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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 11
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Joseph, Friedrich: Das Kassa-Konto des Werkstätten-Goldschmiedes und des Kleinfabrikanten
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0097
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Journal der Goldschmiedekunst

Amtliches Organ des Verbandes Deutscher
der Goldschmiede-Innungen zu BERLIN, BRAUNSCHWEIG,
KOLBERG, LEIPZIG, LIEGNITZ und SCHWEIDNITZ, der
der Goldschmiede-Werkgenossenschaft BERLIN (E. G. m. b.H.),
GÖRLITZ u. STETTIN und derVereine der Juweliere, Gold-u.
und WESTFALEN, KÖLN, MÜNCHEN, WIESBADEN,



3uwe!iere, Gold- und Silberschmiede,
CHEMNITZ, GERA-ALTENBURG, GLEIWITZ, GLOGAU,
Innung pfälz.Gold- u. Silberarbeiter (Sitz: NEUSTADT a.H.),
der Freien Vereinigungen der Gold- und Silberschmiede zu
Silberschmiede von BADEN, WÜRTTEMBERG, RHEINLAND
WÜRZBURG und des Regierungsbezirks FRANKFURT a. 0.


Nachdruck aller Artikel ohne Genehmigung der Redaktion ist verboten.

Das Kassa-Konto des Werkstätten-Goldschmiedes

und des Kleinfabrikanten.

Nicht nur Intelligenz und Geschicklichkeit sind heute
die alleinigen Grundbedingungen des Kleingeschäftsmannes,
sondern auch Ordnung im Geschäftsbetrieb und Übersicht
über sein ganzes Unternehmen gehören dazu. Diese lassen
ihn nach jeweils zurückgelegter Geschäftsperiode (als
solche ist eine jährliche, vierteljährliche oder monatliche
Rechnungsablage anzusehen) erkennen, welche Richtung
er eventuell in der weiteren Anordnung der Geschäfte
einzuschlagen hat oder nach welcher Seite hin er die
Schwerkraft seines Einflusses geltend machen muss, um
nach weiterer Bilanzziehung ein für sich noch günstigeres
Resultat zu erzielen oder aber selbst
schon verhängnisvolle Lagen, in denen
er sich befunden hat, wieder gut zu
machen und gar einem Zusammen-
bruch noch rechtzeitig vorzubeugen.
Eine handelsgerichtlich eingetra-
gene Firma und auch eine grössere
Fabrik ist ja schon vom Gesetz aus
angehalten, eine regelrechte Übersicht
über den Geschäftsbetrieb durch An-
legung einer kaufmännischen Buch-
führung zu ermöglichen, anders je-
doch der Kleinfabrikant, der oft selbst
noch am Brette mitarbeitet und nur
einzelne Leute ständig oder vorüber-
gehend beschäftigt, oder aber auch
der Werkstätten-Goldschmied, der
nur Arbeitswerkstätte unterhält, zum
nicht geringen Teil aber auch selbst
der Äflc/engoldschmied, der nebenbei
eine grössere Arbeitsstelle unterhält.
Diese Berufszweige haben auch jähr-
lich einen beträchtlichen Umsatz, ohne

indes zu einer Buchführung im Sinne des Gesetzes ver-
pflichtet zu sein. Diese Praktiker, die von jeher selbst den
Boraxpinsel mit Würde hinter dem Ohre stecken hatten
und sich durch Fleiss und Ausdauer zu selbständigem Ge-
werbebetriebe und oft in ausgedehnterem Umfange empor-
geschwungen haben, auch für sie ist es eine stillschweigende
Verpflichtung, von Zeit zu Zeit den Boraxpinsel mit dem
Federhalter zu vertauschen und sich durch regelrechte
Buchungen zeitweise Rechenschaft über ihr Vorwärtskommen
oder eine event. Rückwärtsbewegung zu geben. Auch
für sie genügt es heute nicht mehr, nur ein sogenanntes
Schmierbuch zu halten, in dem alle
Vorkommnisse in buntem Durcheinan-
der registriert werden, auch sie treibt
der Fortschritt derZeit, durch genauere
Notierungen die einzelnen Konten aus-
einanderzu halten. Und da ist es haupt-
sächlich das monatlich abzuschlies-
sende Kassa-Konto, das dem Ge-
schäftsmanne Aufschluss gibt über die
Art und den Umfang seines Betriebes.
Wenn er von seinem laufenden Merk-
büchlein monatlich seine Einträge in das
Kassakonto macht, so kann er schon
darin die einzelnen Konten genau
auseinanderhalten; es ermöglicht ihm
dieses Verfahren einen sofortigen Ver-
gleich über den Stand der einzelnen
Konten selbst. Das nachstehende
Schema ist ein monatlicher Abschluss
eines Kleinfabrikanten, indessen er-
möglicht eine solche Eintragung es
auch dem Werkstätteninhaber und dem
Ladengoldschmied, über seine Werk-


KONFIRMATIONS-MEDAILLE
von A. WERNER & SÖHNE, BERLIN.

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