakterisiert. Mit ihm gleichzeitig ist ein kleineres
Thymiaterion aus Kreta, bei welchem jedoch die Zweiteilung weder durchgeführt
noch, wie bei den eleusinischen Gefäfsen, auch nur angedeutet ist. Hier ist der
Gefäfsteil aus einem Stück gearbeitet.
Berlin, März 1899. Erich Pernice.

25) Die Mündung der Kerchnoi und der anderen
Räuchergefäfse ist im Verhältnis zur Ausbauchung
des Gefäfses genau so grofs, wie die Mündung der
anderen Räuchergeräte. Nach innen eingebogen
scheint der Rand nie zu sein. Wäre auch das
noch der Fall, dann wäre die Sicherheit der vor-
getragenen Vermutung noch gröfser, als sie es
aus den angeführten Gründen schon so ist.
26) Nr. 6466 desMiscellaneeninventars. Aus Griechen-
land. Die Höhe des ganzen Gefäfses beträgt
30 cm. Der Fufs allein ist 15 '/2 cm> der Deckel
8a/2cm hoch. Der Durchmesser des Gefäfses
beträgt ΐ4’/2αη. Das Gerät ist also doppelt

so hoch als breit, während das Fig. 7 ab-
gebildete noch etwas breiter als hoch ist.
27) «Herr Professor Loeschcke war soeben so freund-
lich, mir mitzuteilen, dafs in der Universitätssamm-
lung zu Greifswald ein »Kothon« aufbewahrt wird,
dessen Durchschnitt nicht rund verläuft, sondern
eckig ist, also wie der der Dreifüfse. Damit ist
der Zusammenhang zwischen den Dreifüfsen und
den Kothon genannten Gefäfsen aufs Neue be-
wiesen. Eine thönerne Dreifufsvase mit rundem
Gefäfsteil besitzt übrigens auch das akademische
Kunstmuseum zu Bonn, wie ich gleichfalls von
Herrn Professor Loeschcke erfahre.
 
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