1898
JUGEND
Nr. 13
Was halten Sie
für das grösste Unglück?
Im Folgenden geben wir das Er-
gebmss einer bei zahlreichen nam-
haften und namenlosen Persönlich-
keiten der verschiedensten Berufs-
klassen veranstalteten Umfrage wie-
dei, welche die Frage ventilirte: „Was
röl? 0IdIer,was l,alt£m Sie für das
grösste Unglück?“ Erbeten waren
Antworten von höchstens zwei Zei-
,en- Es antwortete:
so.ni HBebel:, Wenn der Zukunfts-
Staat da wäre!
Köchin: Wenn abgerüstet würde!
w/ .'outenant: Für mich? — Die
Weiber. - Für die Weiber? -
Mime: Wenn ich stürbe'
wüMimin (45jährig): Wenn ich alt
Dr. Sigl: Wenn der Teufel die
Preussen holte!
,Zola: Wenn Dreyfus
plötzheh ein reumüthiges Schuld-
bekenntnlss ablegte!
Dreyfus: Wenn sich noch ein
nähmeT^ D'Chter um mich
wihlUtneu! Wenn meine Nation die
Wahrheit hören wollte!
Eugen Richter: Wenn ich taub-
stumm wäre!
Backfisch: Wenn die Offiziere
ausser Dienst Civil tragen müssten!
Heldentenor: Wenn das hoheC
noch höher läge!
Kichard Dehinel: Wenn Ich
nicht dichtete 1
Dr. Lieber: Mangel an politi-
schem Charakterl "
p„f„ertha V; Suttner: Dass das
Pulver erfunden wurde!
Ein Clavlervirtu ose: Den
Haarschwund 1
Fürst Löwenstein: Die Frei-
maurer den Teufel und die Buch-
druckerkunst!
Dr. Dalier: Die „Jugend!“
ma„Un^rkaUfs-Geschäfts-
mann. Den reellen Wettbewerb!
der Stetel,krÖn-eS HlUlpt: Wenn
atorch — einseitig bleibt!
ich der"-Componist: Wenn
te meines Metiers wäre!
FussaiPnedi8t;.Die Pussgänger!
8* 'gei. Die Velocipedisten!
mich a^den Zrdpo^ :fram“ °hne
R p . „ ec ?getrieben wäre!
der MenschPdarühmentarier: Wen"
unnütz t 'Vecrrklin’ffiiricdeS
müsste! Ret*enschaft geben
wÄ/den pli ma" bei uns
todtschlügel k'"o'a die alten Flerrn
JNo7h!: Z™ ”Sie“ 8,16 ^rden!
iNothleidender a fr *
2“«;;“ Chnmpagner^r-
Wenn Serenissimus derKn^f^f-
Kohldampf
H. Fritsch (Dresden).
Ein Grieche: Den Dalles!
Abdul Hamid: „ „
Li-Hung-Tsang: Die Völker
Europa’s!
Fürst Ferdinand: Die Cari-
caturenzeichner!
Die weise Grossmutter: Dass
die Enkel so schlecht pariren!
Hermann Bahr: Wenn ich aus
Versehen einmal die Meinung der
Andern hätte!
Ein Münchener: Die Fremden,
die Einem das gute Bier wegsaufen!
Ein Berliner: Dass Berlin in
den andern Bundesstaaten keine „Fi-
lialen“ hat!
Prof. Knaackfus: Dass die
Leute so anspruchsvoll sind!
v. Stumm: Dass unsereiner keine
„Fünfundzwanzig“ diktiren darf!
A. v. Werner: Das Fehlen einer
kgl. preussischen Civilkunstgesetz-
gebung!
F. v. Lenbach: Dass die Andern
auch da sind!
Jüngstdeutscher Dichter:
Dass immer ein Begriff beim Worte
sein soll!
Badensischer Demokrat:
Dass wir 1870 keine Schläge gekriegt
haben!
Iwan: Dass die Marianne nicht
mehr Taschengeld hat!
Professor: Wenn sich plötzlich
der pythagoräische Lehrsatz nicht
mehr beweisen Messe 1
General Weyler: Wenn man
immer Siege erficht und der Feind
merkt nichts davon!
Neues von Serenissimus
Der Frau LommerzienratH Hirsch
gelingt es gelegentlich eines lvohl-
thätigkeitsbazars ihre Töchter und
ihren neugeadelten Sohn Serenissi-
mus unterthänigst vorstellen zu
dürfen.
Frau LommerzienratH Hirsch (vor-
stelleud): „MeineTöchter, meinSohu
von Hirsch."
Serenissimus (zerstreut): „Und die
andern, von wem?"
Aas die Aeute sagen
„Ich kann meiner Frau keine»
Vorwurf machenI" sagte der Gatte,
da warf er ihr die Schüssel nach.
*
„Ich bin Mittags mit einem klei-
nen Schwarzen zufrieden!" sagte der
Menschenfresser.
*
„Das Kleid sitzt wie angegossen!"
sagte der Kellner, der eine Saucidre
aus eine Dame fallen ließ.
