1Ä fflJDELBERCi
JUGEND
4
Nr. 53
1901
Es itt erreicht!
3m Desterreichischen Reichsrath hat
während einer der letzten Skandalszenen
der Sozialist Schuhmeier einem Lhrist-
lich-Sozialen laulschaUend ein wohl be-
kanntes Litat aus „Göy von Berlich-
ingcn" zugerufen.
Ls ist erreicht, der Gipfel ist erklommen,
Unmöglich kann es jetzt noch gröber
kommen,
Nach dem, was dieser Treffliche gewagt!
was sie bisher einander auch
geschumpfen,
Dies werden sie wohl nimmer
übertrumpfen,
Das Unaussprechlichste, hier ist's gesagt!
Ls ist erreicht! Das Line war noch nöthig,
Dies deutsche Kraftwort, stark und
vollkarätig,
Nach all' den wörtlein: Lsel, Lump
und Schuft!
Dies klassisch klare Wort, dies nette, runde,
Befreiend kam's, es war das Wort
der Stunde,
Ls lag wie Wetterspannung in der Luft!
Ls ist erreicht! Und wird auch derb
gestritten
Im Parlament bei Deutschen, Mölschen,
Briten —
Nur Kinderstammeln heiß' ich's im
Vergleich l
Auf diesem Feld wirst Du nicht mehr
geschlagen,
Den Weltrekord in ruppigem Betragen,
Dein Reichsrath hält ihn, Du mein
Vcstcrrcich!
Franzi
Grosses Epitaphium auf Anno 1901
von Kassian KluibcnsclKdl, Tullelemaler
Hodie mihi, cras tibi! Heut' ist mir und morgen Dir das End' bestimmt;
Der Tod hat allezeit die Pfeil' bereitet, auf daß er uns das Leben nimmt.
Von seinem Schuß getroffen, ganz altersschwach und matt
Ist Anno 1901 leider auch zu betten in der Erde Licgcrftatt;
Viel' Weggenossen werden gleich ihm mit grüner Hülle zugcdcekt,
2luch sie ergriffen den Wanderstab, bis dereinst der jüngste Dag sie weckt.
Zu schaufeln eine Grube tief und breit, wurden allda bestellt
Joe Lhamberlain und Kirchencr als die geschickteste» Todtengräbcr
der alten und neuen Welt.
Aus den verkrachten Ueberbrettcln haben wir treulich gezimmert
eine Ricscntruh',
2ln Holz galt's nicht zu sparen, cs gab des Materiales übcrg'nu'.
Aus abgctrag'nen Diplomaten-Uniformen der Haager Friedens-
Nkarisncttenbudc hat geschickt
Frau von Suttner ein buntscheckig Lahrtuch für das verblichene
Jahr zusammcng'stickt.
Zu unterst betten wir als festes Fundament Albisns südafrikanisches
Bcincrg'raffcl,
Darauf als froher Urständ Samen manch schnöd vertriebenes
Longregationenpfaffcl
21Tit Bauch und Kutt', Brevier und Rosenkranz,
Gott verleihe ihm Gloria zu singen droben im Himmelsglanz!
Um Rirch' und Thron zu einen, legen wir ehrfürchtig daneben hin
Die ungeborcncn Erben unterschiedlicher Dynastien.
Damit wenigstens in Marmclstein ihr sie gebührend bewundern könnt,
Schuf Meister Begas neben diesem Epitaphium für sie ein eig'ncs
Monument.
Der Li mit Zopf und gelber IaF, Herr Miguel von des Reichs Finanzen
Lehre. Lehrer. - rede nicht!
Der liberale Lehrer W e b e r in Mün-
chen hat seiner — liberalen Vorgesetzten
Zorn erregt durch eine etwas freimiithige,
vulgo liberale Rede über die illiberale
Behandlung seiner Standes- und Be-
rufsgenossen. Er wurde „disciplinirt".
Der Mann hat Berufung an die kgl.
