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Nr. 53

JUGEND

1901

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Allerheiligen JUlcrhciliqcn

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Erich [Lacharias u. EliT.

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Erdmann [Engelbert

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Elisabeth [Elisabeth

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20

Edmund [Korbinian

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21

Mariä Opterung [Mariä Opferg.

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22

Erneftine [Cacilia T

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26.lt.tr. Clemens 27. tt. Pf. Clcm.

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21

Erbrecht [Johann vom Kreuz

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25

Katharina [Katharina

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26

Konrad [Konrad

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27

Loth [Virgilius

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28

günther [Creszenz

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29

Noah [5aturnin

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30

I. fldv. Andreas [1. Jldv. And. Q

KVcbt blos, weil wir an Allerseelen

Uns traurig nach dem Zriedhof stehlen
Auf düster schmerzbewegtem Schuh —

Ls ruft auch sonst uns der November
So manch verdächtiges liemember
Und warnendes ädemento zu.

Lr bringt uns Fröste, scharf wie Säbel.

Lr bringt die gottverdammten "Mebcl
Qn England heißt man's misr und fog!);
Ls heulen Stürme, wie die Bora,

So daß perioulum in mors,

Kriegt man nicht schleunig seinen Grog >

Katarrhgeschwellke Nasen funkeln,

Die Influenza schleicht im Dunkeln,

Ls blühen Zahn- und Dhrenschmerz,

Auch Husten gibt es und Bronchitis,
Angina, Scharlach, Diphtheritis
Und Rheumatismen allerwärts!

Rtanch' Leben ist da schon erloschen
von wegen fehlender Galoschen,

Denn kalte Füße schaden sehr,

Und von vergefs'nen Regenschirmen
Bei eisigen Novemberstürmen
Schreibt sich so mancher Grabstein her!

Drum stürz' ich mich bei schlimmem Wetter
Als wohlgesinnter Ntensch und Retter
Dft furchtlos auf den Straßenplan,

Und feh' ich wo im Windesjagen

Lin Rtägdlein ohne Schirm verzagen,

So trag' ich ihr den Nieinen an!

Um sie vor Heiserkeit zu schützen,

Biet ich ein Döschen mit Lakritzen
Und Nialzbonbons dem armen Kind;

Sie knirt, sie lächelt, sie erröthet,

Sie hängt sich ein zuletzt und flötet;

„Niem Herr, wie Sie doch gütig sind!"

Und wenn sie dann, weil ihr nicht warm ist,
Recht enggeschmiegt an meinem Arm ist,

So denk' ich unter Schmunzeln blos:

Der Frühling ist ja ganz erfreulich
Und der November oft abscheulich,

Doch grade darum auch famos!

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Register
Fritz Frh. v. Ostini: November
Arpad Schmidhammer: Illustration
 
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