Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (6.1901, Band 1 (Nr. 1-26))

Elsässer Dorfschöne

A. v. Kubinyi (München)

„’s isch halt allewyl ’s nämlich: bin ich drüsse üff d’r 6ass, laufe mer d’ Büebe noch.

und bin ich im f)of, sind’s d’ cochons!“

Der Farbige

(Nach dem Durchlesen eines sehr modernen
Dichlwerkes)

I.

Es war einmal ein Dichter,

Mitunter stark verdreht,

Hieß Jean Paul Friedrich Richter,
Den inan oft schwer versteht.

Doch einst ist ihm gcrakhen
Ein wunderbarer Spruch:

„Gleich einem Hühnerbraten
Ist", sagt er, „manch ei» Luch".

Den Sinn hier zu erhellen
Braucht'» nicht besondern Fleiß:

Es sind die besten Stellen
In beiden Fällen — weiß.

II.

was Du nicht schon

empfundenl
Das ist ja eine Pracht I
Doch sag' mir unumwunden'

Hast Du denn auch — gedacht?

weißt Du, daß, wenn Gedanken
Des Dichters Vers nicht kennt,

Er welkt, gleich Rebcnrankcn,

Die man vom Stock getrennt?

Ich möchte, trotz dem Glauben
An all Dein sarbig Glüh»,

Die Frage mir erlauben:

„Bist Du nicht — ziemlich grün?"

III.

Viel Farbe, wenig Rleider,

Ich muß bekennen, ach,

Im sarb'gcn Denken leider
Lin ich noch ziemlich schwach.

Mir will recht klar nicht werden
Ein violettes Glück,

Ein schwarzgrün Loos aus Erden. —

Ja, ich bin stark zurück.

Nur Eins wird mir verständlich
wenn in dies Buch ich schau';

Ich schließ' cs seufzend endlich
Und denke nur: „So bla ul"

dNarie Holzhausen

UebersehungsKünste

Ut superiecto pavidae natarunt aequore dam a e.

(Hör. carm 1, 2, 12.)

Und auf dem nberfluthenden Gewässer schwam-
men zitternde Dame».

Uotior est, qui prior est.

(Terenz, Phormio)

Lin Zecher ist, wer ein Prior ist.

Jul. Diez

In Commissum venire

(Quintilian)

Zum Lommiß kommeil.