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Nr. 2

JUGEND

1898

Der fjnünjonteiT

Non ivtto Erich Lartleben i
xi. \

Die Arbeit predigst Du — und stehst tu
ihrem Zwangei

Ach, Arbeit adelt nur, wächst ste aus

freiem Hange,

Der liebe Gott, mein Lind, min dich

photographiren:

Recht freundlich musst du sein, doch

dich nicht dreh'u noch zieren,

Rur dein, der langsam geht, bleibt

eig'ner Weg gerettet!
Die Cile macht gemein — du hättest

denn geivcttet,

And glaub' nur nicht mein Freund, daß

es ein Wesen gäbe.
Das sich zu Recht verdammt — die

Welt ist da — so lebel

Ein leeres Schilderhaus ist euer Staats-
symbol:

Das Rarrenbunt der Macht — und drinnen

Alles hohl.

Komödien-Dichterlein, was willst Du

Dich verstellen:

Wie kannst' Du lustig sein und doch

moralisch bellen?

Die Frau ist ganz gewiß

das größte Schaf der Erden,
Die Treu und Liebe gibt,

tvo.nicht verlangt thüt werden. ^

Argthätigkeit ist bös. Schaffst du |
nach dement Range,
Erscheinst du allem Volk in stolzem
Müfflggange.



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(gefunden

-^Laue Sommernacht; am Himmel
Stand kein Stern; im weiten Walde
Suchten wir uns tief im punkel,
Ünd wir fanden uns.

fanden uns im weiten Walde
Jn der flacht der sternenloser\,
Hielten staunend uns im )\rme
Jn der dunklen flacht.

War nicht unser ganzes <£eben
So eist «Sappen, so ein Suchen?
T)a: Jn seine Finsternisse,
cSSiebe, fiel J)ein üicht.

Otto Julius JMcrbaum,

M

GVjar;

Mir der Mhür

wie stille ist's im Lämmerleinl
Die Rinder sind zur Ruh gegangen.

Und von des Tages Lärm und Schrein
Älieb nicht ein Ton, ein Hall mehr hangen.

Ein leichtes Athemholen nur,

Ein kurzer Ruf in» halben wachen,
Ein zitternd Leuchten — eine Spur
Don Märchenduft und Rinderlachen.

Ich steh und lausche an der Thür,
Um still von meinem Glück zu nippen,
Und lächelnd tritt nrein Weib zu mir
Und legt die Finger auf die Lippen.

3. Xocwcnberci.

P. Haustein (München).

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Register
Otto Erich Hartleben: Der Halkyonier
Jakob Loewenberg (Löwenberg): An der Thür
Otto Julius Bierbaum: Gefunden
Paul Haustein: Calla (Zierrahmen)
 
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