Kreisregierung ergriffen, diese hat den
Verweis bestätigt. Er wird nun an den
Kultusminister gehen, und dieser
wird zu befinden haben, ob den Leh-
rern erlaubt oder nicht erlaubt ist,
was die vom Staate bezahlten Pfarr-
herrn nach Herzenslust thun dürfen,
— nämlich als freie deutsche Männer
den Mund aufzuthun, wenn sie der
Schuh drückt. Es wäre doch abscheu-
lich, wenn von den liberalisiren-
den Rathsherren unserer auf-
geklärten Zeit dereinst dasselbe gesagt
werden müßte, was Otto Seeck in
seiner „Geschichte des Untergangs der
antiken Welt" (II., S. 454) von der
Tyrannei der römischen Kaiser sagt:
„Wer sich durch Kühnheit, Freimuih
und selbständige Gesinnung auszeich-
nete, war sehr im Nachtheil gegen-
über den Kriechern und Schleichern und
mußte in den meisten Fällen zu Grunde
gehen." Schorsch
M. 10.-
50-
Dic Postleiter
Zu den neuen Titulaturen der ReicfispoU
wer keinen höh'rcn Ehrgeiz kennt,
Der ist und bleibt postassistcnt.
Ein Kind der Tiefe gleichwie er
Ist auch der Herr postsckrctär.
Doch leuchtend steigt aus dunkler Hefe
wie frischer Most der Posteleve,
Bis das Examen er bestand
Als wohlbestallter Praktikant.
Und findet er noch mehr der Lobcr,
So ziert ihn bald das Wörtchen Ober,
Und ängstlich fragt er dann: wo steckt er,
Der längst erwartete Inspektor?
Geduld! Es folgt der Lohn der That:-
Kommt Zeit, so kommt auch bald der Rath.
Doch jeyo geh» cs nicht mehr weiter;
Denn ach! zu Ende ist die Leiter.
Puck
I)art, aber verdient!
Die Kreuzzeitung veröffentlicht zum Geburts-
tag des evangelischenJesuitengenernls ein Stö-
ckcrlied, das mit den Worten sä,ließt:
„Als Mann der Bibel preis ich Dich! Drum
wem noch seine Bibel werth. Der stimme
ein und rühme laut: Hoch Deutschland
seinen Stöcker ehrt!" —-
Diese Verse hier sind jämmerlich
Kreuzzeitungswürdig, grausam schlecht —
Und doch, so hart es klingen mag,
Geschehen sie dem Stöcker recht!
-u —
Und was der Sensenmann ansonst gepackt in seinen weiten Ranzen,
Ob ostafiarischcr Beure-Missionar, bankerotter deutscher Gründer,
pechschwarzer Lcntrumsmann oder anderer schwerer Sünder,
In Eintracht kommen Alle in das gleiche Loch hinein
Mit der einzigen betrüblichen Ausnahm' von Oesterreichs hadernden
Partei'»,
Deren sterbliche Uebcrrcste nicht mehr zu finden, da sie unterdessen
Gleich jenen grimmen zwo Löwen sich selbst bei Puy und Stingcl
aufgefresscn.
Nachdem der legte Knochen dieses alten Iahrcs bestattet, schaufelt
mir die Grube zu
Und sprecht ein Sroßgeberlcin zu der hier Modernden ewiger Ruh'I
Abi nunc viator! Geh', Wanderer, Deines Wegs, laß faulen
Ruhm wie Schand' —
De mortuis nil nisi bene! Requiescant!
Der tschechische Dickschädel
Ein cigenthümlicher Jagdvorfall wird „Narodny
Listi" aus Podebrad berichtet: „Ein Rehb ock stieß bei einem
heftigen Sprung mit seinem Kopfe an den Kopf des Trei-
bers Sykora ans Groß-Opolan. Beide stürzten sofort zu
Boden und blieben liegen. Sykora erholte sich inoeß bald
wieder ans der Betäubung, während das tollkühne Reh den
Zusammenstoß mit seinem Leben bezahlte, es hatte das Ge-
nick gebrochen." — Schade um das edle Thier!
Hoffentlich hat Herr v. Koerber mehr Glück!
Uecdnung eines fiauptmann-
Pbilologen
vorgelegt dem Haupkrnanri-Syndikat
Anläßlich einer Bismarck-
Thurm-Weiherede auf Flo-
rian Geher hingcwiesen .
Bei einer theosophischen Dis-
knssionBuddha mit Haupt-
mann's „Michael Kramer"
verglichen.
Der General-Synode Text-
ändernng des„Vaternnser"
vorgcschlagen: „Vater un-
ser, gib uns unser täglich
Brod und jährlich ein
Drama von Hauptmann!
Amen!".
