Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode (23.1802)

des Petersbm'gischen Münzamts. 57
Cemeutatiou der Pbscr Tiegel, die von diesem Gemenge
bis 5 Pud halten können. Man deckt und lutirt die
Tiegel genau zu, und laßt im Deckel nur ein kleines
Loch. Hierauf werden zc> solcher Tnegel auf ein Mal in
den Ofen gesetzt, wo die Cementation des Silbers 6 Stun-
den dauert, denn sobald der Schwefe! das granuliere
Silber so durchdrungen hat, daß es sich wie Glas zer-
brökeln laßt, so ist die Operation vollendet *).
Um das Gold aus dem geschwefelten Silber uieder-
zuschlagen, wird jeder Schiuelzriegel besonders in einen
Windosen gesetzt, man laßt das geschwefelte Silber schuiel-
zen und schlagt das Gold zu z bis 4 Mal duchch Nert»
schinskysches Silber nieder. Gegen das Ende setzt man
auch etwas Bleiglätte zu, wodurch der Niederschlag des
Goldes beschleuniget wird. Ost muß das geschwefelte
Silber bis sechs Mal geschmolzen werden, wenn dis Sil,
berproben noch einen Goldgehalt zeigen. Das Kolywa-
niscbe Silber giebt gemeiniglich im Pfund 12 bis 14 So-
lotnik Gold, aber das Nenschiuskysche höchstens nur z
Solotnik. Damit sich aber bas Gold gleichförmiger und
vollrommuer Niederschlage, werden die verschiedenen ge-
schwefelten Silber vor dem Niederschlagen unter einan-
der gemischt.
Damit
P Da diese Arbeit allein viel Schwefel nöthig macht, so
muß man sieb wundern, warum Rußland lieber jährlich
für 20,000 Rubel fremden Schwefel einführt, als seinen
eigenen,, der überall häufig, so wohl gediegen, als in
Kiesen vorhanden ist, gewinnt. Au Sernaja-Gora an
der Wolga gewann man chek.rm jährlich an 1506 Pud
Schwefel, und jetzt vernachlässigt man diese nützlichen
Gruben. Wie leicht könnte nicht Rußland, wenn dis
Schwefelwerke wieder in Aufnahme gebracht würden,
auch Zinnober-Fabriken anlegen, wozu es das Quecksil-
ber voir Oestreich oder Spanien erhalten könnte.
v- Mei-inger.