1898
JUGEND
Nr. 4
plötzlich rief Hauptmann wimmerlich: „Neumann, zeigen
Sie Ihr Taschen-Barometer!"
„wie. zurück seit heute früh? wir werden wohl gar noch
ein Gewitter bekommenI"
Seine Stirn runzelte sich bedenklich.
„Parapluies — pflanzt auf!"
Das Kommando brachte wieder Leben in die ruhende Nkann-
Jeder bemühte sich, das Paraxluie M/98 vom Leibriemen
loszunesteln und statt der Helmspitze aufzuschrauben. Mittels
einer Schnur, die am dritten waffenrockknoxf befestigt wird,
kann man es auf- und zuklapxen.
Im Westen stieg wirklich eine Wolke auf. Unser Ehef
ward von Minute zu Minute unruhiger. Man konnte eben
trotz paraxluie naß werden, wenn es so recht von der Seite
spritzte. Und vorläufig war es noch immer zu schwül!
Plötzlich sah ich Neumann mit der Miene der Entschlossenheit
auf den Hauptmann zutreten.
„was gibt's?"
„Melde ganz gehorsamst." — und dabei zog Neumann seine
Normaluhr — „daß Kompagnie seit vier Stunden keine Nähr-
werthe mehr in sich ausgenommen."
„wie — was?" stotterte fassungslos der Lhef. „Noch
nicht menagirt! wie konnte so etwas vergessen werden! —
Haben wir vorräthe?"
„Nein. Herr Hauptmann."
„Ist in Michelsbrunn ein gutes wirthshaus?"
„Die ,Post' hat einen Stern im Gencralstabsbädecker."
„Dann auf gegen Michelsbrunn!"
,Jm nächsten Moment waren die Plaids geschultert, und mit
Pflan3tem Paraxluie sprangen lange Schützenketten gegen
-Isichelsbrunn vor. 200 Meter vor dem Dorfe wurden auf das
tommaudo „Halt, nieder!" die Plaids nochmals ansgebreitet,
t ann begann ein erbittertes Feuer auf beiden Seiten. Aber
nt ^aS Zwitter losbrach, menagirtcn wir als Sieger in
uchelsbrunn. wir hatten zwar etliche Todte. aber zum Glück
n r Mimmerlich konnten bei allen eingedrungeue feindliche
Pirozekrile als Lodesursache konstatirt werden, weder Erkältung
noa^ !h,tzschlag noch Magenschwäche hatte ein Bpfer gefordert,
s- ^.^'si?nn. dessen energisches Eingreifen zum Gelingen des
^ streichs das Meitze beigetragen, erhielt später den goldenen
^chweizerpillen-Drden mit gekreuzten Klystierspritzen.
^ w'mmerlich denselben in Silber.
:r l>e?am vierzehn Tage Arrest, weil ein meinem
fj®. öugetheilter Landwehrmann beim Vorrücken in eine Glas-
E V f mar' Allerdings hätte ich das Terrain auch
vorher sorgsamer untersuchen können! k). F.
Canards! (Gickse)
M-Seiä
w 75 pib.
bis jVlk. 18.65 p. Meter — ab meinen eigenenJabriben-
sowie schwarze, weisse u. farbige Henneberg-Leide v. ?5pfg. bis Mk. r8.65 p. Met.—
in den modernsten Geweben, Farben und Dessins. An private porto- und steuerfrei
in'S Daus!
v. 75 Pfge.— 18.65
Mk. 1.35-11.65
Seiden-Damaste ». Mk. 1.35—18.65
Leiden Bastkleiderp.Robe,, 13.30—68.50
Leiden-Poularde bedrucktv. 95 Pfge.— 5.85
Ball-Seide
Seiden-Grenadines
Seiden-Bengalines
1.95- 9.83
per Meter. Sei&ert-Armüres, Monopols, Cristalliques, Moire antique, Duchesse,
Princesse, Moscovite, Marcellines, gestreifte und karrierte Seide, seidene Stepp-
decken- und Fahnenstoffe etc. etc. — Muster und Katalog umgehend. — Doppeltes
Driefpvrto nach der Schweiz.
ÄliriCÜ(K.&K.Hollielerant).
Zur gefl. Beachtung! |
Die Einsendungen unverlangter und j
vielfach rein dilettantischer Zeichnungen
und Manuscripte häufen sich in letzter Zeit
derart, dass wir alle die geehrten Einsender,
die nicht schon Mitarbeiter der „Jugend“
sind, bitten müssen, ihre Erstlinge mit
genügendem Porto für eventuelle Rück-
sendung zu versehen.
Obwohl wir im Allgemeinen jeden
nicht verwendbaren Beitrag an die ange-
gebene Adresse zurückgelangen lassen,
können wir doch irgend eine Garantie
niclit übernehmen.
Zur Vermeidung von Unannehmlich-
keiten, die — ohne unsere Schuld — ent-
stehen können, rathen wir den verehr-
lichen Einsendern von Manuskripten, Ab-
schriften zurückzubehalten.
Da der tägliche Einlauf ein sehr grosser
ist, nimmt die Erledigung immer längere
Zeit in Anspruch, was wir gütigst zu be-
rücksichtigen bitten.
ltodak.tion der „Jugend“.
^fjflfbesorgt u.verwertet|
_ gut und schnell
B. ReichholdAusī"w
BEM.INLuisensir.24 HAMBURG LONDON DÜSSELDORF,
ihotogr.rmHel)en(KSSe,f)
100 Miniaturen 1 Kabinet 3 Mk.
Verlag „Apelles“
Charlottenburg II.
ICünstlerpimsel „Zierlein
6»
Elastisch wie Borstpinsel, TfilWeflor Vorzügl. u. ehrenvollste Be-
rn rt wie Haarpinsel. jwllldlwl JUuldlltl** gutachtungen seitens einer
Fällt nie vom Stiele ui'h^I grossen Anzahl der hervor-
In ges. gesch. Verpackung «III jhdlrUv. ragendsten Akademie-Pro-
D. R. G. M. No. 68844. füt* fessoren und Kunstmaler.
Garantie für jeden Pinsel. rflHIlilllUlllil. Prospecte gratis.
--y Xu haben in allen Mal-Utensilien-Handlungsn. -Z--
Gebr. Zierlein, Tinselfabrik, Xiirnberg.
Specialität: Haar- und Borstpinsel für alle Künstlerzwecke.
AKT-STUDIEN
weibl. u. männl., nach dem Leben,
Landschafts-, Tierstudien etc. Grösste
Coli. d. Welt. Brillante Probecoll. 200
Mignons. Ulustr. Cat. M. 5.—.
Kunstverlag „Monachia“
_München II (Postfach).
Weder
Ein paar Eisbären
Ein Panzerschiff
weiter nichts als
vortreffliche Qualitäten erhalten die Käufer
— Cigarretten V. Dimitri ~
Generaldepöt Hamburg, Reichenhof Z. 11.
6S
JUGEND
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