In einem 28. Raabe-Artikel
,Das Friedensfest' als hu-
moristisches Meisterwerk
Über Raabe'sWerke gestellt
In einem Nestroy - Artikel
den Tod derFielitz-Wolffen
als Gipfelpunkt deutschen
Humors gerühmt . . .
Das Hauptmann-Syndikat
vor der Ausführung des
„rothen Hahns" gewarnt
Nach der Aufführung des „rothen Hahns"
die anderen Dramatiker Deutschlands
als minderwerthig zurückgewiesen
In meinem Tagebuche mich mit Haupt-
mann verglichen gratis . . . .
200.-
67.-
12.—
50.—
0.—
Summe M. 514.—
P. 8. Um Begleichung der vorjährigen Rechnung
bitte ich dringend. 2lm Durchfall des „Michael
Kramer" trage doch ich nicht die Schuld. Also wa-
rum keine Bezahlung?
Hochachtend Hifrcd pier0
*) Gerhart Hauptmann soll durch Zufall von obigem
Schriftstück Kenntniß bekonuuen und wehmüthig ausgo-
rufen haben: „Gott schütze uns vor unsren Freunden!"
Zur groll, «eachtungr!
Sämmtliche Zeichnungen zum ,Biedermeier-Kalender'
sind von Arpad Schmidhammer, die Gedichte zu den
einzelnen Monaten sind von Fritz von Ostini.
No. 1 des nächsten Jahrgangs erscheint als Scheffel-
Nummer, No. 4 als Grillparzer-Nummer, No. 6 als Faschings-
nummer. Für diese Nummer sind kurze humoristische
oder satirische Beiträge, die sich auf Zeitereignisse
beziehen, bis spätestens JO. Januar willkommen.
In Vorbereitung sind Mörüce- und Dialekt-Nummer,
901
JUGEND
4
Nr. 53
1901
Es itt erreicht!
3m Desterreichischen Reichsrath hat
während einer der letzten Skandalszenen
der Sozialist Schuhmeier einem Lhrist-
lich-Sozialen laulschaUend ein wohl be-
kanntes Litat aus „Göy von Berlich-
ingcn" zugerufen.
Ls ist erreicht, der Gipfel ist erklommen,
Unmöglich kann es jetzt noch gröber
kommen,
Nach dem, was dieser Treffliche gewagt!
was sie bisher einander auch
geschumpfen,
Dies werden sie wohl nimmer
übertrumpfen,
Das Unaussprechlichste, hier ist's gesagt!
Ls ist erreicht! Das Line war noch nöthig,
Dies deutsche Kraftwort, stark und
vollkarätig,
Nach all' den wörtlein: Lsel, Lump
und Schuft!
Dies klassisch klare Wort, dies nette, runde,
Befreiend kam's, es war das Wort
der Stunde,
Ls lag wie Wetterspannung in der Luft!
Ls ist erreicht! Und wird auch derb
gestritten
Im Parlament bei Deutschen, Mölschen,
Briten —
Nur Kinderstammeln heiß' ich's im
Vergleich l
Auf diesem Feld wirst Du nicht mehr
geschlagen,
Den Weltrekord in ruppigem Betragen,
Dein Reichsrath hält ihn, Du mein
Vcstcrrcich!
Franzi
Grosses Epitaphium auf Anno 1901
von Kassian KluibcnsclKdl, Tullelemaler
Hodie mihi, cras tibi! Heut' ist mir und morgen Dir das End' bestimmt;
Der Tod hat allezeit die Pfeil' bereitet, auf daß er uns das Leben nimmt.
Von seinem Schuß getroffen, ganz altersschwach und matt
Ist Anno 1901 leider auch zu betten in der Erde Licgcrftatt;
Viel' Weggenossen werden gleich ihm mit grüner Hülle zugcdcekt,
2luch sie ergriffen den Wanderstab, bis dereinst der jüngste Dag sie weckt.
Zu schaufeln eine Grube tief und breit, wurden allda bestellt
Joe Lhamberlain und Kirchencr als die geschickteste» Todtengräbcr
der alten und neuen Welt.
Aus den verkrachten Ueberbrettcln haben wir treulich gezimmert
eine Ricscntruh',
2ln Holz galt's nicht zu sparen, cs gab des Materiales übcrg'nu'.
Aus abgctrag'nen Diplomaten-Uniformen der Haager Friedens-
Nkarisncttenbudc hat geschickt
Frau von Suttner ein buntscheckig Lahrtuch für das verblichene
Jahr zusammcng'stickt.
