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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 14.1899

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Hartwig, Paul: Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern
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Weber, Georg: Die Wasserleitungen von Smyrna, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.41309#0177
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Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.

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griechischer Vasen gewinnen. So fand sich an einer im Ganzen sehr wohlgelungenen
Copie der grofsen Schale des Oltos und Euxitheos, welche vor Kurzem im Pariser
Kunsthandel auftauchte, zwar eine überrraschend gute Wiedergabe des hohen Relief-
striches, aber es fehlten die eigenthümlichen Furchen und Borte, welche die Arbeit
mit der Federfahne hervorbringt. Wenn die Fälscher diesen Wink verstehen, soll
es uns wenigstens freuen, ihnen die Arbeit wiederum etwas erschwert zu haben.
Rom, Mai 1899. P. Hartwig.

DIE WASSERLEITUNGEN VON SMYRNA.
II.
2. Die Wasserleitung von Ak-Bunar.
In den Athenischen Mittheilungen des Instituts, Band X S. 212, erwähnte
ich gelegentlich der Beschreibung der Burg von Akdsche-Kaya einen eingefallenen
Aquaedukt, nahe bei dem Dorfe Tachtadschi-Köi, mit dem ich damals nichts an-
zufangen wufste. Bald nachher ergab eine genauere Untersuchung der Überreste,
der über den Sattel sich hinziehenden Mauern, westlich vom zweiten Aquaedukt
(O.sman-agha-Su), da wo die alte Strafse von der Stadt her in das Meiesthal hinunter-
steigt, dafs sie ebenfalls zu einer antiken Wasserleitung gehörten. Bekanntlich wurden
diese Mauerreste schon von Pococke bemerkt1, der sie aber schlechthin eine Schutz-
mauer nennt; die Stelle trägt den Namen Tireh-Kapussi (Thor von Tireh). Drittens
erfuhr ich durch Rücksprache mit den Ingenieuren, die mit der neuen Wasseranlage
für die Stadt beschäftigt waren, dafs eine Quelle in der Nähe von der Dschimovassi-
Station, laut dortiger Volksüberlieferung einst nach Smyrna geleitet war. In der Stadt
selbst und der nächsten Umgegend ist diese Tradition verschollen. Zwei Inschriften
endlich aus römischer Zeit (C. I. Gr. 3146. 3147), berichten, dafs Wasser in die Um-
gebung des Zeustempels eingeführt wurde. Alle diese Anzeichen erlaubten den
Schlufs zu ziehen, dafs es sich wirklich um eine alte, aber heute verschollene
Feitung handelte. Meine Aufgabe war also, deren Verlauf annähernd festzustellen.
Wie schon in der Einleitung (oben S. 5) bemerkt, konnte hier von einer Hoch-
druckleitung keine Rede sein. Nur eine Kanalleitung mit schwachem Gefälle
war im Stande, Wasser von der Quelle Ak-Bunar (130 m Meereshöhe und 17 km

') Travels I, S. 79.
 
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