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Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode — 23.1802

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September
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https://doi.org/10.11588/diglit.44763#0240
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22L

m. Aeber bis Salinen

geraume Zeit vorher zur Ansetzung in reichhaltige Sols
gelegt. Man sollte denken, dieses einfache Mittel, das
Holz vor Fäulniß zu bewahren, sei schon allenthalben
bekannt, und doch lehrt die Erfahrung, daß es bisher
übersehen worden ist, bis das große weit sehende Auge
eines Senf auf den Sächsischen Salinen Anwendung
davon gemacht hat. Die ersten auf diese Art behandel-
ten Feldstangen sollten zehn Jahr im Gebrauch sein,
ohne auch nur die geringste Spur von Fäulniß zu zei-
gen. Daher jetzt auf allen Sächsischen Salinen diejeni-
gen Theile der Maschinerie, die besonders der Witte-
rung und ihren Wirkungen ausgesetzt sind, in hiurei,
cheuder Menge ausgearbeitet und zur Ansehung in die
Gradirhäuser gelegt, vorrathig sind.
Man rechnet, daß auf jeden Fuß der Gradirung in
Artern binnen Jahresfrist 6 bis 700 Centuer Wasser
im Durchschnitt von der Sole fortgeschafft werden, wel-
ches eine Summe von 2,210,000 Centner Wasser aus-
macht, die jährlich von der Cole ohne Feuerwerk weg-
kommen.
Wer wird hier nicht die Gradirung von unschätzba-
rem Werthe halten? -.Verdiente nicht der Erfinder für ei-
ne der Menschheit so wichtige Entdeckung eine Ehren-
säule? und dennoch liegt in trauriger Nacht der Name
des Edeln begraben, und mit ihm die Zeit der Erfin-
dung der Gradirung der Sole selbst. *)
Die Wirkung der Gradirung in der gegenwärtigen
Gestalt mit den neuen Abänderungen soll, für sich allein
berechnet, noch ein gleich größeres Resultat bringen.
Was
*) Die Gradirhauser wurden zu Ende des 16. Jahrhunderts
erfunden und bestanden anfänglich nur aus Wänden von
über einander gelegten Strohbunden, auf welche
die Sole von den Arbeiter» so lange mit Schaufeln ge-
worfen
 
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