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Pernice, Kothon und Räuchergerät.
zwei gekreuzten Zweigen ein Gefäfs stehen, welches, soweit die Abbildung zu
urteilen gestattet, in Allem mit den in Frage stehenden Räuchergeräten überein-
stimmt. Über der Mitte der Vase sind einige Striche angedeutet, die als
Weihrauchdämpfe zu erklären sind, welche dem Gefäfs entsteigen. Lichter können
es schon deswegen nicht sein, weil ihre Zahl viel zu grofs wäre. Denn sie sind
auf einen Raum verteilt, dessen Umfang genau der Öffnung der Räucher-
gefäfse entspricht. Damit ist, wie ich glaube der authentische Beweis erbracht,
dafs die Gefäfse wirklich zum Räuchern gedient haben.
Die letzte Entwickelung, welche diese Form des Räuchergerätes genommen
hat, wird durch die Abbildung Fig. 8 dargestellt. Das Original ist im Antiquarium
des Berliner Museums aufbe\vahrt22. Während der Gefäfsteil im Ganzen die gleiche
Fig. 8.
Bildung zeigt, wie die anderen Geräte, nur, dafs er weniger breit ausladet, ist der
Fufs doppelt so hoch geworden; es ist, als habe man sich bemüht, die entwickeltere
»jonische« Form mit der einheimischen zu verschmelzen. An einem zweiten gleich-
artigen Exemplar des Berliner Antiquariums ist auch noch der fest anschliefsende
Deckel erhalten, der einen Griff in Form eines kleinen Kännchens hat23.
Aufser den bisher besprochenen thönernen Räuchergefäfsen der jüngeren und
jüngsten Gattung, wie sie gewifs auch in Bronze mit eisernem Boden hergestellt
wurden, sind auch solche aus Marmor erhalten. Sie haben schwerlich zum praktischen
Gebrauche gedient, sondern waren, wie beispielsweise die marmornen Kerchnoi oder
den Zweck, Weihrauch aufzunehmen, dessen 22) Beschreibung derVasensannnlung im Antiquarium
Verwendung im Kult zu selbstverständlich war, n. 3621.
um in der Beschreibung ausdrücklich hervor- 23) Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium
gehoben zu werden. n. 4152.
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
zwei gekreuzten Zweigen ein Gefäfs stehen, welches, soweit die Abbildung zu
urteilen gestattet, in Allem mit den in Frage stehenden Räuchergeräten überein-
stimmt. Über der Mitte der Vase sind einige Striche angedeutet, die als
Weihrauchdämpfe zu erklären sind, welche dem Gefäfs entsteigen. Lichter können
es schon deswegen nicht sein, weil ihre Zahl viel zu grofs wäre. Denn sie sind
auf einen Raum verteilt, dessen Umfang genau der Öffnung der Räucher-
gefäfse entspricht. Damit ist, wie ich glaube der authentische Beweis erbracht,
dafs die Gefäfse wirklich zum Räuchern gedient haben.
Die letzte Entwickelung, welche diese Form des Räuchergerätes genommen
hat, wird durch die Abbildung Fig. 8 dargestellt. Das Original ist im Antiquarium
des Berliner Museums aufbe\vahrt22. Während der Gefäfsteil im Ganzen die gleiche
Fig. 8.
Bildung zeigt, wie die anderen Geräte, nur, dafs er weniger breit ausladet, ist der
Fufs doppelt so hoch geworden; es ist, als habe man sich bemüht, die entwickeltere
»jonische« Form mit der einheimischen zu verschmelzen. An einem zweiten gleich-
artigen Exemplar des Berliner Antiquariums ist auch noch der fest anschliefsende
Deckel erhalten, der einen Griff in Form eines kleinen Kännchens hat23.
Aufser den bisher besprochenen thönernen Räuchergefäfsen der jüngeren und
jüngsten Gattung, wie sie gewifs auch in Bronze mit eisernem Boden hergestellt
wurden, sind auch solche aus Marmor erhalten. Sie haben schwerlich zum praktischen
Gebrauche gedient, sondern waren, wie beispielsweise die marmornen Kerchnoi oder
den Zweck, Weihrauch aufzunehmen, dessen 22) Beschreibung derVasensannnlung im Antiquarium
Verwendung im Kult zu selbstverständlich war, n. 3621.
um in der Beschreibung ausdrücklich hervor- 23) Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium
gehoben zu werden. n. 4152.