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1897

JUGEND

Nr. 34


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Julius Carlen (München).

Benlliure u. Lie.

Stierfcchter vor und nach der That,

Römische Psäfflein in giild'ncm Ornat,
giokokostutzer in prunkenden Fräcken,

Gleitende Dinge in allen Ecken —

Spitzig und kritzig,

Tipslig und zipflig,

Witzig und glitzig
Voll blitzender Lichter
Und süßer Gesichter,

Voll stiebender Funken,

Roth, grün, blau,

In Flimmer versunken
Man», Kind, Frau —

Wie's blinkt und blickt!

Wie assengcschickt!

Wie scheußlich reizend, wie eklig famos,

Wie unausstehlich virtuos!

Das prickelt ja Alles von Färblein und Licht —
Ein Feuerwerk ist es — ein Kunstwerk nicht!

Dcinrich Zügel

Mich freuen Deine Schafe und Rinder,

Bon gold'ncm Sonnenschein bestrahlt,

Ost mehr als alle Menschenkinder
Die der „College»" Schaar gemalt.

(tz. Dicrl Deronco: „Uanciango"

Gar hübsch ist dieses Mägdelein,

Doch kvttnt's auch gar nicht anders sein:

Es hat ja besagte Pepita
Zur Mutter die — „Carnicncita".

Ld. Darburger: „Selbstporträt"

Ist er im Leben wie in seinen Bildern,

Sv thut er »ach dem Herzen Gottes recht:
Die Andern weiß er immer gut zu schildern.
Und nur sich selber macht er schlecht.

A. Adam Gbcrlä'ndcrs Aquarelle

In jeder Tonart ward uns vorgelogen,

Zum Male» hält' er kein Geschick —

Und mm seht her:

Nicht oft hat wer

Den „alten Adam" ausgezogcn

Mit so viel Glück!

Für Farben, spracht Ihr, sei er blind,

Und Poesie — Zum Donnerwetter!

Da >veht durch Meister Obcrlünders Blätter
Ei» Hauch des Gcist'S von Moriz Schwind!

Dans Tboma

Wie sind diese Blatter intim und schön!

Man kann sie nicht vst genug besetz'».

Das hat der Maler auch gedacht

Und uns eine große Freude gemacht

Und stellt die ganze Collection

Hier aus zum sünste» Male schon! nick.

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Julius Carben: Mondnacht
 
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