Zu unterst betten wir als festes Fundament Albisns südafrikanisches
Bcincrg'raffcl,
Darauf als froher Urständ Samen manch schnöd vertriebenes
Longregationenpfaffcl
21Tit Bauch und Kutt', Brevier und Rosenkranz,
Gott verleihe ihm Gloria zu singen droben im Himmelsglanz!
Um Rirch' und Thron zu einen, legen wir ehrfürchtig daneben hin
Die ungeborcncn Erben unterschiedlicher Dynastien.
Damit wenigstens in Marmclstein ihr sie gebührend bewundern könnt,
Schuf Meister Begas neben diesem Epitaphium für sie ein eig'ncs
Monument.
Der Li mit Zopf und gelber IaF, Herr Miguel von des Reichs Finanzen
Lehre. Lehrer. - rede nicht!
Der liberale Lehrer W e b e r in Mün-
chen hat seiner — liberalen Vorgesetzten
Zorn erregt durch eine etwas freimiithige,
vulgo liberale Rede über die illiberale
Behandlung seiner Standes- und Be-
rufsgenossen. Er wurde „disciplinirt".
Der Mann hat Berufung an die kgl.
Kreisregierung ergriffen, diese hat den
Verweis bestätigt. Er wird nun an den
Kultusminister gehen, und dieser
wird zu befinden haben, ob den Leh-
rern erlaubt oder nicht erlaubt ist,
was die vom Staate bezahlten Pfarr-
herrn nach Herzenslust thun dürfen,
— nämlich als freie deutsche Männer
den Mund aufzuthun, wenn sie der
Schuh drückt. Es wäre doch abscheu-
lich, wenn von den liberalisiren-
den Rathsherren unserer auf-
geklärten Zeit dereinst dasselbe gesagt
werden müßte, was Otto Seeck in
seiner „Geschichte des Untergangs der
antiken Welt" (II., S. 454) von der
Tyrannei der römischen Kaiser sagt:
„Wer sich durch Kühnheit, Freimuih
und selbständige Gesinnung auszeich-
nete, war sehr im Nachtheil gegen-
über den Kriechern und Schleichern und
mußte in den meisten Fällen zu Grunde
gehen." Schorsch
M. 10.-
50-
Dic Postleiter
Zu den neuen Titulaturen der ReicfispoU
wer keinen höh'rcn Ehrgeiz kennt,
Der ist und bleibt postassistcnt.
Ein Kind der Tiefe gleichwie er
Ist auch der Herr postsckrctär.
Doch leuchtend steigt aus dunkler Hefe
wie frischer Most der Posteleve,
Bis das Examen er bestand
Als wohlbestallter Praktikant.
Und findet er noch mehr der Lobcr,
So ziert ihn bald das Wörtchen Ober,
Und ängstlich fragt er dann: wo steckt er,
Der längst erwartete Inspektor?
Geduld! Es folgt der Lohn der That:-
Kommt Zeit, so kommt auch bald der Rath.
Doch jeyo geh» cs nicht mehr weiter;
Denn ach! zu Ende ist die Leiter.
Puck
I)art, aber verdient!
Die Kreuzzeitung veröffentlicht zum Geburts-
tag des evangelischenJesuitengenernls ein Stö-
ckcrlied, das mit den Worten sä,ließt:
„Als Mann der Bibel preis ich Dich! Drum
wem noch seine Bibel werth. Der stimme
ein und rühme laut: Hoch Deutschland
seinen Stöcker ehrt!" —-
Diese Verse hier sind jämmerlich
Kreuzzeitungswürdig, grausam schlecht —
Und doch, so hart es klingen mag,
Geschehen sie dem Stöcker recht!
-u —
Und was der Sensenmann ansonst gepackt in seinen weiten Ranzen,
Ob ostafiarischcr Beure-Missionar, bankerotter deutscher Gründer,
pechschwarzer Lcntrumsmann oder anderer schwerer Sünder,
In Eintracht kommen Alle in das gleiche Loch hinein
Mit der einzigen betrüblichen Ausnahm' von Oesterreichs hadernden
Partei'»,
Deren sterbliche Uebcrrcste nicht mehr zu finden, da sie unterdessen
Gleich jenen grimmen zwo Löwen sich selbst bei Puy und Stingcl
aufgefresscn.
