Vor-, Um- und Aufsicht
Der Lehrer von Redefin (Mecklenburg) wird
von folgenden Instanzen beaufsichtigt: \. von dem
ersten, 2. von dem zweiten Schulaufseher (einer
von den Schulaufsehern ist ein ehemaliger Militär-
anwärter), 3. von dem Prediger, ^ von dem
Superintendenten, 5. von dem Gestütsdirektor,
6. von der Regierung.
Mit Recht tadelt man diese Häufung von
Aufsichtsinstanzen; eine von ihnen verläßt sich
dabei auf die andere, und so kommt es, daß ge-
rade bei der großen Zahl von Aufsehern doch
die rechte Fuchtel fehlt, unter der allein der
Lehrer gedeihen kann. Ls genügt ein Aufseher,
aber er muß sich um sein Amt kümmern. Auch
die Löwin wirft nur ein Junges, aber einen
Löwen!
Am besten eignet sich zum Aufseher des Lehrers
ein ehemaliger Unteroffizier, der an die fach-
* gemäße Behandlung widerspenstiger Untergebener
gewöhnt ist. Da aber andererseits dem Lehrer
die Freude an seinem Beruf nicht verleidet werden
darf, so soll die Aufsicht nicht eine zu indiskrete
fein; es wird vollauf genügen, wenn der Lehrer
sich bei seinem Aufseher täglich dreimal, nämlich
um 7 Uhr früh, um \2 Uhr mittags und um
9 Uhr abends meldet. Zu Spaziergängen, die
nicht länger als eine Stunde dauern, bedarf er
keilies Urlaubs; einen Urlaubschein muß er immer
bei sich führen, wenn er einen längeren Spazier-
gang unternimmt, verreist, eine Kneipe besucht
oder endlich außerhalb oder innerhalb seines
Kaufes länger als bis um jo Uhr aufbleiben will.
Um etwaige Irrtümer des Aufsehers zu korri-
gieren, müßte eine zweite Instanz geschaffen
werden; hierzu würde sich wegen seiner Sach-
kunde der Gestütsdirektor am besten eignen.
Frido
Aus der Ruabenstuve
„Du, Alfred, was ist das, ein Decollet6?"
„weiß auch nicht recht; die eine Schwester
von mir kriegt davon immer einen Bräutigam,
die andere einen — Ratarrh!"
*
Wann's den schnee Hegte auf Hassen...
(wie ane lyrische Grundstimmung verdürben
werden kann durch si sisi Daitsche)
Wann's den Schnee liegte auf Gassen,
Bin's ich imme' schun Poet,
Denn das tnt's mir riesig passen
Und ich muß dann hinauslassen
Liedel, was vnn Herzen geht.
Su zum Bleispiel grade haite:
Weihnachtsstimmung liegt's in Stadt,
Die nebst viele nette Latte
Leide' ane Schattenseite,
Nämlich auch paar Daitsche hat.
Silbern blinkte Mond herniede',
Wie Golatschen, su scheen rund,
Und ich fühl's in Busen miede':
Briede(r) san's mir alle, Briede(r)!
Bis auf Daitsche, den san's — Hund!
Und wie geh' ich und wie g'spür ich,
Daß mich Muse heiß umschlingt,
(— Druckte fest und ungebiehrlich,
Ganz natrielich nur figürlich —)
Hör' ich, daß a Daitsche singt.
Singte leis von ane Grunde,
Wo's drin gehte Mühlenrad,
Brüllte laut — su san's die Hunde —
Ausg'rechnet in diese Stunde,
Wo mich Muse 'bissen hat!
Und su ise knmmen leide'
Huchverehrte Redaktion,
Daß ich Miede' Außenseite'
Bin's in Lyrik, und nicht weite',
Als bei — Exposition. Jeremias
Ein herrliches Wohlbehagen
empfindet man nach einer Kopfwaschung mit Pixavon. Es
ist dies eine milde, flüssige Kopfwaschteerseife, der man
mittels eines besonderen patentierten Verfahrens den üblen
Teergeruch genommen hat. Es dürfte allgemein bekannt
sein, daß der Teer als geradezu souveränes Mittel zur
Pflege des Haares und der Kopfhaut angesehen wird. Die
bedeutendsten Dermatologen halten die Haarpflege mittels
Teerseise für die wirksamste. Auch in der weitbekannten
Lassar'schen Haarpflege-Methode spielt die Anwendung der
Teerseise zu Kopfwaschnngen eine wesentliche Rolle. Pixavon
reinigt das Haar nicht nur, sondern wirkt durch seinen
Teergehalt direkt anregend ans den Haarboden. Die regel-
mäßige Pixavon-Haarpflege ist die tatsächlich beste Methode
zur Stärkung der Kopfhaut und Kräftigung der Haare, die
sich aus den modernen Erfahrungen ergibt. Pixavon gibt
einen prachtvollen Schaum und läßt sich sehr leicht von
den Haaren hernnterspülen. Es hat einen sehr sym-
pathischen Geruch, und infolge seines Teergehaltes
wirkt es parasitärem Haarausfall entgegen. Schon nach
wenigen Pixavonwaschnngen wird jeder die wohltätige
Wirkung verspüren, und man kann daher wohl das
Pixavon als das Jdealmittel für Haarpflege ansprechen.
Pixavon wird hell (farblos) und dunkel hergestellt.
Neuerdings wird besonders Pixavon „hell" (farblos) vorgezogen, bei dem durch ein besonderes Verfahren dem Teer auch
der dunkle Farbstoff entzogen ist. Die spezifische Teerwirkung ist bei beiden Präparaten, hell sowohl wie dunkel, die gleiche.
