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Nr. 26

JUGEND

1910

Amerikanisches Freßgesetz

In der amerikanischen Stadt Redbay hatte
der Journalist Mr. Page einen Skandalartikel
über ein Ballfest geschrieben. Sein Blatt war
kaum erschienen, als die Herren, die dem Ball
beigewohnt hatten, in die Redaktion eindrangen,
den Ballbericht aus der Zeitung Herausschnitten,
ihn X?ernt Page in den Mund stopften und
den Autor zwangen, seinen eigenen Artikel
aufzuessen.

Diese Praxis, nicht den Autor wegen seines
Artikels ins Gefängnis, sondern den Artikel
in den Autor als Gefängnis zu sperren, hat
rasch auch in Europa Schule gemacht. So
wird aus Berlin gemeldet, daß ^err M. d. R.
Bruhns nach Genuß seiner geschmacklosen
„Wahrheit" an einer Magenverstimmung leidet
und vermutlich dem Reichstag bald ganz fern
bleiben muß. —

Eine besonders drakonische Bestrafung nach
den Bestimmungen des amerikanischen Freß-
Preßgesetzes wurde in Grunewald vollzogen.
Dort mußte sich auf Antrag des deutschen
Sprachvereins Berr Maximilian Barden die
letzten fünf Jahrgänge seiner broschierten
Zeitschrift „Die Zukunft" einverleiben! B^rr
Barden soll sich in jedem Best schwerer In-
vektiven gegen die deutsche Sprache schuldig
gemacht haben.

Große Bestürzung herrscht auch — wie uns
von dort geschrieben wird — in einer Redaktion
R o m s. Lin dort wirkender hochgestellter
Publizist wurde verurteilt, sein jüngstes Ela-
borat „Enzyklika" zu verschlingen. Er legte
Berufung ein mit der Begründung, das be-
treffende Werk sei gifthaltig und die Strafe
daher mit einer Binrichtung zu identifizieren.

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