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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 14.1899

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Engelmann, Richard: Die Katzen im Altertum
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Wolters, Paul: Bemalter Marmorkopf in Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41309#0153
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Wolters, Bemalter Marmorkopf in Athen. ^43

Verbindung zu setzen. Ich denke aber, dafs auch die oben angeführten Vasenbilder
deutlich erweisen, dafs die Katze erst in einzelnen Exemplaren eingeführt wurde und
allmählich im Laufe der Jahrhunderte gröfsere Verbreitung in Griechenland und
Italien erhielt. Dann ist aber Ägypten, dessen Eröffnung mit dem Erscheinen der
Katze auf griechischem Boden zusammenfällt, als das Ursprungsland ohne weiteres
erwiesen; dafs in jenen Jahrhunderten, wo die Völker gegeneinander viel mehr
abgeschlossen waren, als dies heute der Fall ist, die allmähliche Verbreitung und
Eingewöhnung nur verhältnismäfsig langsam vor sich ging, kann niemanden Wunder
nehmen.
Dabei mag in andern Ländern, z. B. in China (vgl. Hirth Zeitschr. f. Ethn.
XXII 2 S. 140), die Katze schon frühzeitig ebenso wie in Ägypten zum Flaustier
gemacht worden sein, aber dafs von dort aus die Einführung des Tieres nach
Griechenland nicht erfolgt ist, bedarf weiter keines Beweises. Also bleibt nur
Ägypten übrig, und die Annahme V. Hehns behält, mit einer gewissen Einschränkung,
ihre Richtigkeit5.
R. Engelmann.

BEMALTER MARMORKOPF IN ATHEN.
Im letzten Erwerbungsbericht des dresdener Museums hat Treu (Arch.
Anzeiger 1898 S. 54) für die Bemalung eines Parthenos-Kopfes und ihre Technik
auf einen im Herodestheater gefundenen Kopf des griechischen Nationalmuseums
verwiesen, von dessen genauerer Untersuchung vielleicht weiterer Aufschlufs zu er-
warten sei. Der Aufforderung, die damit uns in Athen Weilenden nahe gelegt
wurde, wäre ich längst nachgekommen, wenn nicht die Untersuchung so ergebnifslos
geblieben wäre. Aber auch das mufs schliefslich dargelegt werden.
Das umstehend abgebildete Stück befindet sich unter Nr. 177 in der Sammlung
des Nationalmuseums, an die Wand befestigt und durch einen unlösbaren Glaskasten
vor jeder Beschädigung geschützt, aber auch genauerer Untersuchung entzogen. Eine
Abbildung hat neuerdings Farneil, The cults of the Greek States I Taf. 25 zu S. 368
gegeben, mit ungenauer Angabe über den Fund und, was bedenklicher ist, mit der
irrigen Behauptung, es sei eine, wol gar die wichtigste,· Replik der Parthenos des

5) Das katzenähnliche Tier auf der aus Ruvo stam-
menden Vase mit der Aussendung des Tripto-
lemos {Compt. rend. de St. Petersb. 1862 T. 4)
wird wohl trotz Stephani’s Zweifel {Compt. rend.

1862 S. 61) als Katze aufzufassen sein, kann hier
aber bei Seite gelassen werden, weil es nur zur
Bezeichnung des Landes Ägypten dienen soll.
 
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