20
Der Lehrer von Redefin (Mecklenburg) wird
von folgenden Instanzen beaufsichtigt: \. von dem
ersten, 2. von dem zweiten Schulaufseher (einer
von den Schulaufsehern ist ein ehemaliger Militär-
anwärter), 3. von dem Prediger, ^ von dem
Superintendenten, 5. von dem Gestütsdirektor,
6. von der Regierung.
Mit Recht tadelt man diese Häufung von
Aufsichtsinstanzen; eine von ihnen verläßt sich
dabei auf die andere, und so kommt es, daß ge-
rade bei der großen Zahl von Aufsehern doch
die rechte Fuchtel fehlt, unter der allein der
Lehrer gedeihen kann. Ls genügt ein Aufseher,
aber er muß sich um sein Amt kümmern. Auch
die Löwin wirft nur ein Junges, aber einen
Löwen!
Am besten eignet sich zum Aufseher des Lehrers
ein ehemaliger Unteroffizier, der an die fach-
* gemäße Behandlung widerspenstiger Untergebener
gewöhnt ist. Da aber andererseits dem Lehrer
die Freude an seinem Beruf nicht verleidet werden
darf, so soll die Aufsicht nicht eine zu indiskrete
fein; es wird vollauf genügen, wenn der Lehrer
sich bei seinem Aufseher täglich dreimal, nämlich
um 7 Uhr früh, um \2 Uhr mittags und um
9 Uhr abends meldet. Zu Spaziergängen, die
nicht länger als eine Stunde dauern, bedarf er
keilies Urlaubs; einen Urlaubschein muß er immer
bei sich führen, wenn er einen längeren Spazier-
gang unternimmt, verreist, eine Kneipe besucht
oder endlich außerhalb oder innerhalb seines
Kaufes länger als bis um jo Uhr aufbleiben will.
Um etwaige Irrtümer des Aufsehers zu korri-
gieren, müßte eine zweite Instanz geschaffen
werden; hierzu würde sich wegen seiner Sach-
kunde der Gestütsdirektor am besten eignen.
Frido
Aus der Ruabenstuve
„Du, Alfred, was ist das, ein Decollet6?"
„weiß auch nicht recht; die eine Schwester
von mir kriegt davon immer einen Bräutigam,
die andere einen — Ratarrh!"
*
Wann's den schnee Hegte auf Hassen...
(wie ane lyrische Grundstimmung verdürben
werden kann durch si sisi Daitsche)
Wann's den Schnee liegte auf Gassen,
Bin's ich imme' schun Poet,
Denn das tnt's mir riesig passen
Und ich muß dann hinauslassen
Liedel, was vnn Herzen geht.
Su zum Bleispiel grade haite:
Weihnachtsstimmung liegt's in Stadt,
Die nebst viele nette Latte
Leide' ane Schattenseite,
Nämlich auch paar Daitsche hat.
Silbern blinkte Mond herniede',
Wie Golatschen, su scheen rund,
Und ich fühl's in Busen miede':
Briede(r) san's mir alle, Briede(r)!
Bis auf Daitsche, den san's — Hund!
Und wie geh' ich und wie g'spür ich,
Daß mich Muse heiß umschlingt,
(— Druckte fest und ungebiehrlich,
Ganz natrielich nur figürlich —)
Hör' ich, daß a Daitsche singt.
Singte leis von ane Grunde,
Wo's drin gehte Mühlenrad,
Brüllte laut — su san's die Hunde —
Ausg'rechnet in diese Stunde,
Wo mich Muse 'bissen hat!
Und su ise knmmen leide'
Huchverehrte Redaktion,
Daß ich Miede' Außenseite'
Bin's in Lyrik, und nicht weite',
Als bei — Exposition. Jeremias
Ein herrliches Wohlbehagen
empfindet man nach einer Kopfwaschung mit Pixavon. Es
ist dies eine milde, flüssige Kopfwaschteerseife, der man
mittels eines besonderen patentierten Verfahrens den üblen
Teergeruch genommen hat. Es dürfte allgemein bekannt
sein, daß der Teer als geradezu souveränes Mittel zur
Pflege des Haares und der Kopfhaut angesehen wird. Die
bedeutendsten Dermatologen halten die Haarpflege mittels
Teerseise für die wirksamste. Auch in der weitbekannten
Lassar'schen Haarpflege-Methode spielt die Anwendung der
Teerseise zu Kopfwaschnngen eine wesentliche Rolle. Pixavon
reinigt das Haar nicht nur, sondern wirkt durch seinen
Teergehalt direkt anregend ans den Haarboden. Die regel-
mäßige Pixavon-Haarpflege ist die tatsächlich beste Methode
zur Stärkung der Kopfhaut und Kräftigung der Haare, die
sich aus den modernen Erfahrungen ergibt. Pixavon gibt
einen prachtvollen Schaum und läßt sich sehr leicht von
den Haaren hernnterspülen. Es hat einen sehr sym-
pathischen Geruch, und infolge seines Teergehaltes
wirkt es parasitärem Haarausfall entgegen. Schon nach
wenigen Pixavonwaschnngen wird jeder die wohltätige
Wirkung verspüren, und man kann daher wohl das
Pixavon als das Jdealmittel für Haarpflege ansprechen.
Pixavon wird hell (farblos) und dunkel hergestellt.
Neuerdings wird besonders Pixavon „hell" (farblos) vorgezogen, bei dem durch ein besonderes Verfahren dem Teer auch
der dunkle Farbstoff entzogen ist. Die spezifische Teerwirkung ist bei beiden Präparaten, hell sowohl wie dunkel, die gleiche.
20