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H)r'e Ballade vom Berliner ^arhaussturm

Einst zogen in dasRathaus ein Leutnant und zehn Mann.
Halt' jeder seine Rüstung und seinen Säbel an.

Und waren wohl bereitet zu mutigem Gefecht,

War'n keine Köpenicker, sie waren wirklich echt.

Hatt' Niemand sie gerufen zum Schall des

Schwertgeklirrs.

Doch Vorsicht ist die Mutter des Porzellangeschirrs.
Wie leicht kann revoluzzen das Volk, empört und roh!
Zehn Mann, ein Leutnant siegen dann wie bei Waterloo.

[t(3! ik j)er Leutnant strich den Schnurrbart voll wilder
. !ll!'1 '* Kampfbegier,

Da kam ein Bürgermeister und frug: „Was wollt

Ihr hier?

Wir haben vor dem Volke nicht blasse Angst noch Furcht!
Herr Leutnant, hier im Rathaus wird nicht

ge-oldenburcht!!

Lebt wohl ihr edlen Herren I Was zaudert Ihr denn noch?
Es ließ für solche Gäste der Zimmermann ein Loch!"
Das war noch kürzer als ein v. Iagow'scher Erlaß.
Der Leutnant mit zehn Mannen zog drauf des

Wegs fürbaß. —

Schon seh ich an den Straßen das schneidige Plakat:
„Das Rathaus dient alleinig dem hohen Magistrat!
Eindringen streng verboten der p. p. Polizei!
Neugierigen dies zur Warnung! Die Bürgermeisterei."

* Harlchen

Abhängigkeiten

„Unser ganzes Leben setzt sich aus Abhängigkeiten
zusammen." Nie ist ein wahreres Wort gesprochen
worden, als diese Perle, die der Ministerpräsident
von Bethmann Hollweg in seiner großen Rede vor die
Abgeordneten geworfen hat. Man denke, daß schon
der Embryo von dem Wohlbefinden der Mutter ab-
hängt, ein Neugeborener von der Quantität und
Qualität der ihm gebotenen Muttermilch, ein Gym-
nasiast von den Verben auf in, ein Assessor von
den Berichten seines Vorgesetzten, ein Staatssekre-
tär und ein Minister von seinen Räten, ein
Reichskanzler von seiner Frau und seinem Mo-
narchen und ein Monarch von seiner Verdauung.
Alle diese Abhängigkeiten einschließlich der Verdauung
begeben sich mit Ausschluß der Oeffentlichkeit.
Da aber die Wahl zum preußischen Abgeordnetenhause
unabhängig ist und sein soll, so muß sie öffentlich
erfolgen. Wer etwas anderes will, der ist entweder
vom Satan oder von einer falschen Windung
seines Gehirns abhängig. Khedive



Ein Telephongespräch

„Hier Wachtmeister Immerdruff." — „Hier Polizei-
präsident von Iagow. Was ist los?" — „Vor dem Dom
haben sich 5000 Menschen versammelt..."

Sie sie mit Säbeln auseinander!" — „Zu Befehl
es scheinen keine Sozi zu sein, sondern ..." — „Dann
jagen Sie sie nicht auseinander!" — „Sie singen aller-
dings sehr laut..." — „Aha! Die Arbeitermarseillaise!
Lassen Sie eventuell schießen!" — „Nein, sie singen:
-Eine feste Burg ist unser Gott!"' — „Also nicht
schießen lassen! Verstanden?" — „Es hält auch Einer
eine Ansprache..." — „Wahrscheinlich über das Wahl-
recht? Sofort den Kerl verhaften!" — „Nein, er spricht
über die Existenz Jesu!" — „Also keinesfalls ver-
haften! Nicht unterbrechen, den Mann! Sie wissen
doch: die Straße dient einzig dem Verkehr. Natürlich
auch dem Verkehr mit dem Jenseits! Sonst noch was?"
— „Soll ich die Leute nicht zum Auseinandergehen
ausfordern?" — „Sie sind wohl verrückt? Machen Sie
Augen und Ohren zu! Zum Donnerwetter, Sie scheinen
sich nicht darüber klar zu sein, daß in Preußen alle
Menschen vor dem Gesetz gleich sind?! Melden Sie sich
heute Abend! Schluß!" Helios

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E. Wilke

Sein Debur in der Tragikomödie „preußische IVahlreform"

„Via, die Genugtuung haben wir wenigstens, daß wir nicht nach Popularität
gehascht haben!"

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Register
Erich Wilke: Sein Debut in der Tragikomödie "Preußische Wahlreform"
Helios: Ein Telefongespräch
Karlchen: Die Ballade vom Berliner Rathausturm
Khedive: Abhängigkeiten
 
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