Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode (11.1796)

K2 I. Usbek französisches Papiergeld.
drehet. Es dürfte dahero wohl nicht ganz unnüz seyn, die
gewöhnlichen Urtheile darüber zu berichtigen, zumal sich auch
einige Lei uns auf Handlungsspekulationen in diesem Felde
eingelassen haben. —
Rettet die Assignaten und ihr werdet die Republik r etten,
ist fast die einmüthige Stimme der Journalisten, unter denen
doch hoffentlich auch redliche Leute sind. Selbst in dem gro-
sen Volkssenate, dem übrigens in so mancher andern Rück-
sicht jeder Unparteiische Beifall zollen muß, erschallen von
Tribünen der Gesezgeber nicht selten ähnliche Worte.
Verstehet man unter dem Netten, den Cours der
Assignate durch Finanzoperationen in die Höhe zu treiben,
und jene ihrem ursprünglichen Nominalwerthe naher zu brin-
gen, so würde nichts so verderblich für die Republik seyn, und
wäre es möglich zu bewirken, daß der Cours wieder auf das
Pari stiege, so wäre der Vankerutt der Nation im eigent-
lichen Verstände da.
Im Monat März dieses Jahres bei Einführungen der
sogenannten Mandate, wurde von der niedergesezten Finanz»
kommiffwn öffentlich geaussert, daß 4 5 Milliarden an Affig-
naten ausgebenen waren und daß noch derselben wirklich
zirkulirten. Wie wäre es möglich, diese ungeheuere Menge
Papiere al Pari einzulösen, da in ganz Europa bei weitem
nicht der vierte Theil so viel baaren Geldes existirk, als dazu
nöthig seyn würde. Könnte man ganz Frankreich Akker-
oder Morgenweise verkaufen, so würde vielleicht keine Sum-
me herauskommen: welche jener gleich wäre. Auf der an-
dern Seite, und wenn das Papiergeld nach dem gegenwär-
tigen Cours (in der Mitte des Jul. 1796.) eingewechselt
werden sollte, könnte die ganze unermeßliche Schuldenlast mit
einer Summe von hundert bis Hundert und fünfzig Millionen
getilgt werden.

Ganz