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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 1.1896, Band 2 (Nr. 27-52)

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Nr. 30 (25. Juli 1896)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3224#0068
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Nr. 30

JUGEND

1896

„Berichtigung“

Da schickt uns Herr von Liebermann,
Von welchem wir vor wenig Wochen
An dieser 8t> Ile noch gesprochen,

Ein Brieflein; — da er dichten kann,

So ist’s in Reimen gar gehalten. —

Wir drucken’s ab in unsern Spalten,

Ist’s auch ein wenig grob zu lesen;

Wir sind auch nicht fein gewesen,

Und ritterliche ,.Jugend‘‘ ficht
Mit solchen gern in allen Ehren,

Die wacker ihrer Haut sich wehren,

Mit unbewehrten Gegnern nicht.

Es schreibt sonach — hier lesen Sie, —
Herr Liebermann

An Ki-Ki-Ki!*)

Da mich einer von den Jungen
Neulich meuchlings, angesungen,

Möge mir es nicht verwehrt sein,

Hier, „von wegen dem Geehrtsein“,

*) Vergl. in Nr. 27 der Jugend „Reichstägliches u.

In den gleichen Knittelzeilen
Eine Antwort zu ertheilen.

Hochverehrtes Ki-Ki-Kiken
Gern ertrug ich stets Kritiken,

Ob sie noch so thöricht waren;

Lernen kann man selbst von Narren.
Aber qualmt der Kritikaster
Gar zu übelduft’gen Knaster,

Schliesst man von dem Rauchtabak
Auf des Kritikers Geschmack;

Wünscht ihm, dass er möglichst schnelle
Wechsle seine Tabaksquelle. —

Doch dies nur so nebenbei.-- —

Steht mir eine Frage frei,

Möcht’ ich gerne von Dir hören:

Auf welch’ Blättlein thust Du schwören?
Schöpftest Du aus Tante Vossen
Oder gar aus Rudolf Mossen
Deine Kenntniss meiner Reden —

Ist’s verständlich einem Jeden,

Dass Du „Unsinns“ mich bezichtest,

Mir „Verbissenheit“ andichtest,

Mich beschuldigst „wilder Hetze
Gegen der Vernunft Gesetze.“

Doch im Wortlaut, Ki-Ki-Ki,

Las’st Du meine Reden nie, —

Glaub’ nur nicht, dass ich ergrimmt bin,
Oder irgend wie verstimmt bin;

Nein! Mein treuer Knapp’ Humor
Hält mir seine Tartsche vor,

Und ich freue mich des Bildes
Im Hohlspiegel seines Schildes.

Riesig reckt sich dort das Kleine,
Wasserkopf und Spinnenbeine,

Längliches scheint kurz und fett,
Breitgedrückt. — Lachkabinet. —

Da nach Deinem eignen Worte:

„Alles was an anderm Orte
Ich noch sagen mag im Leben
Sei vergessen und vergeben“,

Darfst Du nun nicht auf mich schelten,
Nicht mit Groll es mir entgelten,

Dass ich meiner Haut mich wehre. —

In dem Kampf für Deutschlands Ehre,
Dessen Preis ich einst gesungen,

Zähl’ ich immer zu den Jungen!

Grosslichterfelde am 8. Juli 1896
Max Liebermann von Sonnenberg.

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Max Hugo Liebermann von Sonnenberg: Berichtigung
 
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