Nr. 22
. JUGEND
1900
£in £iedercyclus an £mma, zum
JVfdancholic
Oh! Verzicht geleistet hätt’ ich
)\uf dies -Leben gern und ganz —
poch des Schicksals schwarzen pettid]
jVfuss ich kostet] bis zurr\ Schwanz!
j\uf der ^unge meiner Seele
prennt mich, heissend mein Geschick,
Önd dies ewige Gequäle
Tjab’ ich gründlich satt und dick!
Selbstmord gönnte ja allstündlich
Meinen] Kummer saget]: „Schweig!"
ytber erstens war' es sündlid],
Önd zun] ^weiten war’ es /eig!
jViuthig will ich dem] ertraget]
Meinetweget] diese jVoth —
poch ich muss schon wirklich sagen:
Manchmal war' ich lieber todt!
Biedermeiers £iebeslenz
Cheil mit Herzblut gedichtet
Mer €mma!
pa flehte ich urr\ peine Xiebe,
Sch /lehte hö/lich aber fest,
Veil einen] solchen heissen Triebe
Sich nicht so leicht gebieten lässt!
pu aber sprichst mit schnöder fühlet
„Mein Herr! Vie kommen Sie mir vor?
Mit was /ür stürmischen] Ge/ühle
Verletzen Sie mein keusches Öhr?“
önd mit gerümpfter Miene stehst Pu
Önd wendest pich empört und stumn] —
0 theure Jungfrau, sprich: wie gehst pu
Mit einen] vollen Herzen unq?!
Öffnung
Seht die Holde, wie sie dasitzt,
Vie ihr sanfter pusen wallt!
V^önnt’ ich nur errathen, was itzt
Jhr durchschauert die Gestalt?
Bernhard Pankok (München)
364
. JUGEND
1900
£in £iedercyclus an £mma, zum
JVfdancholic
Oh! Verzicht geleistet hätt’ ich
)\uf dies -Leben gern und ganz —
poch des Schicksals schwarzen pettid]
jVfuss ich kostet] bis zurr\ Schwanz!
j\uf der ^unge meiner Seele
prennt mich, heissend mein Geschick,
Önd dies ewige Gequäle
Tjab’ ich gründlich satt und dick!
Selbstmord gönnte ja allstündlich
Meinen] Kummer saget]: „Schweig!"
ytber erstens war' es sündlid],
Önd zun] ^weiten war’ es /eig!
jViuthig will ich dem] ertraget]
Meinetweget] diese jVoth —
poch ich muss schon wirklich sagen:
Manchmal war' ich lieber todt!
Biedermeiers £iebeslenz
Cheil mit Herzblut gedichtet
Mer €mma!
pa flehte ich urr\ peine Xiebe,
Sch /lehte hö/lich aber fest,
Veil einen] solchen heissen Triebe
Sich nicht so leicht gebieten lässt!
pu aber sprichst mit schnöder fühlet
„Mein Herr! Vie kommen Sie mir vor?
Mit was /ür stürmischen] Ge/ühle
Verletzen Sie mein keusches Öhr?“
önd mit gerümpfter Miene stehst Pu
Önd wendest pich empört und stumn] —
0 theure Jungfrau, sprich: wie gehst pu
Mit einen] vollen Herzen unq?!
Öffnung
Seht die Holde, wie sie dasitzt,
Vie ihr sanfter pusen wallt!
V^önnt’ ich nur errathen, was itzt
Jhr durchschauert die Gestalt?
Bernhard Pankok (München)
364