1898
JUGEND
Nr. 2
Tischkarten-Zeichnung E. Ewerbeck (München).
Line Freundin
Fräulein Ella: „Der Arzt hat
mir gesagt, daß ich ein hohes Alter
erreichen könne."
Fräulein Minna: „Nun —
zweifeln Sie etwa noch?"
S«
Neuer Terminus
— „Der Dr. Leckerle ist doch so
recht eine Säule unseres Gemein-
wesens!"
— „Na ja — sagen wir: ein Strebe-
pfeiler."
DL)
Immer Lbirurg
Arzt: Den Schulze sieht man
ja jetzt immer allein spazieren, wo
hat er denn seine Frau?
2. Arzt: fjat er sich amxutiren
lassen.
Seht Standpunkt
Parteiführer (zu einem „wil-
den"): Sie stehen mit Ihrer An-
schauung gänzlich allein, warum
gehen Sie nicht mit unsrer Partei?
Milder: weil ich eben auf einem
anderen Standpunkt stehe.
Parteiführer: Standpunkt —
Standpunkt! Was nützt mir der
Standpunkt, wenn er nicht gethcilt
wird!
Humor des Auslandes
A.: Wie, Doktor, Sie schreiben
Verse? Sie sind also Dichter?
Arzt: Ich mache Verse, um die
Zeit zu tödten.
B : Genügen Ihnen Ihre Patienten
nicht? (Cri-Kri.)
— Papa, was ist ein bevorzugter
Gläubiger?
— Einer, der ruhig wartet, bis er sein
Geld bekonnnt. (Modem Society?
— Und vergessen Sie ja meinen
Auftrag nicht!
— Seien Sie unbesorgt, Fräulein;
ich habe mir zwei Knoten in das
Taschentuch gemacht.
— Warum denn zwei?
-— Den zweiten für den Fall, dass
ich vergessen sollte, was der erste
bedeutet. (La Tribuna.)
Weltliches Fräulein: Was für
einen sonderbaren Winter wir doch
Heuer haben.
Herr: Ja, aber wenn Sie sich
besinnen, der Winter im Jahre DO
war noch viel sonderbarer! —
Fräulein: Mein Herr!! (judy.)
Ein unglücklicher Mensch
A. (zu seinem Freunde B.): Ja,
mein Lieber, ich habe in der Liebe
immer Pech gehabt. Meine erste
Verlobte starb, die zweite verliess
mich, und die dritte . .. wurde meine
Frau. (La Farfalla Toscana.)
II
llll I
amuu!
erscheint und ist durch »Ile
München
Aufgaben Der Kunstphysiologie
Georg Ml,.
Zweite Anflaw in 10 Lieferungen a 60 Pf.
^ 40 Bogen 8° mit 17 Illustrationen.
Erwerbung u E^erbemitteltcn, Kunsteleven» Studirenden, Kunstfreunden etc. die
» e türe^dieses Buches .zu- -erleichtern, wird diese Ausgabe zunächst in
lZe *tttägigen Iiiefe 1*UI1 gen (4 64 Seiten 8°) erscheinen.
__ Der verstorbene Physiologe Dr. Ernst
Brücke sagt in der Beilage der „Allgemeinen
Zeitung“ vom 27. November 1891 u. A.: „Das
genannte reichhaltige Buch erstreckt sich nur
auf Malerei und Plastik, vorzüglich auf die
erstere und hier, wie es in derNatur der Sache
liegt, zunächst auf den Verismus. . . Der Ver-
fasser ist mit der Literatur der physiologischen
Optik in grosser Ausdehnung vertraut und
flicht auch in seine Darstellung zahlreiche
eigene Beobachtungen ein. . . . Der zweite
Band enthält.wesentlich moderne Psychologie.
Er beginnt mit den Untersuchungen Ewald
H e t i n g’s über das Gedächtniss als allgemeine
Punktion der organisirten Materie und mit
denen PI e r m a n n Munk’s und Siegmund
Exner’süber die Verbindungen derSehnerven-
fasern mit der Hirnrinde und klingt aus in eine
Polemik gegen C a e s ar Lombroso. Er ist
lesenswerth für jedermann, der den Kämpfen
aut diesem hochinteressanten, aber noch dun-
klen und viel umstrittenenG ebiete folgen will.“
T?
