Baumwollen- u. Wollen-Manufakturen. 185
länglichen Kräften mangelte, um sich im Winter fürs
ganze Jahr zu versorgen, im Sommer Mangel litten,
und entweder aufhören mußten zu arbeiten, oder das be-
nölhigte Garn aus der zweiten Hand zu übertriebenen
Preisen zu kaufen, welches sie denn nöthigte, entweder
auch die Preise ih''er Waare zu erhöhen, oder mit Scha-
den zu verkaufen. Im erstern Falle mußte sich ihr Ab-
satz sehr vermindern, im letzten; aber mußten sie zu
Grunde gehen.
Die Schuld dieser Preiserhöhung der
Garne kann keineswegs den höher gestie-
genen Wollpreisen zur Last gelegt werden.
Denn diese stiegen und sielen im Lande jederzeit mit den
Preisen der ausländischen Wolle; und so blieb das Ver-
hältnis; in dieser Hinsicht überall immer das nämliche.
Die Garnpreise möchten< mit den in - und ausländischen
Wollpreisen seit der Zeit immer gestiegen sein, dadurch
hätte keine üble Wirkung für die Manufakturisten ent-
stehen können, indem auch die Preise ihrer Maaren bei
Vergrößerung der Geldmenge und bei erfolgter Preis-
erhöhung aller Dinge, die Geldes Werth haben, ver-
hältnißmäßig steigen mußten.
Hätte Hr. Sörgel diesen Gegenstand nach
dieser einzig wahren und auf Beweise gegründeten Dar-
stellung betrachtet, so würde er andre und vielleicht den
scinigen ganz entgegen gesetzte Schlußfolgen hervorge-
bracht haben. Er würde, wenn er von dem durchgän-
gig angenommenen und durch tägliche Erfahrungen be-
stätigten Grundsatz ausgegangen wäre, daß Fabri-
ken und Manufakturen, die vieler Arbei-
ter bedürfen, nur da mit dem größten Vor-
th eil betrieben werden können, wo durch
den Landesbewohner die ersten Vorarbei-
ter; möglichst wohlfeil geliefert werden,
nicht
länglichen Kräften mangelte, um sich im Winter fürs
ganze Jahr zu versorgen, im Sommer Mangel litten,
und entweder aufhören mußten zu arbeiten, oder das be-
nölhigte Garn aus der zweiten Hand zu übertriebenen
Preisen zu kaufen, welches sie denn nöthigte, entweder
auch die Preise ih''er Waare zu erhöhen, oder mit Scha-
den zu verkaufen. Im erstern Falle mußte sich ihr Ab-
satz sehr vermindern, im letzten; aber mußten sie zu
Grunde gehen.
Die Schuld dieser Preiserhöhung der
Garne kann keineswegs den höher gestie-
genen Wollpreisen zur Last gelegt werden.
Denn diese stiegen und sielen im Lande jederzeit mit den
Preisen der ausländischen Wolle; und so blieb das Ver-
hältnis; in dieser Hinsicht überall immer das nämliche.
Die Garnpreise möchten< mit den in - und ausländischen
Wollpreisen seit der Zeit immer gestiegen sein, dadurch
hätte keine üble Wirkung für die Manufakturisten ent-
stehen können, indem auch die Preise ihrer Maaren bei
Vergrößerung der Geldmenge und bei erfolgter Preis-
erhöhung aller Dinge, die Geldes Werth haben, ver-
hältnißmäßig steigen mußten.
Hätte Hr. Sörgel diesen Gegenstand nach
dieser einzig wahren und auf Beweise gegründeten Dar-
stellung betrachtet, so würde er andre und vielleicht den
scinigen ganz entgegen gesetzte Schlußfolgen hervorge-
bracht haben. Er würde, wenn er von dem durchgän-
gig angenommenen und durch tägliche Erfahrungen be-
stätigten Grundsatz ausgegangen wäre, daß Fabri-
ken und Manufakturen, die vieler Arbei-
ter bedürfen, nur da mit dem größten Vor-
th eil betrieben werden können, wo durch
den Landesbewohner die ersten Vorarbei-
ter; möglichst wohlfeil geliefert werden,
nicht