2IS
JUGEND
Nr. 13
Was halten Sie
für das grösste Unglück?
Im Folgenden geben wir das Er-
gebmss einer bei zahlreichen nam-
haften und namenlosen Persönlich-
keiten der verschiedensten Berufs-
klassen veranstalteten Umfrage wie-
dei, welche die Frage ventilirte: „Was
röl? 0IdIer,was l,alt£m Sie für das
grösste Unglück?“ Erbeten waren
Antworten von höchstens zwei Zei-
,en- Es antwortete:
so.ni HBebel:, Wenn der Zukunfts-
Staat da wäre!
Köchin: Wenn abgerüstet würde!
w/ .'outenant: Für mich? — Die
Weiber. - Für die Weiber? -
Mime: Wenn ich stürbe'
wüMimin (45jährig): Wenn ich alt
Dr. Sigl: Wenn der Teufel die
Preussen holte!
,Zola: Wenn Dreyfus
plötzheh ein reumüthiges Schuld-
bekenntnlss ablegte!
Dreyfus: Wenn sich noch ein
nähmeT^ D'Chter um mich
wihlUtneu! Wenn meine Nation die
Wahrheit hören wollte!
Eugen Richter: Wenn ich taub-
stumm wäre!
Backfisch: Wenn die Offiziere
ausser Dienst Civil tragen müssten!
Heldentenor: Wenn das hoheC
noch höher läge!
Kichard Dehinel: Wenn Ich
nicht dichtete 1
Dr. Lieber: Mangel an politi-
schem Charakterl "
p„f„ertha V; Suttner: Dass das
Pulver erfunden wurde!
Ein Clavlervirtu ose: Den
Haarschwund 1
Fürst Löwenstein: Die Frei-
maurer den Teufel und die Buch-
druckerkunst!
Dr. Dalier: Die „Jugend!“
ma„Un^rkaUfs-Geschäfts-
mann. Den reellen Wettbewerb!
der Stetel,krÖn-eS HlUlpt: Wenn
atorch — einseitig bleibt!
ich der"-Componist: Wenn
te meines Metiers wäre!
FussaiPnedi8t;.Die Pussgänger!
8* 'gei. Die Velocipedisten!
mich a^den Zrdpo^ :fram“ °hne
R p . „ ec ?getrieben wäre!
der MenschPdarühmentarier: Wen"
unnütz t 'Vecrrklin’ffiiricdeS
müsste! Ret*enschaft geben
wÄ/den pli ma" bei uns
todtschlügel k'"o'a die alten Flerrn
JNo7h!: Z™ ”Sie“ 8,16 ^rden!
iNothleidender a fr *
2“«;;“ Chnmpagner^r-
Wenn Serenissimus derKn^f^f-
Kohldampf
H. Fritsch (Dresden).
Ein Grieche: Den Dalles!
Abdul Hamid: „ „
Li-Hung-Tsang: Die Völker
Europa’s!
Fürst Ferdinand: Die Cari-
caturenzeichner!
Die weise Grossmutter: Dass
die Enkel so schlecht pariren!
Hermann Bahr: Wenn ich aus
Versehen einmal die Meinung der
Andern hätte!
Ein Münchener: Die Fremden,
die Einem das gute Bier wegsaufen!
Ein Berliner: Dass Berlin in
den andern Bundesstaaten keine „Fi-
lialen“ hat!
Prof. Knaackfus: Dass die
Leute so anspruchsvoll sind!
v. Stumm: Dass unsereiner keine
„Fünfundzwanzig“ diktiren darf!
A. v. Werner: Das Fehlen einer
kgl. preussischen Civilkunstgesetz-
gebung!
F. v. Lenbach: Dass die Andern
auch da sind!
Jüngstdeutscher Dichter:
Dass immer ein Begriff beim Worte
sein soll!
Badensischer Demokrat:
Dass wir 1870 keine Schläge gekriegt
haben!
Iwan: Dass die Marianne nicht
mehr Taschengeld hat!
Professor: Wenn sich plötzlich
der pythagoräische Lehrsatz nicht
mehr beweisen Messe 1
General Weyler: Wenn man
immer Siege erficht und der Feind
merkt nichts davon!
Neues von Serenissimus
Der Frau LommerzienratH Hirsch
gelingt es gelegentlich eines lvohl-
thätigkeitsbazars ihre Töchter und
ihren neugeadelten Sohn Serenissi-
mus unterthänigst vorstellen zu
dürfen.
Frau LommerzienratH Hirsch (vor-
stelleud): „MeineTöchter, meinSohu
von Hirsch."
Serenissimus (zerstreut): „Und die
andern, von wem?"
Aas die Aeute sagen
„Ich kann meiner Frau keine»
Vorwurf machenI" sagte der Gatte,
da warf er ihr die Schüssel nach.
*
„Ich bin Mittags mit einem klei-
nen Schwarzen zufrieden!" sagte der
Menschenfresser.
*
„Das Kleid sitzt wie angegossen!"
sagte der Kellner, der eine Saucidre
aus eine Dame fallen ließ.
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