Vorwort
Der bekannte Operettenkomponist Oskar Strauss, der seit Jahren
in Berlin ansäßig ist, verläßt demnächst Deutschland, um in Erfüllung ab-
geschlossener Verträge sich zunächst in Paris und später in Amerika seiner
künstlerischen Tätigkeit zu widmen. Damit ist die Notwendigkeit der voll-
ständigen Auflösung der Wohnungseinrichtung verbunden, mit der die
Unterzeichnete Firma betraut worden ist.
Jeder, der in den schönen Räumen des Künstlerheimes Am Karls-
bad 4 zu Gaste war, wird es bedauern, daß nunmehr die Gegenstände,
die eine wahrhafte Liebe zu schönen Dingen zusammengetragen hat, in
verschiedene Hände übergehen werden. Manch kostbares Stück wird zum
Verkauf gelangen;
Da ist unter den Teppichen ein prachtvoller figuraler K i r m a n ,
der in der Feinheit des Musters und der Knüpfung den Kenner gleichmäßig
entzückt, ein schöner T ä b r i s , T eppiche aus Buchara, Schiras usw.
Auch die Möbel, die fast durchweg historischen Stilen angehören
und zum Teil aus der Zeit sind, sind mit feinem Geschmack ausgewählt.
Dabei sind die Stilformen der italienischen Renaissance bevorzugt. Sie be-
gegnen uns in fast allen repräsentativen Räumen.
Die besondere Liebe des Künstlers galt seinen Gemälden. Auch
hier überwiegen die Italiener der Renaissance und des Barock, Im Musik-
Salon sehen wir den großen C i g n a n i: Die Kindheit des Jupiter und das
dekorative Engelskonzert des Messiners Barbai unga, im Herrenzimmer
einen entzückenden, an Tizian erinnernden Frauenkopf und eine Heilige
Cecilie des Francesco Curradi. Auch holländische Bilder treten auf:
Da ist ein prunkvolles Kirdhendnterieur des H. van Steenwijk, eine „Sünd-
flut“, die Frans Floris nahesteht, eine figurale Komposition von Heinrich
Hee messen usw.
Unter den kunstgewerblichen Kostbarkeiten sei besonders auf das Al t-
Wiener silberne Tafelbesteck aus kaiserlichem Besitz (es gehörte
zuletzt der Erzherzogin Maria Theresia) hingewiesen.
Berta Joseph
Kunst=Auktions-Haus, Tauentzienstraße 18
Der bekannte Operettenkomponist Oskar Strauss, der seit Jahren
in Berlin ansäßig ist, verläßt demnächst Deutschland, um in Erfüllung ab-
geschlossener Verträge sich zunächst in Paris und später in Amerika seiner
künstlerischen Tätigkeit zu widmen. Damit ist die Notwendigkeit der voll-
ständigen Auflösung der Wohnungseinrichtung verbunden, mit der die
Unterzeichnete Firma betraut worden ist.
Jeder, der in den schönen Räumen des Künstlerheimes Am Karls-
bad 4 zu Gaste war, wird es bedauern, daß nunmehr die Gegenstände,
die eine wahrhafte Liebe zu schönen Dingen zusammengetragen hat, in
verschiedene Hände übergehen werden. Manch kostbares Stück wird zum
Verkauf gelangen;
Da ist unter den Teppichen ein prachtvoller figuraler K i r m a n ,
der in der Feinheit des Musters und der Knüpfung den Kenner gleichmäßig
entzückt, ein schöner T ä b r i s , T eppiche aus Buchara, Schiras usw.
Auch die Möbel, die fast durchweg historischen Stilen angehören
und zum Teil aus der Zeit sind, sind mit feinem Geschmack ausgewählt.
Dabei sind die Stilformen der italienischen Renaissance bevorzugt. Sie be-
gegnen uns in fast allen repräsentativen Räumen.
Die besondere Liebe des Künstlers galt seinen Gemälden. Auch
hier überwiegen die Italiener der Renaissance und des Barock, Im Musik-
Salon sehen wir den großen C i g n a n i: Die Kindheit des Jupiter und das
dekorative Engelskonzert des Messiners Barbai unga, im Herrenzimmer
einen entzückenden, an Tizian erinnernden Frauenkopf und eine Heilige
Cecilie des Francesco Curradi. Auch holländische Bilder treten auf:
Da ist ein prunkvolles Kirdhendnterieur des H. van Steenwijk, eine „Sünd-
flut“, die Frans Floris nahesteht, eine figurale Komposition von Heinrich
Hee messen usw.
Unter den kunstgewerblichen Kostbarkeiten sei besonders auf das Al t-
Wiener silberne Tafelbesteck aus kaiserlichem Besitz (es gehörte
zuletzt der Erzherzogin Maria Theresia) hingewiesen.
Berta Joseph
Kunst=Auktions-Haus, Tauentzienstraße 18