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WI. 36

JUGEND

1898

Don der oft asiatischen Bank

Laß Dich nicht wegdrücken von dein da, Sohn der Mitte, ich helf Dir schon

Forensisches

Aus den Reden eines Verteidigers

I.

IK-r fjerr Staatsanwalt kämpft gegen eine
Chimäre — ich nehme ben'Kampf auf.

II.

Meine Herren! Das Schifflein des Ange-
klagten befand sich auf einer schiefen Ebene,
stürzte in den Abgrund — und da saß der
Angeklagte auf dem Trock’nen.

III. .

.... Nehmen Sie an, meine Herren, daß
die Angeklagte das verbrechen nur begehen
wallte, daß sie aber diesen Vorsatz bereute.
Denken Sic an das schöne Sprüchwort: „Da
werden lveiber zu Hyänen", denken Sie daran
und fragen Sie sich, ob nicht auch umgekehrt
eine Hyäne wieder ein Iveib werden kann? . ..

IV.

Der Herr Staatsanwalt tanzen gleich einer
Libelle auf dem schwankenden Rohr der Jugend-
sünden meines Klienten.

sin einer Gerichtsverhandlung beantragt
der Staatsanwalt Strafe für den Angeklagten,
der einen Rock, eine lveste und eine Hose ge-
stohlen haben soll. Die Verhandlung geht hin
und her — es sind vielerlei Beweise da, nur
für den Diebstahl der Hose kein überzeugender.
Der Staatsanwalt erhebt sich:

„Herr Präsident, ich lasse die Hose fallen."

E. B.

:>ÜV3

Komm, lass’ uns vergeben und vergessen! (Life.)

Vrei8 - Konkurrenz

der Firma GÜNTHER WAGNER, Hannover u.Wien
zur Erlangung v. künstlerisch. Plakaten für Pelikanfarben,

Zu dem Preisausschreiben sind im Ganzen 550 Entwürfe eingelaufen.

In der Jury-Sitzung vom 19. Juli, er. hat das Preisgericht

dem Motto „Wasserkünstler“ den I. Preis (Julius Diez - München),
dem Motto „Dem Verdienste seine Krone, dieses scheint mir nicht so ohne“
den II. Preis (Hans Müller-Dachau, Dachau-München),
dem Motto „Rasten ist Rosten“ den III. Preis (Oskar Zwintscher-
Meissen)

Ferner sind noch 9 Entwürfe von der Jury als hervorragende Arbeiten
bezeichnet und zum event. Ankauf empfohlen worden.

Für die nicht besonders aufgeführten Entwürfe sind die Verfasser nicht be-
kannt, da dieKennworte von der Jury nicht geöffnet wurden ; der Name des Autors
kann daher nur auf besonderen Wunsch auf dem Entwürfe angebracht werden.

Nachdem die Entwürfe bis Ende Juli in Hannover ausgestellt waren, kom-
men dieselben, nach Ausscheidung der durch die Preisrichter als ungeeignet
bezeiclmeten Arbeiten, voraussichtlich in Berlin, Hamburg. Dresden, Köln,
München, Nürnberg und Wien zur Ausstellung.

Die Ausstellung der Entwürfe in den aufgeführten Städten wird ungefähr
4—5 Monate in Anspruch nehmen, so dass die zur Ausstellung gelangenden
Arbeiten den Eigentliümern erst gegen Ende des Jahres wieder zugehen können.

Herausgeber: Dr. GEORG HIRTH; verantwortlicher Redakteur: F. von OSTINI; G. HIRTH’s Kunstverlag, verantwortlich für den Inseratentheil: G. EICHMANN; sämmtlich in München.

Druck von KNORR Sc HIRTH, Ges. m. besclir. Haftung in München.

ALLE RECHTE VORBEHAL T E N.
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Julius Diez: Titelbild
 
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