Pernice, Kothon und Räuchergerät.
Thymiaterien dazu bestimmt, als Weihgeschenke oder als Grabbeigaben verwendet
zu werden. Allein das Berliner Museum besitzt drei marmorne Thymiaterien. Von
diesen soll das Fig. 9 abgebildete im Grabe des Aristion gefunden sein. Ob
diese Angabe wahr ist oder nicht, jedenfalls ist es in das sechste Jahrhundert zu
setzen, denn seine Form stimmt auffallend mit den thönernen Räuchergeräten überein,
deren Entstehungszeit dem Ende der schwarzfigurigen Vasenmalerei zuzuweisen ist.
Dies Gefäfs ist dadurch besonders bemerkenswert, dafs der obere gewölbte Teil des
Gefäfsbauches abnehmbar ist. Es setzt sich also zusammen aus dem Fufs mit ange-
arbeiteter flacher Schale, darauf wird der obere Gefäfsteil mit der Öffnung für die
Dämpfe gestülpt und das Ganze wird mit dem Deckel geschlossen. Diese Eigentiimlich-
Fig. 9.
keit der Konstruktion erklärt sich, wenn als das Vorbild für diese Gefäfse die
metallenen Räuchergeräte angesehen werden. Flier war der obere abnehmbare Teil aus
Bronze, die flache Schale dagegen aus Eisen, das eigentliche Gefäfs besteht also wirklich
aus zwei besonderen Teilen, und war gewifs oft genug zum Auseinandernehmen
eingerichtet. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die Vermutung, dafs das Innere
der eleusinischen Kerchnoi zum Räuchern bestimmt war und dafs die von v. Fritze
in der Έφημερ'ις αρχαιολογική 1897 S. 166 abgebildeten Gefäfse Räuchergefäfse sind,
eine neue Stütze24. Gerade an letzteren Gefäfsen ist die Zweiteilung des Gefäfses
in Fufs mit flacher Schale und darauf gestülpten oberen gewölbten Teil in auffallender
Deutlichkeit durchgeführt und die Form der Kerchnoi ist, wie die beigefügte Be-
schreibung aus den athenischen Mittheilungen 1898 S. 281 lehrt, ganz nahe verwandt.
»Der untere Teil hat die Form einer Schale mit hohem Fufs, er endet mit einem
Rand, der sich als breit vorspringender horizontaler Streifen um das ganze Gefäfs
zieht. Über diesem Teil erhebt sich ein Aufsatz, der auf der Schulter sehr stark
ausgewölbt ist, darüber eine starke hohlkehlenartige Einschnürung zeigt und in eine
2i) S. die Anmerkung 21.
Thymiaterien dazu bestimmt, als Weihgeschenke oder als Grabbeigaben verwendet
zu werden. Allein das Berliner Museum besitzt drei marmorne Thymiaterien. Von
diesen soll das Fig. 9 abgebildete im Grabe des Aristion gefunden sein. Ob
diese Angabe wahr ist oder nicht, jedenfalls ist es in das sechste Jahrhundert zu
setzen, denn seine Form stimmt auffallend mit den thönernen Räuchergeräten überein,
deren Entstehungszeit dem Ende der schwarzfigurigen Vasenmalerei zuzuweisen ist.
Dies Gefäfs ist dadurch besonders bemerkenswert, dafs der obere gewölbte Teil des
Gefäfsbauches abnehmbar ist. Es setzt sich also zusammen aus dem Fufs mit ange-
arbeiteter flacher Schale, darauf wird der obere Gefäfsteil mit der Öffnung für die
Dämpfe gestülpt und das Ganze wird mit dem Deckel geschlossen. Diese Eigentiimlich-
Fig. 9.
keit der Konstruktion erklärt sich, wenn als das Vorbild für diese Gefäfse die
metallenen Räuchergeräte angesehen werden. Flier war der obere abnehmbare Teil aus
Bronze, die flache Schale dagegen aus Eisen, das eigentliche Gefäfs besteht also wirklich
aus zwei besonderen Teilen, und war gewifs oft genug zum Auseinandernehmen
eingerichtet. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die Vermutung, dafs das Innere
der eleusinischen Kerchnoi zum Räuchern bestimmt war und dafs die von v. Fritze
in der Έφημερ'ις αρχαιολογική 1897 S. 166 abgebildeten Gefäfse Räuchergefäfse sind,
eine neue Stütze24. Gerade an letzteren Gefäfsen ist die Zweiteilung des Gefäfses
in Fufs mit flacher Schale und darauf gestülpten oberen gewölbten Teil in auffallender
Deutlichkeit durchgeführt und die Form der Kerchnoi ist, wie die beigefügte Be-
schreibung aus den athenischen Mittheilungen 1898 S. 281 lehrt, ganz nahe verwandt.
»Der untere Teil hat die Form einer Schale mit hohem Fufs, er endet mit einem
Rand, der sich als breit vorspringender horizontaler Streifen um das ganze Gefäfs
zieht. Über diesem Teil erhebt sich ein Aufsatz, der auf der Schulter sehr stark
ausgewölbt ist, darüber eine starke hohlkehlenartige Einschnürung zeigt und in eine
2i) S. die Anmerkung 21.