DOI Heft:
Nr. 35
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3905#0172
Hmcizone
Hlbert Welfi (ITlDndien)
Und ihre nützliche Zeit verlieren
Ulit Bildermalen und Bücherschmieren —
„Und die Männer laufen verwahrlost herum,
Die größten Löcher in ihren Socken
Und werden früh alt und faul und dumm
Dom Skatgetrommel und wirthshaushocken!"
5o schimpfte mit messerscharfem Wort
Die Tante noch bis zum Essen fort,
Denn, was die Gute nicht leiden kann,
Damit füllt Einer zehn Bände an!
Und ich — ich gesteh' es in Seelenruh',
Ich, ihr Neveu, gehör' auch dazu,
Zu dem, was die Tante nicht leiden kann da,
Als schlechtes und lüderliches Pack — ..
Dka, Gott sei Dank, die Cousine wanda
ksat in vielem einen bessern Geschmack I
lvie haben wir zwei nach dem „Gute NachtI"
Die Tante Röschen ausgclacht.
Als wir im parke spazieren gingen I
Und unter dem dicken Busch von Syringen
Da frug mich die Kleine: was ich wohl sage,
Wenn sie nun mal mein Frauchen wäre
Und auch eine Combination trage?
Und das sei doch so leicht und so bequem I
Ich aber sagte: auf meine Ehre,
Es sei mir sogar sehr angenehm!
Und da bekam ich einen Kuß —
I f ritj v. Ostini
®0
Aphorismen
Allerdings kommt man ohne Bescheiden-
heit weiter in der Welt, aber niemals zu den
grossen herrlichen Dingen, zu denen diese
führt.
*
Das ist die grösste Gefahr, die einem
Dichter von seiner Nation droht, dass sie ihn
dem Schulmeister überliefert.
H. Pauly
Kindermund
Ein vierzehnjähriger Junge erzählt zu Banse,
daß einer seiner Freunde poussiere. Auf die Frage
der Mutter, was das denn fei, antwortet er: „Das
ist lieben." „was ist denn lieben?" fragt Mütter-
chen. „Ja, liebe Mutter, das kann id; Dir nicht so er-
klären, aber wenn Du das jetzt noch nicht weißt,
dann lernst Du es nie!"
In der Familie kritisiert man den Ausspruch
eines „hohen Herrn" über den „inneren Feind" und
merkt plötzlich, daß das Söhnchen Zeuge des Ge-
spräches geworden ist. Um nun zu hören, was es von
dem Gespräch „aufgcschnappt" hat, fragt man es:
„Nun, Freddy, welches ist der innere Feind?"
„Der Bandwurm!"
In einer wiener Mittelschule wird der einzige
Israelit einer Klasse vom Direktor auf dem Gange
gesehen, „warum sind Sie nicht in der Klasse?"
„Bitte schön, Herr Direktor, die Anti-
semiten haben R e l i g i o n s st u n d e."
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Hlbert Welfi (ITlDndien)
Und ihre nützliche Zeit verlieren
Ulit Bildermalen und Bücherschmieren —
„Und die Männer laufen verwahrlost herum,
Die größten Löcher in ihren Socken
Und werden früh alt und faul und dumm
Dom Skatgetrommel und wirthshaushocken!"
5o schimpfte mit messerscharfem Wort
Die Tante noch bis zum Essen fort,
Denn, was die Gute nicht leiden kann,
Damit füllt Einer zehn Bände an!
Und ich — ich gesteh' es in Seelenruh',
Ich, ihr Neveu, gehör' auch dazu,
Zu dem, was die Tante nicht leiden kann da,
Als schlechtes und lüderliches Pack — ..
Dka, Gott sei Dank, die Cousine wanda
ksat in vielem einen bessern Geschmack I
lvie haben wir zwei nach dem „Gute NachtI"
Die Tante Röschen ausgclacht.
Als wir im parke spazieren gingen I
Und unter dem dicken Busch von Syringen
Da frug mich die Kleine: was ich wohl sage,
Wenn sie nun mal mein Frauchen wäre
Und auch eine Combination trage?
Und das sei doch so leicht und so bequem I
Ich aber sagte: auf meine Ehre,
Es sei mir sogar sehr angenehm!
Und da bekam ich einen Kuß —
I f ritj v. Ostini
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Aphorismen
Allerdings kommt man ohne Bescheiden-
heit weiter in der Welt, aber niemals zu den
grossen herrlichen Dingen, zu denen diese
führt.
*
Das ist die grösste Gefahr, die einem
Dichter von seiner Nation droht, dass sie ihn
dem Schulmeister überliefert.
H. Pauly
Kindermund
Ein vierzehnjähriger Junge erzählt zu Banse,
daß einer seiner Freunde poussiere. Auf die Frage
der Mutter, was das denn fei, antwortet er: „Das
ist lieben." „was ist denn lieben?" fragt Mütter-
chen. „Ja, liebe Mutter, das kann id; Dir nicht so er-
klären, aber wenn Du das jetzt noch nicht weißt,
dann lernst Du es nie!"
In der Familie kritisiert man den Ausspruch
eines „hohen Herrn" über den „inneren Feind" und
merkt plötzlich, daß das Söhnchen Zeuge des Ge-
spräches geworden ist. Um nun zu hören, was es von
dem Gespräch „aufgcschnappt" hat, fragt man es:
„Nun, Freddy, welches ist der innere Feind?"
„Der Bandwurm!"
In einer wiener Mittelschule wird der einzige
Israelit einer Klasse vom Direktor auf dem Gange
gesehen, „warum sind Sie nicht in der Klasse?"
„Bitte schön, Herr Direktor, die Anti-
semiten haben R e l i g i o n s st u n d e."
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