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0.5
1 cm
o —
3-E Juni
1900,
JUGEND
Unverbürgte Nachrichten
Der deutsche Generalkonsul in Kapstad'
vr. Focke, ist, angeblich wegen allzu eng
land freundlich er Haltung, in den Ruhe
stand versetzt worden — bis der Bot
schafterposten in London frei wird.
Präsident Krüger las in der Zeitung
daß in London eine internationale Konven
tion zum Schutze der jagd- und sangbare;
Thiere Afrikas unterzeichnet wurde.
„Ach," seufzte er, „warum ist der Bu
nur ein Mensch!"
Kultus m i n i st e r v. Landmann ans
erte in vertrautem Kreise: „Ich bin eigen
lich nicht so schwarz, wie man glaubt- Aln
Zentrum ist einmal Trumpf, und da da'
ich doch den Daller nicht vor den Bang
— pardon, vor den Kopf stoßen."
Kleine Geschichten
Ein reiselustiger Deutscher besuchte ein
seine Großmutter in England. Der Deutsch
war auch ein großer Freund der Dichtkun
und unterhielt sich eines schönen Tages mj
seiner Großmutter über Shakespeare, besor
ders über die Stelle: Ein Königreic
für ein Pferd!
„Shakespeare," lächelte der Deutsch
„sollte auch modernisirt werden — ich wür!
sagen: Ostafrika für Helgoland!"
„Topp!" sagte die Großmutter erste
und schlug in die dargebotene Rechte.
Von einem diensteifrigen Hofmann wuri
einem mächtigen Potentaten des Morger
landes das Gerücht hinterbrallit. ein so
sehr gemüthlicher Prinz sei unzusrieden id
habe sich in engerem Kreise dahin geäuße
daß der Herrscher sich mit gewissen Ne
ungen im Gegensätze zum gesammten De !
befinde.
„Ich werde," sagte hierauf der macht !
Potentat, „Meinem Volke gegenüber a
Meiner eigenen Meinung über Meine liebi
Engländer verharren. Aber betreffs Mein
Marine, welche Mein Reichstag vermehre
will, werde ich trotz Meiner Großmutt
Meinem Volke Meine Zustimmung nid
versagen."
Germania spricht:
M ax Slevogt
Aar und Leu, was soll das heißen?
Wollt ihr euch ein bischen beißen?
Euer Streit um Mein und Dein,
Edles paar, ist gar nicht fein!
Aar, du solltest dich nicht spreizen,
Nicht den braven Leun so reizen!
Leu, du solltest nicht so knurr'n,
Nicht beleidigt immer murr'n!
Königliche Thiere beide,
Thut euch, bitt' ich, nichts zu leide!
Königliche Thiere seid
Beide — bitte, bitte! — doch gescheidt!
Der weichherzige Staatsmann Chari
berlain ist sehr betrübt über den von di
händelsüchtigen Buren aufgedrungenenKm
Ein Friedensfreund bedauerte ihm gege
über die Opfer, die der Krieg gekostet. !
„Ja/" seufzte Chamberlain, „wir Habs
bereits ungezählte Millionen ansgegeben!
„Ich meines« das viele, vergosseneBlut!
„Sie haben recht, die vielen Tausend
von Pferden nnd Mauleseln haben 4 ej
schönes Geld gekostet!"
Abschreckung
Tante: Nun, Alfredchen, wie konnr
es denn, daß Du nicht mehr Seemann werde
willst? Das war doch früher immer Dei
Ideal?
Alfred: Ja, aber neulich habe ich S
lesen, daß es auch — Schulschiffe gib
ausgeber. Dr. GEORG .1KTH, verantwOitlicher Redakteur: F. vom OSTINI; G. HIRTH’s Kunstverlag, verantwortlich für den Inseratentheil; G. EICHMANN, sämmtlich in München.
Druck von KNORR & HIRTH, Ges. m. beschr. Haftung in München.
ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
IS
3-E Juni
1900,
JUGEND
Unverbürgte Nachrichten
Der deutsche Generalkonsul in Kapstad'
vr. Focke, ist, angeblich wegen allzu eng
land freundlich er Haltung, in den Ruhe
stand versetzt worden — bis der Bot
schafterposten in London frei wird.
Präsident Krüger las in der Zeitung
daß in London eine internationale Konven
tion zum Schutze der jagd- und sangbare;
Thiere Afrikas unterzeichnet wurde.
„Ach," seufzte er, „warum ist der Bu
nur ein Mensch!"
Kultus m i n i st e r v. Landmann ans
erte in vertrautem Kreise: „Ich bin eigen
lich nicht so schwarz, wie man glaubt- Aln
Zentrum ist einmal Trumpf, und da da'
ich doch den Daller nicht vor den Bang
— pardon, vor den Kopf stoßen."
Kleine Geschichten
Ein reiselustiger Deutscher besuchte ein
seine Großmutter in England. Der Deutsch
war auch ein großer Freund der Dichtkun
und unterhielt sich eines schönen Tages mj
seiner Großmutter über Shakespeare, besor
ders über die Stelle: Ein Königreic
für ein Pferd!
„Shakespeare," lächelte der Deutsch
„sollte auch modernisirt werden — ich wür!
sagen: Ostafrika für Helgoland!"
„Topp!" sagte die Großmutter erste
und schlug in die dargebotene Rechte.
Von einem diensteifrigen Hofmann wuri
einem mächtigen Potentaten des Morger
landes das Gerücht hinterbrallit. ein so
sehr gemüthlicher Prinz sei unzusrieden id
habe sich in engerem Kreise dahin geäuße
daß der Herrscher sich mit gewissen Ne
ungen im Gegensätze zum gesammten De !
befinde.
„Ich werde," sagte hierauf der macht !
Potentat, „Meinem Volke gegenüber a
Meiner eigenen Meinung über Meine liebi
Engländer verharren. Aber betreffs Mein
Marine, welche Mein Reichstag vermehre
will, werde ich trotz Meiner Großmutt
Meinem Volke Meine Zustimmung nid
versagen."
Germania spricht:
M ax Slevogt
Aar und Leu, was soll das heißen?
Wollt ihr euch ein bischen beißen?
Euer Streit um Mein und Dein,
Edles paar, ist gar nicht fein!
Aar, du solltest dich nicht spreizen,
Nicht den braven Leun so reizen!
Leu, du solltest nicht so knurr'n,
Nicht beleidigt immer murr'n!
Königliche Thiere beide,
Thut euch, bitt' ich, nichts zu leide!
Königliche Thiere seid
Beide — bitte, bitte! — doch gescheidt!
Der weichherzige Staatsmann Chari
berlain ist sehr betrübt über den von di
händelsüchtigen Buren aufgedrungenenKm
Ein Friedensfreund bedauerte ihm gege
über die Opfer, die der Krieg gekostet. !
„Ja/" seufzte Chamberlain, „wir Habs
bereits ungezählte Millionen ansgegeben!
„Ich meines« das viele, vergosseneBlut!
„Sie haben recht, die vielen Tausend
von Pferden nnd Mauleseln haben 4 ej
schönes Geld gekostet!"
Abschreckung
Tante: Nun, Alfredchen, wie konnr
es denn, daß Du nicht mehr Seemann werde
willst? Das war doch früher immer Dei
Ideal?
Alfred: Ja, aber neulich habe ich S
lesen, daß es auch — Schulschiffe gib
ausgeber. Dr. GEORG .1KTH, verantwOitlicher Redakteur: F. vom OSTINI; G. HIRTH’s Kunstverlag, verantwortlich für den Inseratentheil; G. EICHMANN, sämmtlich in München.
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