Blumen und Knospen in flatternden Haaren,
Dreh’n sich die Mädchen in wirbelndem Tanz.
Wonnevoll schlingt sich in wechselnden Paaren
Gleitender Rhythmen melodischer Kranz.
Draussen erwacht schon in schweigenden Schauern
Morgenluft, füllend den festlichen Saal.
Nebelhaft dehnt sich ein trunkenes Trauern,
Eint sich unfassbar mit Wonne die Qual.
Lauter nur jubelt, ihr Flöten und Geigen!
Wilder nur schling’ sich der wiegende Tanz!
Jauchzt nur, es mischt sich so weh und so eigen
Dämmernder Morgen in Kerzenglanz!
Ach, wie so süss in einander verweben
Heimweh zur Erde und himmlische Lust,
Sehnsucht, zu sterben, und Wonne, zu leben,
Wundervoll sich in der menschlichen Brust.
Tänzerin, Lichter im Auge Dir,
Heiss von Gestirnen herniedergesunken,
Schöner wie uns’re Erde hier!
Welkende Blumen und Geigen und Flöten,
Flackernde Kerzen im Morgenroth —
Lasset den neidischen Morgen sich röthen —
Weihe des Lebens, wir grüssen Dich, Tod!
Hebt in das Frühroth die glänzenden Becher,
Jünglinge, schüttet den perlenden Schaum!
Seht, schon vergoldet die Sonne die Fächer.
Leben und Sterben, ist alles ein Traum.
Tretet als Helden den Sand der Arenen,
Küsst Euren Mädchen die Wangen roth :
Höchste Beseligung zeigt sich in Thränen,
Fülle des Lebens drängt hin in den Tod.
Kränzt mir mit Rosen die festlichen Hallen!
Morgen schon steh’n wir gegürtet am Thor.
Dass wir mit Jubel zu Staube zerfallen,
Hebt uns hoch über die Götter empor.
Ewigkeitsmüd’ selbst die Himmlischen zögen
Gern hernieder in Tod und in Leid.
Dass wir als Helden zu sterben vermögen.
Das ist mehr wie Unsterblichkeit.
Gedicht von Maurice von S'ern
Triumph der Vergänglichkeit
Julius Diez (München)
Dreh’n sich die Mädchen in wirbelndem Tanz.
Wonnevoll schlingt sich in wechselnden Paaren
Gleitender Rhythmen melodischer Kranz.
Draussen erwacht schon in schweigenden Schauern
Morgenluft, füllend den festlichen Saal.
Nebelhaft dehnt sich ein trunkenes Trauern,
Eint sich unfassbar mit Wonne die Qual.
Lauter nur jubelt, ihr Flöten und Geigen!
Wilder nur schling’ sich der wiegende Tanz!
Jauchzt nur, es mischt sich so weh und so eigen
Dämmernder Morgen in Kerzenglanz!
Ach, wie so süss in einander verweben
Heimweh zur Erde und himmlische Lust,
Sehnsucht, zu sterben, und Wonne, zu leben,
Wundervoll sich in der menschlichen Brust.
Tänzerin, Lichter im Auge Dir,
Heiss von Gestirnen herniedergesunken,
Schöner wie uns’re Erde hier!
Welkende Blumen und Geigen und Flöten,
Flackernde Kerzen im Morgenroth —
Lasset den neidischen Morgen sich röthen —
Weihe des Lebens, wir grüssen Dich, Tod!
Hebt in das Frühroth die glänzenden Becher,
Jünglinge, schüttet den perlenden Schaum!
Seht, schon vergoldet die Sonne die Fächer.
Leben und Sterben, ist alles ein Traum.
Tretet als Helden den Sand der Arenen,
Küsst Euren Mädchen die Wangen roth :
Höchste Beseligung zeigt sich in Thränen,
Fülle des Lebens drängt hin in den Tod.
Kränzt mir mit Rosen die festlichen Hallen!
Morgen schon steh’n wir gegürtet am Thor.
Dass wir mit Jubel zu Staube zerfallen,
Hebt uns hoch über die Götter empor.
Ewigkeitsmüd’ selbst die Himmlischen zögen
Gern hernieder in Tod und in Leid.
Dass wir als Helden zu sterben vermögen.
Das ist mehr wie Unsterblichkeit.
Gedicht von Maurice von S'ern
Triumph der Vergänglichkeit
Julius Diez (München)