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Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode — 25.1803

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https://doi.org/10.11588/diglit.44765#0009
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u.das gegenseit. Verhälkniß der Minzen. Z

nur ein e i n Z i g e s Metall zum allgemeinen Maßstab
auszuwählen.--
Allerdings ist es in Ansehung des ersten unwider-
leglich richtig, daß eine, ohne Rücksicht auf das große
Kommerzium, vorgenommene Veränderung im Münzwesen
selten gelingen, ja öfters gar nicht ausführbar sein werde.
Die Kenntnisse, Einsichten und Erfahrungen ge-
schickter Handelsleute hierbei zu benutzen, wird um so
nöthiger, da Gesetze, wodurch das Interesse der Hand-
lung leidet, immer unerfüllt bleiben.
Keine obrigkeitliche Autorität, keine, selbst wieder-
holt angewandte Strenge vermag hier durchzudringen.
Dis Erfahrung entscheidet, dnß der Kaufmann im Münz-
wesen großen Theils den Ton angibt, und selbst alsdann,
wenn er der gesetzlichen Gewalt öffentlich zu unterliegen
genölhigt würde, noch Mittel genug übrig behält, in der
Stille diejenigen Grenzen zu überschreiten, welche ihm
daß Gesetz vorgezeichnet harre.
Sehr übe! ist es um einen Staat bestellt, in welchem
die in allem Betracht nöthige Münz - Polder eine solche
Wirkung hervorbringt, wobei ein großer Tyeil der übri-
gen Mitglieder des Staats gefährdet bleibt, und nur die
Handlung allein sich schadlos halten, ja öfters noch be-
deutend dabei gewinnen kann.
So wenig indessen Verfügungen dieser Art im
Allgemeinen von der Weisheit der das Beste des
Ganzen immer bezweckenden Gesetzgeber zu erwarten
sind; so wirb deren Möglichkeit jedoch im Besonde-
ren zuweilen theils durch Umstände veranlaßt und gelei-
tet, die dieselben für den Augenblick scheinbar zu rechtfer-
tigen vermögend sind, theils sind solche auch von sonstigen
Verhältnissen abhängig, deren nachtheilige Einwirkungen
unschädlich zu machen, vielfältig Verfassungen im Wege
stehen.
A 2 Von
 
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