Wcstcrmann’s III. D. Monatshefte. 1892:
„Das ist ein Buch, an dem man seine
Freude hat! Wie trefflich hat es der von
kunsttechnischen Arbeiten her bekannte Ver-
fasser verstanden, sich in den physiologischen
Theil seiner Aufgabe hineinzuleben! Alles
ruht bei Hirth auf eigenen Untersuchungen
und genauer Kenntniss. Ein grosser Vorzug
des Werkes besteht endlich in seiner Leicht-
lesbarkeit, obwohl nicht verschwiegen werden
darf, dass der Ausdruck manchmal gesucht
ist, — vor allem darin, dass eine volle, kräf-
tige Individualität aus jeder Zeile hervor-
leuchtet. Aus dem reichen Inhalt, der für
Philosophen wie Naturforscher, für Künstler
wie Gelehrte gleichermassen belehrend ist,
kann hier nur weniges hervorgehoben wer-
den. Der Verfasser vertritt die Anschauung:
es solle das Zeichnen nach der Natur vom
ersten Beginne des Unterrichtes an herrschen
und das übliche Zeichnen nach Vorlagen ver-
drängen."
Tv 1 , 7 * •.... 14 4s * v yvvv
......
— Zweite Auflage. -
KUL TUR GESCHICHTLICHES
BILDERBUCH
aus drei Jahrhunderten von Georg Hirth
Französische Ausgabe:
„Les grands lllustrateurs
du 16, 77 et 18 siecle“
Folio. Preis ä Lieferung Mk. 2.40, ä Band compl. brosch.
Mk. 30.—, geh. Mk. 35.—. (Liebhaber-Ausgabe [einseitig
bedruckt, in losen Blättern] ä Lieferung Mk. 5.—.)
Monatlich erscheint eine Lieferung.
Hirth’s Kultur geschichtliches Bilderhuch umfasst im Ganzen
sechs Bände (72 Lieferungen), es sind darin gegen 360 darstellende
Künstler vertreten und haben über 3500 interessante Blätter
eine technisch vollendete Wiedergabe gefunden, die Publikation bildet
eine in ihrer Art einzige Kunstsammlung — ein Kupferstichkabinet
für den Hausgebrauch.
Um den Besitzern der ersteren Bände der früheren Auflage
dieses Werkes das Abonnement auf die Fortsetzung zu ermöglichen,
wird die Drucklegung der zweiten Auflage in derselben Weise und
Ausstattung erfolgen, wie bei der ersten Auflage.
| G. Hirth’s Verlag in München und Leipzig.
JUGEND
Nr. 2
Tischkarten-Zeichnung E. Ewerbeck (München).
Line Freundin
Fräulein Ella: „Der Arzt hat
mir gesagt, daß ich ein hohes Alter
erreichen könne."
Fräulein Minna: „Nun —
zweifeln Sie etwa noch?"
S«
Neuer Terminus
— „Der Dr. Leckerle ist doch so
recht eine Säule unseres Gemein-
wesens!"
— „Na ja — sagen wir: ein Strebe-
pfeiler."
DL)
Immer Lbirurg
Arzt: Den Schulze sieht man
ja jetzt immer allein spazieren, wo
hat er denn seine Frau?
2. Arzt: fjat er sich amxutiren
lassen.
Seht Standpunkt
Parteiführer (zu einem „wil-
den"): Sie stehen mit Ihrer An-
schauung gänzlich allein, warum
gehen Sie nicht mit unsrer Partei?
Milder: weil ich eben auf einem
anderen Standpunkt stehe.
Parteiführer: Standpunkt —
Standpunkt! Was nützt mir der
Standpunkt, wenn er nicht gethcilt
wird!
Humor des Auslandes
A.: Wie, Doktor, Sie schreiben
Verse? Sie sind also Dichter?
Arzt: Ich mache Verse, um die
Zeit zu tödten.
B : Genügen Ihnen Ihre Patienten
nicht? (Cri-Kri.)
— Papa, was ist ein bevorzugter
Gläubiger?
— Einer, der ruhig wartet, bis er sein
Geld bekonnnt. (Modem Society?
— Und vergessen Sie ja meinen
Auftrag nicht!
— Seien Sie unbesorgt, Fräulein;
ich habe mir zwei Knoten in das
Taschentuch gemacht.
— Warum denn zwei?
-— Den zweiten für den Fall, dass
ich vergessen sollte, was der erste
bedeutet. (La Tribuna.)
Weltliches Fräulein: Was für
einen sonderbaren Winter wir doch
Heuer haben.
Herr: Ja, aber wenn Sie sich
besinnen, der Winter im Jahre DO
war noch viel sonderbarer! —
Fräulein: Mein Herr!! (judy.)
