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.fräulein, kann ich vielleicht einen Zahnstocher kriegen ?" — „3 will amal an Scbenhhellner frag’n. Vielleicht bat er oati bei si’l *

Die neiche (THaflö *)

von eme aide Zrankforder

Mei Frää, die hat die Mahd cndlasse,
Des Oos war gor ze unverschämt,

Rix war err rechd, nix dhat err hasse,
Mei Frää hat sich halb dod gegrämt.

Drei Schätz hat se blos aageschaffe,

Die halwe Kich war allweil voll
Un owedrei wollt se nix schaffe,

Es gung net mehr, es war ze doll.

Es war net leicht, e neu ze kriehe,

Doch schließlich Hamm mer 8ä erwischt.

*) Die neue Magd.

„Wart," säggt mei Frää, „die wern ich ziehe,
Die nemm' ich gleich in Unnericht.

Der wern ich schoo Reschbekt beibringe,

Sonsd krieht se beeS von mer ihr Fett,

Des Mädche werd vor alle Dinge
Bei uns per ,Du' nor aagereddt."

Un wie des Mädche is gekomme
— e hibscher Kerl, so was for mich —

Do hat se se gleich vorgenomme
Un instruiert draus in der Kich'.

„Bei uns werd ,du' gcsäggt, Susannei"

Hat se der Mahd soford gesäggt.

„Ja!" määnt die, „ich bin eiverschdanne,
Wann Dir's rechd is, mir is es Rechd!"

Der Freigeist

Heiratsvermittler: „Was, Herr Graf, Sie
wollen von frei geistigen Anschauungen sein,
und nun stoßen Sie sich daran, daß die betreffende
Dame Jüdin ist, — trotz ihrer 60,000 Mark Mitgift."

Heiratskandidat: „Ja, bei mir fängt der
Freigeist erst mit 200,000 an."

*

Splitter

„Wir sind ja unter uns!" das heißt in der
Regel: „Wir brauchen uns nicht mehr anständig
zu benehmen!"

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[nicht signierter Beitrag]: Splitter
[nicht signierter Beitrag]: Der Freigeist
Albert Weisgerber: Comfort
Der alde Frankforder: Die neiche Mahd
 
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