Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 14.1899

DOI Artikel:
Schöne, Hermann: Die Dioptra des Heron
DOI Artikel:
Wolters, Paul: Vasen aus Menidi, 2
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41309#0113
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wolters, Vasen aus Menidi. II.

103

epipedische Latte AB ist eine schwalbenschwanzförmige Nuth C eingeschnitten, in
der sich ein Schlitten D auf- und abwärts schieben läfst. An diesem ist eine kreis-
förmige Scheibe EF befestigt, deren Gewicht durch eine an ihrer Rückseite auf-
genagelte Bleiplatte H erhöht wird. Von dem Schlitten D geht eine Schnur über
die Rolle G, welche oben an der Latte angebracht ist, nach der hinteren Seite der
Richtlatte, um hier nötigenfalls an einem Stift festgebunden zu werden. Auf der
einen Schmalseite der Latte AB ist eine Skala angebracht, die der an der kreis-
förmigen Scheibe befestigte Zeiger / bestreicht; an der anderen Schmalseite hängt
von dem Pflocke K eine Schnur mit Gewicht herab, die, wenn sie auf die Marke
des zweiten Pflockes L einspielt, eine genau senkrechte Aufstellung der Richt-
latte verbürgt.
Charlottenburg. Hermann Schöne.

VASEN AUS MENIDI.
II.
Neben der Vase, die ich versucht habe als ein Werk des Sophilos nach-
zuweisen1, besitzen die übrigen im Gang des Kuppelgrabes zu Menidi entdeckten
jüngeren keramischen Reste vor allem durch ihre Beziehung zum Fundort für uns
Bedeutung und nur zum geringsten Teil auch daneben einigen selbständigen Wert.
Aber die Art des Fundes macht uns eine Beachtung auch der an sich geringfügigen
Trümmer zur Pflicht. Ich benutze zu der nachfolgenden Aufzählung und Darstellung
aufser dem gedruckten2 vor allem den handschriftlichen Ausgrabungsbericht Löllings,
der auch die jüngeren Vasen kurz beschreibt, mitunter sogar skizzirt, und dadurch
ermöglicht eine gröfsere Anzahl von Scherben zu identificiren und so ihre Fund-
umstände genauer zu bestimmen. Ich schliefse mich im Folgenden zunächst ganz
an diesen Bericht, der sich im Besitz des athenischen Instituts befindet, an und
lasse nur die Scherben unerwähnt, die sich nicht wieder erkennen lassen.
Ehe ich aber zu dieser Darlegung schreite ist es meine Pflicht, dankbar
des freundschaftlichen Entgegenkommens zu gedenken, das ich wie so oft, auch
bei dieser langwierigen Arbeit von Seiten der Verwaltung des athenischen Museums,
besonders des Herrn Chr. Tsundas, gefunden habe.
Die Ausgrabung des Kuppelgrabes bei Menidi überhaupt begann natur-
gemäfs mit der Freilegung des genannten, ehemals offenen, in den Grabraum

') Vgl. dieses Jahrbuch 1898 S. 13ff.

2) Das Kuppelgrab bei Menidi S. 4 —16.
 
Annotationen