Ein unglücklicher Mensch
A. (zu seinem Freunde B.): Ja,
mein Lieber, ich habe in der Liebe
immer Pech gehabt. Meine erste
Verlobte starb, die zweite verliess
mich, und die dritte . .. wurde meine
Frau. (La Farfalla Toscana.)
II
llll I
amuu!
erscheint und ist durch »Ile
München
Aufgaben Der Kunstphysiologie
Georg Ml,.
Zweite Anflaw in 10 Lieferungen a 60 Pf.
^ 40 Bogen 8° mit 17 Illustrationen.
Erwerbung u E^erbemitteltcn, Kunsteleven» Studirenden, Kunstfreunden etc. die
» e türe^dieses Buches .zu- -erleichtern, wird diese Ausgabe zunächst in
lZe *tttägigen Iiiefe 1*UI1 gen (4 64 Seiten 8°) erscheinen.
__ Der verstorbene Physiologe Dr. Ernst
Brücke sagt in der Beilage der „Allgemeinen
Zeitung“ vom 27. November 1891 u. A.: „Das
genannte reichhaltige Buch erstreckt sich nur
auf Malerei und Plastik, vorzüglich auf die
erstere und hier, wie es in derNatur der Sache
liegt, zunächst auf den Verismus. . . Der Ver-
fasser ist mit der Literatur der physiologischen
Optik in grosser Ausdehnung vertraut und
flicht auch in seine Darstellung zahlreiche
eigene Beobachtungen ein. . . . Der zweite
Band enthält.wesentlich moderne Psychologie.
Er beginnt mit den Untersuchungen Ewald
H e t i n g’s über das Gedächtniss als allgemeine
Punktion der organisirten Materie und mit
denen PI e r m a n n Munk’s und Siegmund
Exner’süber die Verbindungen derSehnerven-
fasern mit der Hirnrinde und klingt aus in eine
Polemik gegen C a e s ar Lombroso. Er ist
lesenswerth für jedermann, der den Kämpfen
aut diesem hochinteressanten, aber noch dun-
klen und viel umstrittenenG ebiete folgen will.“
T?
Wcstcrmann’s III. D. Monatshefte. 1892:
„Das ist ein Buch, an dem man seine
Freude hat! Wie trefflich hat es der von
kunsttechnischen Arbeiten her bekannte Ver-
fasser verstanden, sich in den physiologischen
Theil seiner Aufgabe hineinzuleben! Alles
ruht bei Hirth auf eigenen Untersuchungen
und genauer Kenntniss. Ein grosser Vorzug
des Werkes besteht endlich in seiner Leicht-
lesbarkeit, obwohl nicht verschwiegen werden
darf, dass der Ausdruck manchmal gesucht
ist, — vor allem darin, dass eine volle, kräf-
tige Individualität aus jeder Zeile hervor-
leuchtet. Aus dem reichen Inhalt, der für
Philosophen wie Naturforscher, für Künstler
wie Gelehrte gleichermassen belehrend ist,
kann hier nur weniges hervorgehoben wer-
den. Der Verfasser vertritt die Anschauung:
es solle das Zeichnen nach der Natur vom
ersten Beginne des Unterrichtes an herrschen
und das übliche Zeichnen nach Vorlagen ver-
drängen."
Tv 1 , 7 * •.... 14 4s * v yvvv
......
— Zweite Auflage. -
KUL TUR GESCHICHTLICHES
BILDERBUCH
aus drei Jahrhunderten von Georg Hirth
Französische Ausgabe:
„Les grands lllustrateurs
du 16, 77 et 18 siecle“
Folio. Preis ä Lieferung Mk. 2.40, ä Band compl. brosch.
Mk. 30.—, geh. Mk. 35.—. (Liebhaber-Ausgabe [einseitig
bedruckt, in losen Blättern] ä Lieferung Mk. 5.—.)
Monatlich erscheint eine Lieferung.
Hirth’s Kultur geschichtliches Bilderhuch umfasst im Ganzen
sechs Bände (72 Lieferungen), es sind darin gegen 360 darstellende
Künstler vertreten und haben über 3500 interessante Blätter
eine technisch vollendete Wiedergabe gefunden, die Publikation bildet
eine in ihrer Art einzige Kunstsammlung — ein Kupferstichkabinet
für den Hausgebrauch.
Um den Besitzern der ersteren Bände der früheren Auflage
dieses Werkes das Abonnement auf die Fortsetzung zu ermöglichen,
wird die Drucklegung der zweiten Auflage in derselben Weise und
Ausstattung erfolgen, wie bei der ersten Auflage.
| G. Hirth’s Verlag in München und Leipzig.