Nachdem der legte Knochen dieses alten Iahrcs bestattet, schaufelt
mir die Grube zu
Und sprecht ein Sroßgeberlcin zu der hier Modernden ewiger Ruh'I
Abi nunc viator! Geh', Wanderer, Deines Wegs, laß faulen
Ruhm wie Schand' —
De mortuis nil nisi bene! Requiescant!
Der tschechische Dickschädel
Ein cigenthümlicher Jagdvorfall wird „Narodny
Listi" aus Podebrad berichtet: „Ein Rehb ock stieß bei einem
heftigen Sprung mit seinem Kopfe an den Kopf des Trei-
bers Sykora ans Groß-Opolan. Beide stürzten sofort zu
Boden und blieben liegen. Sykora erholte sich inoeß bald
wieder ans der Betäubung, während das tollkühne Reh den
Zusammenstoß mit seinem Leben bezahlte, es hatte das Ge-
nick gebrochen." — Schade um das edle Thier!
Hoffentlich hat Herr v. Koerber mehr Glück!
Uecdnung eines fiauptmann-
Pbilologen
vorgelegt dem Haupkrnanri-Syndikat
Anläßlich einer Bismarck-
Thurm-Weiherede auf Flo-
rian Geher hingcwiesen .
Bei einer theosophischen Dis-
knssionBuddha mit Haupt-
mann's „Michael Kramer"
verglichen.
Der General-Synode Text-
ändernng des„Vaternnser"
vorgcschlagen: „Vater un-
ser, gib uns unser täglich
Brod und jährlich ein
Drama von Hauptmann!
Amen!".
In einem 28. Raabe-Artikel
,Das Friedensfest' als hu-
moristisches Meisterwerk
Über Raabe'sWerke gestellt
In einem Nestroy - Artikel
den Tod derFielitz-Wolffen
als Gipfelpunkt deutschen
Humors gerühmt . . .
Das Hauptmann-Syndikat
vor der Ausführung des
„rothen Hahns" gewarnt
Nach der Aufführung des „rothen Hahns"
die anderen Dramatiker Deutschlands
als minderwerthig zurückgewiesen
In meinem Tagebuche mich mit Haupt-
mann verglichen gratis . . . .
200.-
67.-
12.—
50.—
0.—
Summe M. 514.—
P. 8. Um Begleichung der vorjährigen Rechnung
bitte ich dringend. 2lm Durchfall des „Michael
Kramer" trage doch ich nicht die Schuld. Also wa-
rum keine Bezahlung?
Hochachtend Hifrcd pier0
*) Gerhart Hauptmann soll durch Zufall von obigem
Schriftstück Kenntniß bekonuuen und wehmüthig ausgo-
rufen haben: „Gott schütze uns vor unsren Freunden!"
Zur groll, «eachtungr!
Sämmtliche Zeichnungen zum ,Biedermeier-Kalender'
sind von Arpad Schmidhammer, die Gedichte zu den
einzelnen Monaten sind von Fritz von Ostini.
No. 1 des nächsten Jahrgangs erscheint als Scheffel-
Nummer, No. 4 als Grillparzer-Nummer, No. 6 als Faschings-
nummer. Für diese Nummer sind kurze humoristische
oder satirische Beiträge, die sich auf Zeitereignisse
beziehen, bis spätestens JO. Januar willkommen.
In Vorbereitung sind Mörüce- und Dialekt-Nummer,
901
Kassian Kluibenschädl: Grosses Epitaphium auf Anno 1901
Schorsch, Schorschl (von Capus): Lehre, Lehrer - rede nicht!
Monogrammist Frosch: Der tschechische Dickschädel
Monogrammist Frosch: Zeichnung zum Text "Grosses Epitaphium auf Anno 1901"
Puck: Die Postleiter
Fritz Frh. v. Ostini: Hart, aber verdient!
Franzl: Es ist erreicht!
[nicht signierter Beitrag]: Rechnung eines Hauptmann-Philologen
Schorsch, Schorschl (von Capus): Lehre, Lehrer - rede nicht!
Monogrammist Frosch: Der tschechische Dickschädel
Monogrammist Frosch: Zeichnung zum Text "Grosses Epitaphium auf Anno 1901"
Puck: Die Postleiter
Fritz Frh. v. Ostini: Hart, aber verdient!
Franzl: Es ist erreicht!
[nicht signierter Beitrag]: Rechnung eines Hauptmann-Philologen